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Trotz eines herausfordernden Jahrs bewahrt die Deutsche Schiffbauindustrie ihre Zuversicht
©Birgit Schmunk

Jahresrückblick des Schiffbauverbandes

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Autor: B S

Datum: 11. Jan. 2024

11. Januar 2024 | Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik blickt auf ein von globalen Herausforderungen geprägtes Jahr 2023, das von Unsicherheiten durchzogen war. Doch die deutsche Schiffbauindustrie behält ihre Zuversicht. Lesen Sie nachfolgend eine Zusammenfassung des Rückblicks.

Wo bleibt das Positive? „Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.“ heißt es in einem Gedicht von Erich Kästner aus dem Jahr 1930. Knapp 100 Jahre später scheint es sich ähnlich anzufühlen. Geopolitische Konflikte stürzen Menschen in vielen Teilen der Welt in große Not. Tagtäglich mahnen Wissenschaftler, dass die Fortschritte beim Klima- und Umweltschutz nicht ausreichen. Der Zulauf bei denjenigen, die vorgeben, mit einfachen Lösungen alles besser machen zu können, ist beängstigend.

Trotz geopolitischer Konflikte und Umweltproblematiken zeigt der Jahresrückblick 2023 nicht nur die Schwierigkeiten, sondern auch positive Entwicklungen und zukunftsweisende Projekte in der Branche. Der Mut, die anstehenden Aufgaben anzupacken ist in der Schiffbauindustrie ungebrochen. Und es gibt durchaus gute Gründe für Optimismus: Die globalen Neubaubestellungen bleiben das dritte Jahr in Folge auf einem hohen Niveau und sorgen für hohe Auslastung in der deutschen maritimen Zulieferindustrie. Auch Europas Werften verzeichnen wieder vermehrtes Interesse der Kunden und verbuchten bis Ende Oktober laut dem Branchendienstleister Clarksons Research Neubauaufträge i.H.v. 7,1 Mrd. $, ein Anstieg von fast 50% im Vergleich zum gesamten Vorjahr. Die Ingenieure sind die wahren Aktivisten – konstruieren statt kleben, könnte man sagen.

Erfolge in der Offshore-Windenergie

Erfreulich die Nachricht, dass der Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung offshore für die deutsche Schiffbauindustrie zu einem gewichtigen zusätzlichen Standbein wird. Die Botschaft wurde nicht nur als Absichtserklärung auf der Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) vernommen, sondern hat sich inzwischen auch in ersten konkreten Bauverträgen manifestiert.

Die gewaltigen Ausbaupläne, gepaart mit der Erkenntnis, dass diese durch verlässliche, sichere Partner innerhalb der EU angepackt werden müssen, schürt entsprechende Erwartungen. Die deutsche Schiffbauindustrie hat das zurückliegende Jahr intensiv genutzt, um an mehreren Standorten dezidierte Produktionskonzepte für den Bau großer Konverterplattformen auszuarbeiten und mit entsprechenden Investitionsplänen zu hinterlegen.

Herausforderungen in der maritimen Politik

Zwar ist das Bewusstsein für das Risiko von strategischen Anhängigkeiten heute in Berlin und Brüssel sehr präsent. Eine Sea-Blindness, die breite Ignoranz gegenüber der enormen Bedeutung der maritimen Dimension, zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch das ganz Jahr. Die Nationale Maritime Konferenz (NMK), eines der Highlights des Jahres, hat daran wenig geändert. Besonders bitter die Begründung für das Fehlen des Bundesverkehrsministers: er sei nicht abkömmlich, da er einen Bauabschnitt von Stuttgart 21 einzuweihen habe. Auch die Rede des Bundeskanzlers wird kaum wegen inhaltlicher Höhepunkte im Gedächtnis bleiben.

Bei den Highlights darf der Beitrag von Frau Dr. Kirchberger, Direktorin des Institutes für Sicherheitspolitik, Kiel, nicht unerwähnt bleiben. Sie wies auf die brenzlichen Entwicklungen im südchinesischen Meer hin und schilderte eindrücklich, wie die in westlichen Medien oftmals unzureichend beleuchtete Zusammenarbeit zwischen Xi und Putin eine veritable Eskalationsgefahr darstellt und mahnte konsequentes Handeln und Auftreten an.

Über den VSM

Der Verband der Schiffbauindustrie (VSM) vertritt die Interessen von rund 850 Unternehmen in der deutschen Schiffbauindustrie. Der Verband setzt sich für eine starke maritime Wirtschaft und die Förderung zukunftsweisender Projekte ein. Weitere Informationen finden Sie unter vsm.de/schiffbau-und-meerestechnik

 

(Quelle: VSM/2024)