Der Industrieverband Massivumformung e. V. hat seine Mitglieder zur aktuellen Geschäftslage und ihren Erwartungen für die nächsten drei bzw. sechs Monate befragt. 54 % der Umfrageteilnehmer schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als „gut“, lediglich 4 % als „schlecht“ ein. Überraschend ist, dass der Blick in die Zukunft äußerst optimistisch ausfällt: In den nächsten sechs Monaten erwarten 45 % noch bessere Geschäfte, lediglich 0,5 % sind pessimistisch und befürchten schlechtere Geschäfte.
Dieses Umfrageergebnis erstaunt selbst den Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung Tobias Hain: „Angesichts der Turbulenzen im Zusammenhang mit den WLTP-Zulassungen unserer wichtigen Kunden aus dem Automobilsektor, hatten wir eine schlechtere Stimmungslage erwartet. Auch die allgemeinen konjunkturellen Risiken, wie die Handelspolitik der USA, der drohende „Hard Brexit“ oder die politischen Entwicklungen in der Türkei und in Italien, scheinen den Optimismus nicht trüben zu können.“, so Hain weiter.
„Es scheint, dass wir den oberen Rand unserer Prognose von + 3 bis 4 % Produktionswachstum in 2018 schaffen können“, so Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft im Industrieverband. „Die wichtigsten Kundengruppen der Massivumformung – die Pkw-Märkte – expandieren, der Absatz von Nutzfahrzeugen zieht an, und der deutsche Maschinen- und Anlagenbau erwartet ein Produktionsplus von 5 % für 2018 und von 2 % im kommenden Jahr“, erläutert Ade. „Dass die Unternehmen jedoch auch von einer Zunahme an Auftragsstreichungen berichten, dürfte mit dem WLTP-Thema zusammenhängen. Man geht in den Zulieferbetrieben offenbar davon aus, dass die Probleme lediglich vorübergehender Natur sind und nimmt die derzeitigen Schwankungen und die damit verbundene hohe Planungsunsicherheit bei den Abrufen angesichts der hohen Auslastung als willkommene Abkühlung wahr“. „Die Branche ist für 2019 vorsichtig optimistisch und erwartet ein Wachstum von +2 bis 3 %“, erklärt Ade weiter.
Die positive Grundstimmung kann indes nicht darüber hinwegtäuschen, dass die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen im kommenden Jahr dramatisch steigen. Der Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie sieht für 2019 ein tarifliches Zusatzentgelt in Höhe von 27,5 % eines Monatsentgeltes vor, dass Arbeitnehmer, die Kinder betreuen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, in acht zusätzliche freie Tage umwandeln können. Außerdem ist ein Zuschlag von € 400 mit der Gewerkschaft vereinbart worden. Auch die Energiekosten steigen im kommenden Jahr drastisch an, die prozentualen Zuwachsraten dürften in vielen Betrieben im zweistelligen Bereich liegen. Diese Belastungen erschweren in Verbindung mit der absatzseitigen Planungsunsicherheit Investitionsentscheidungen, die allerdings mit Blick auf die mittelfristigen Herausforderungen notwendig sind.
(Quelle: Industrieverband Massivumformung e. V.)
Refratechnik and RATH form technology alliance
The two refractory manufacturers will cooperate in the development and production of refractory products for glass melting plants in the glass industry.