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Jahresrückblick 2023: Historisch niedrige Stahlproduktion in Deutschland

Die Stahlproduktion in Deutschland erreichte im Jahr 2023 aufgrund einer schwachen Nachfrage und international nicht wettbewerbsfähiger Strompreise ein historisch niedriges Niveau. Selbst im Dezember 2023 setzte sich der Rückgang der Rohstahlproduktion fort.

von | 24.01.24

Historisch niedrige Stahlproduktion in Deutschland
©BGH/Lars Niemeier||©WV Stahl

24. Januar 2024 | In einer aktuellen Pressemitteilung zieht die Wirtschaftsvereinigung Stahl Bilanz über die Stahlproduktion des Jahres 2023 in Deutschland.

Die Stahlproduktion in Deutschland erreichte im Jahr 2023 aufgrund einer schwachen Nachfrage und international nicht wettbewerbsfähiger Strompreise ein historisch niedriges Niveau. Selbst im Dezember 2023 setzte sich der Rückgang der Rohstahlproduktion fort, mit einem Rückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser negative Trend, der seit Anfang 2022 besteht, hielt im vierten Quartal 2023 an, wobei die Produktion etwa 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag.

Die Gesamtproduktion von Stahl in Deutschland belief sich im Jahr 2023 auf lediglich 35,4 Millionen Tonnen, dem niedrigsten Produktionsvolumen seit der Finanzmarktkrise 2009. Obwohl damals nach einem starken Einbruch aufgrund der Rezession eine rasche Erholung erfolgte, zeichnet sich im aktuellen Szenario ein anderes Bild ab.

 

Rohstahlerzeugung Deutschland 2008–2023

Rohstahlerzeugung Deutschland 2008–2023

 

Besonders dramatisch war der Rückgang in der Elektrostahlerzeugung, die im vergangenen Jahr um rund 11 Prozent auf 9,8 Millionen Tonnen fiel – sogar unter das Niveau der Finanzmarktkrise von 2009 (11,3 Millionen Tonnen). Die schwache Baukonjunktur in Verbindung mit hohen Strompreisen hinterließ besonders deutliche Spuren in diesem stromintensiven Produktionssektor. Auch die Oxygenstahlproduktion konnte sich im vergangenen Jahr nur auf einem äußerst niedrigen Niveau stabilisieren.

Stahlproduktion Deutschland 2023

Stahlproduktion Deutschland 2023

 

Dazu Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl:

„Die Jahresbilanz der Stahlproduktion in Deutschland zeigt deutlich, dass die Lage für die Stahlindustrie – und hier insbesondere die Elektrostahlroute – sehr ernst ist. Hier besteht nach wie vor dringender politischer Handlungsbedarf: Ganz akut bei den noch immer nicht wettbewerbsfähigen Stromkosten, die mit den seit Jahresbeginn verdoppelten Übertragungsnetzentgelten so hoch sind wie nie zuvor.“

Auch die Finanzierung der Transformation zur Klimaneutralität, die seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds in Frage steht, müsse die Bundesregierung dringend auf eine solide finanzielle Basis stellen, so Rippel weiter:

„Wir brauchen ein klares politisches Konzept, wie der Weg zur Klimaneutralität nachhaltig finanziert werden soll. Das ist ein zentraler Baustein, um die Transformation der Stahlindustrie und die Dekarbonisierung unseres Landes insgesamt weiter voranzubringen.“

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl, als Stimme der stahlproduzierenden Unternehmen in Deutschland, setzt sich das Ziel, bis 2045 CO2-neutralen Stahl zu produzieren und ein Drittel der gesamten industriellen Treibhausgasemissionen einzusparen. Der Verband mit Hauptsitz in Berlin setzt sich für einen politischen Rahmen ein, der einen klimaneutralen und weiterhin starken Stahlstandort ermöglicht. Deutschland weist mit rund 40 Millionen Tonnen pro Jahr die größte Stahlproduktion Europas auf.

 

(Quelle: WV Stahl/2024)

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