Metallrecycling aus Deutschlands 6 Mio. t Schlacke: Funktionswerkstoffe wie Lithium, Cobalt, etc. sind essentiell für die Erzeugung erneuerbarer Energien, z.B. in elektronischen Bauteilen und Batterien. Im Zuge der Energiewende steigen aufgrund der hohen Nachfrage die Preise. Eine Lösung bietet das Recycling aus der Schlacke.
Jährlich werden in Deutschland etwa 26 Mio. t Müll verbrannt, wovon 6 Mio. t Schlacke zurückbleiben. In der Feinfraktion der Schlacke, die in Deutschland aktuell im Deponiebau verwertet wird, stecken wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Gold, Eisen und mineralische Verbindungen wie z.B. Calciumoxid und Siliciumdioxid.
An der Universität Duisburg-Essen (UDE) laufen Forschungen im Rahmen des Projekts EMSARZEM:
„Wir haben ein Verfahren entwickelt, mit dem wir die Schlacke fein mahlen und so in ihre Bestandteile zerlegen können. So gewinnen wir die Nicht-Eisen-Metalle und das Eisen wieder zurück und die restliche mineralische Fraktion kann zur Herstellung von Zement- und Beton genutzt werden.“, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Deike.
Warum Recyceln?
Im Unterschied zu vielen Metallen gibt es jedoch bisher nur wenige etablierte Recyclingverfahren für Funktionswerkstoffe. Recycling sei vor allem notwendig, um die Werkstoffe für die Erzeugung erneuerbarer Energien verfügbar zu halten.
“Die steigenden Rohstoffpreise auf den Märkten und die gestiegene Nachfrage im Zuge der Energiewende, insbesondere für die Batterien von Elektroautos, machen es notwendig, Funktionswerkstoffe zu recyceln”, so Deike. “Die Werkstoffe sind in Produkten aber auch in Abfällen extrem feinverteilt, das macht das Recycling schwieriger.“
Beim 9. RUHR-Symposium an der UDE am 17. Oktober beraten Expertinnen und Experten wie die wertvollen Stoffe aus den entsprechenden Bauteilen zurückgewonnen werden können. Beim anschließenden öffentlichen Nachhaltigkeitstalk wird die Recyclingkette im Ruhrgebiet unter die Lupe genommen.
RUHR-Symposium
Das RUHR-Symposium wird organisiert vom Zentrum für Nanowissenschaften CENIDE und dem CAR – Center Automotive Research an der UDE. Weitere Themen des Symposiums im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg in Duisburg sind das Recycling von Seltenen Erden, Lithium-Ionen-Batterien oder Permanentmagneten.
Wie im vergangenen Jahr schließt das RUHR-Symposium wieder mit einem öffentlichen Programm ab. Interessierte können um 17:30 Uhr an einer Führung durch das NETZ (NanoEnergieTechnikZentrum) teilnehmen und ab 18:30 Uhr beim Duisburger Nachhaltigkeitstalk mehr über die Kreislaufwirtschaft im Ruhrgebiet erfahren. Um Anmeldung wird gebeten.
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