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Klöckner & Co meldet Geschäftszahlen für Q3 2023

Angesichts von Umsatz- und Gewinnrückgängen startet Klöckner & Co ein Effizienzprogramm. Die EU-Mitarbeiterzahl soll voraussichtlich um 10 % sinken.

Klöckner & Co vermeldet Umsatz- und Gewinnrückgänge
© Klöckner & Co
Produkte beim Stahlhändler Klöckner & Co

25. November 2023 | Der Stahl- und Metallhändler startet angesichts von Umsatz- und Gewinnrückgängen ein europäisches Effizienzprogramm. Die Mitarbeiterzahl soll voraussichtlich um 10 % sinken.

Der Stahl- und Metallhändler Klöckner & Co SE bewegt sich nach eigenen Angaben in einem anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtumfeld. Entgegen der bisherigen Prognose von 220-280 Mio. € für das Gesamtjahr 2023 erwartet der Konzern nunmehr einen Rückgang des EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten auf 170-200 Mio. €.

Für die ersten neun Monate 2023 meldet Klöckner & Co einen Umsatzrückgang von 1,4 Mrd. € gegenüber dem Vorjahresergebnis (9M 2023: 6,0 Mrd. €; 9M 2022: 7,4 Mrd. €). Der Jahresüberschuss, d. h. der Gewinn nach Steuern, lag in den ersten neun Monaten 2023 bei –8 Mio. € (9M 2022: 301 Mio. €). Entsprechend sank der Aktienkurs. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug –0,09 € gegenüber +2,96 € im Vorjahr.

Positive Zahlen aus Nordamerika- und Schweiz-Geschäft

Der um wesentliche Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen (EBITDA) wurde auf 172 Mio. € beziffert. Im dritten Quartal 2022 hatte der Konzern noch ein bereinigtes EBITDA von 439 Mio. € bekanntgegeben.

Das unbereinigte EBITDA konnte laut Angaben des Konzerns dank positiver Geschäftsentwicklung in Nordamerika und der Schweiz hingegen deutlich verbessert werden. Es lag im dritten Quartal 2023 bei 41 Mio. € und betrug damit das Zweieinhalbfache des Vorjahreswerts (16 Mio. € in Q3 2022).

Ausweitung der Geschäftstätigkeit in Nordamerika

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Übernahme von National Material of Mexico (NMM) hat Klöckner & Co seine Marktposition in Nordamerika ausgebaut und gestärkt. Aufgrund der Akquisition stehen dem Konzern derzeit weniger liquide Mittel zur Verfügung. Der Free Cashflow sank in den ersten neun Monaten 2023 auf einen negativen Wert von –241 Mio. € (9M 2022: 148 Mio. €).

Der Konzern vermeldete zudem eine weitere Übernahme in Nordamerika, diese erfolgte Anfang Oktober dieses Jahres. Mit der Akquisition des nordamerikanischen Solaranlagenherstellers Sol Components, einem Marktführer in der Branche, will Klöckner & Co seine Geschäftstätigkeit im Sektor erneuerbare Energien ausweiten.

Mit Blick auf das Nordamerikageschäft bewertet Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE, die Zahlen wie folgt:

„Klöckner & Co hat sich trotz des anhaltend herausfordernden wirtschaftlichen Gesamtumfelds solide entwickelt. Die Umsetzung unserer Konzernstrategie ‚Klöckner & Co 2025: Leveraging Strengths‘ haben wir in den vergangenen Monaten konsequent vorangetrieben. Unter anderem haben wir die Übernahmen von National Material of Mexico und Sol Components erfolgreich abgeschlossen und bauen so unser Geschäft in Nordamerika stetig aus.“

Reduktion der Mitarbeiterzahl, Automatisierung und Grundstücksverkäufe

Seit September 2023 hat Guido Kerkhoff, Vorsitzender des Vorstands der Klöckner & Co SE, zusätzlich die Verantwortung für die EU-europäischen Aktivitäten des Konzerns übernommen. Der Konzern will das Europageschäft resilienter aufstellen und hat dazu ein Europäisches Effizienzprogramm gestartet. Die Maßnahmen betreffen die Landesgesellschaften in den Segmenten Kloeckner Metals EU und Kloeckner Metals Non-EU, wobei eine Reduktion der Mitarbeiterzahl im europäischen Distributionsgeschäft von rund 10 % erwartet wird. Grundstücksverkäufe sollen weitere positive Effekte beisteuern.

Weiterhin betreibt das Unternehmen einen konsequenten Ausbau der Digitalisierung und Automatisierung. Ziel ist die Minimierung des manuellen Aufwands, also „Zero Touch“. Mithilfe der KI-basierten Applikation „Kloeckner Assistant“ konnte die Zahl der automatisiert erstellten Angebote in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits mehr als verdoppelt werden.

Kurzfristig keine Erholung in Sicht

Im vierten Quartal rechnet Klöckner & Co im Vergleich zum Vorquartal beim Absatz und Umsatz mit einem leichten Rückgang. Für das Geschäftsjahr 2023 prognostiziert das Unternehmen aufgrund der insbesondere in Europa anhaltend herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten in Höhe von 170 Mio. € bis 200 Mio. €.

 

(Quelle: Klöckner & Co/2023)

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