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EMO 2019 gibt Orientierung in unsicheren Zeiten

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Autor: Redaktion

Datum: 23. Sep. 2019

Viele Aussteller berichten von einer überraschend hohen Besucherfrequenz auf ihren Ständen. „Die EMO Hannover hat sich einmal mehr als Fels in der Brandung erwiesen und gibt auch in unsicheren Zeiten Orientierung für die weitere Entwicklung in der Produktionstechnik“, urteilt Welcker. Hohe Internationalität und Qualität bei Besuchern und Ausstellern sowie eine Dichte an Innovationen und Präsentationen von Produktneuheiten seien ihr Markenzeichen.
Aussteller mit einem breiten Abnehmerspektrum äußern sich zufrieden mit dem Verlauf der Messe. Dr. Wolfgang Heuring, CEO Motion Control der Siemens AG, Erlangen, beispielsweise sagt: „Der Besucherzuspruch auf unserem Messestand in diesem Jahr war überwältigend. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe.“ Andere Firmen mit einem höheren Anteil im Pkw-Geschäft beurteilen die Lage reservierter. „Wir haben durchaus gemerkt, dass die Firmen wegen der allgemeinen Unsicherheit zur künftigen Marktentwicklung momentan etwas zurückhaltender sind“, sagt Dr. Christian Lang, Geschäftsführer der Liebherr-Verzahntechnik in Kempten. Dennoch habe man mit den Kunden über konkrete Projekte gesprochen, die äußerst vielversprechend seien. Manch ein Aussteller erwartet den historisch größten Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie, den es zu bewältigen gilt. Andere konnten Verhandlungen mit den Fahrzeugherstellern auf der Messe zum Abschluss bringen.
Zu Beginn der EMO Hannover hatte die Nachricht von vielfach gestrichenen Reisekosten bei den Kunden aufgeschreckt. Es kamen jedoch mehr Führungskräfte wie vor zwei Jahren, fast 58 %. Mehr als die Hälfte der Besucher hatte Investitionsabsichten. Bei den ausländischen Besuchern stieg dieser Anteil auf 62 %. Ein Viertel davon hat direkt auf der Messe Aufträge vergeben oder beabsichtigt dies noch. Ein weiteres Fünftel will nach der Messe investieren. Dabei geht es vor allem um Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in flexible Fertigung, Produktionsmaschinen, Werkzeuge und Automatisierung.
Asiaten auf der EMO Hannover stark vertreten
Mehr als die Hälfte der Besucher kam aus dem Ausland, davon wiederum jeweils die Hälfte aus Europa und aus Übersee. Besonders bemerkenswert ist der hohe Anstieg der Gäste aus Übersee um ein Fünftel im Vergleich zu 2017 und speziell der hohe Anteil asiatischer Gäste, die fast ein Drittel der ausländischen Besucher stellen. China, Japan, Taiwan und Indien führen die Liste an. Diese Entwicklung hängt nicht zuletzt auch mit der gestiegenen Anzahl asiatischer Aussteller zusammen, die ihre Kunden auf die Weltleitmesse nach Hannover mobilisieren konnten. Auch Italien, Polen, Schweden, Russland und die Türkei waren sehr gut vertreten.
Digitalisierung und Automatisierung nehmen Fahrt auf
Das EMO-Motto Smart technologies driving tomorrow’s production! hat die Fokusthemen der Industrie bereits im Vorfeld aufgenommen. „Die vielen Kundengespräche zeigten, dass die Orientierung an der ganzheitlichen Prozesskette inklusive digitaler Services den relevanten Mehrwert für die Kunden schafft“, sagt etwa Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori AG, Bielefeld. Diese Einschätzung zieht sich quer durch alle Ausstellerbereiche. „Auffallend war die positive Besucherresonanz auf unsere cloudbasierten Simulationstools und das Monitoring System als Industrie 4.0-Anwendung“, hat Marie-Sophie Maier-Wember, Geschäftsführerin bei der Haas Schleifmaschinen GmbH in Trossingen, beobachtet. Überhaupt waren die Schlagworte IoT-Plattformen, Apps, digitaler Zwilling, Künstliche Intelligenz (KI), Edge- und Cloudcomputing allgegenwärtig.
Speziell in Halle 9 trafen Forschung und Praxis aufeinander. Die Mischung aus Wissenschaft und Industrie zog zahlreiche Besucher an. „Wir haben viele neue Kontakte geknüpft und in sehr vielen Gesprächen Ideen gesammelt, die sich hoffentlich in Forschungsprojekte umsetzen lassen“, sagt Prof. Berend Denkena, Präsident der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik (WGP) und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) Hannover.
Nicht nur das Interesse an KI bzw. maschinellem Lernen war groß. Dass die Besucher der Weltleitmesse Visionen für die Zukunft suchen, zeigte sich auch in den Rahmenveranstaltungen und Foren. Die Themen neben KI: additive Verfahren, Industrielles Internet der Dinge (IIoT), 5G und nicht zuletzt OPC UA bzw. umati, die neue Standardschnittstelle zwischen Werkzeugmaschinen und übergeordneten IT-Systemen. Allen voran der große umati-Showcase, der mit 110 Maschinen von 70 internationalen Firmen und Partnern bewiesen hat, dass die universelle Schnittstelle für die Kommunikation der Maschine mit IT-Systemen über alle Produkte hinweg funktioniert. Dr. Alexander Broos, Leiter des umati-Projekts, resümiert: „Die Resonanz auf umati bei unseren Partnern und bei den Kunden ist bombastisch. Mit dem EMO-Auftritt ist die Markteinführung gelungen. Wir nehmen den Auftrag mit nach Hause, die OPC UA Companion Specification, die als nächstes kommen muss, schnellstmöglich zu liefern.“
Die nächste EMO findet in Mailand vom 4. bis 9. Oktober 2021 statt. Weitere Informationen finden Sie unter: www.emo-hannover.de