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Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), ©DIW, www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.896410.de/24-10-2.pdf
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Aktuelle DIW Konjunkturprognose

DIW Konjunkturprognose: Globales Wachstum, Deutschland schleppend

Kategorien: |
Autor: B S

Datum: 20. Mrz. 2024

März 2024 | Der Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert ein robustes Wachstum der Weltwirtschaft, allerdings mit einer verzögerten Erholung der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2024.

Im Einzelnen erwarten die Ökonomen des DIW, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands im Jahr 2024 stagnieren wird, mit einem Wachstum von nahe null. Dennoch besteht die Aussicht, dass sich die Reallöhne aufgrund der nachlassenden Inflation verbessern werden, was wiederum den privaten Konsum ankurbeln könnte. Trotzdem handeln Unternehmen aufgrund von Unsicherheiten über wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zurückhaltend.

Positive Aussichten für 2025: Privater Konsum und Investitionen

Für das Jahr 2025 wird ein solides Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent vorhergesagt, getragen von privatem Konsum und Ausrüstungsinvestitionen. Die Weltwirtschaft soll in den Jahren 2024 und 2025 um jeweils 3,5 Prozent wachsen, mit der Aussicht auf eine Überwindung der globalen Industrieschwäche.

Die Studie hebt hervor, dass der private Konsum ab dem zweiten Quartal 2024 wieder zum Hauptantrieb des konjunkturellen Aufschwungs werden dürfte, da erwartet wird, dass die Reallöhne nachhaltig steigen und die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre ausgleichen werden.

©DIW, www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.896410.de/24-10-2.pdf

 

Herausforderung durch geopolitische Risiken

Auf globaler Ebene kämpft sich die Industrie trotz hoher geopolitischer Risiken aus einem Tief. Die Vereinigten Staaten erlebten 2023 ein stärkeres Wirtschaftswachstum als erwartet, und China trug trotz einer Abschwächung des Wachstums nach der Null-Covid-Politik erheblich zum globalen Wachstum bei. Andere Länder wie Mexiko, Brasilien und Indien verzeichneten ebenfalls Wachstum, angetrieben durch verschiedene Faktoren wie starke Ernten, Exporte und solide Binnennachfrage.

Die Erholung der Weltwirtschaft im Jahr 2024 wird durch eine Reihe von Faktoren gestützt, darunter die erwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Frühsommer und eine Lockerung der Geldpolitik in Schwellenländern. Dies könnte die Finanzierungskosten für Unternehmen und Haushalte senken und den Konsum fördern.

Schwache Nachfrage und hohe Zinsen in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft hingegen kämpft weiterhin mit Schwierigkeiten, einschließlich schwacher Nachfrage aus dem In- und Ausland, hoher Energiepreise und restriktiver Geldpolitik. Die Verunsicherung der Verbraucher trübt die Konsumstimmung, und hohe Zinsen setzen Sparanreize, was sich dämpfend auf die Investitionstätigkeit auswirkt. Die Bauinvestitionen sind rückläufig, besonders im Wohnungsbau, während Ausrüstungsinvestitionen von hohen Auftragsbeständen profitieren könnten.

Es wird erwartet, dass sich die deutschen Exporte im Jahr 2024 allmählich erholen, wobei die Importe von Vorleistungsgütern ebenfalls anziehen werden. In Bezug auf die Finanzpolitik werden wohl kaum Impulse gesetzt, da die CO2-Abgabe zu Jahresbeginn angehoben wurde, während einige Steuererleichterungen auslaufen.

Insgesamt dürfte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2025 eine spürbare Erholung erfahren, unterstützt durch niedrigere Zinsen, anziehende Investitionen und eine stärkere Weltwirtschaft. Dennoch bleibt das Ausmaß der Erholung unsicher und abhängig von verschiedenen Faktoren, darunter die Entwicklung der Inflationsraten und geopolitische Ereignisse, die sowohl die globale als auch die deutsche Wirtschaft beeinflussen könnten.

Zur DIW-Studie

Timm Bönke, Guido Baldi, Hella Engerer, et al. (2024) DIW-Konjunkturprognose: Weltwirtschaft wächst robust – Deutschlands Erholung verzögert sich weiter. DIW Wochenbericht Nr. 10/2024. DOI: https://doi.org/10.18723/diw_wb:2024-10-2

Der vollständige Bericht kann abgerufen werden unter diw.de/documents/publikationen/73.pdf

(Quelle: DIW/2024)