22. Dezember 2023 | China verhängt ein Exportverbot für Maschinen und Technologien zur Verarbeitung Seltener Erden. Als Begründung nennt es die nationale Sicherheit. Mit dieser Maßnahme festigt China seine führende Position in der Versorgung mit diesen entscheidenden Rohstoffen.
Die Nachricht platzt in die EU-Diskussionen über eine geringere Abhängigkeit von China: Als weltweit größter Produzent von Seltenen Erden hat China den Export von Technologien zur Herstellung von Magneten aus diesen Metallen untersagt. China ist das Schwergewicht in diesem Sektor und kontrolliert derzeit etwa drei Viertel der Produktion.
Die Entscheidung erfolgte nach einer öffentlichen Konsultation im Dezember, bei der vorgeschlagen wurde, bestimmte Technologien zur Herstellung von Seltenerdmagneten in den “Katalog verbotener und exportbeschränkter Technologien” aufzunehmen. Diese Liste umfasst auch die Technologie zur Produktion von Seltenerdmetallen und -legierungen. Die Verschärfung der Exportbestimmungen für kritische Materialien wie Gallium und Germanium – unerlässlich in der Chipherstellung – unterstreicht Chinas Bestreben, seine dominante Stellung auf dem Markt zu wahren.
Das Land wird nun die Ausfuhr von Technologien zur Gewinnung, Verarbeitung und Verhüttung von Seltenen Erden verbieten, heißt es in einem ausführlichen Dokument, das am Donnerstag vom Pekinger Handelsministerium veröffentlicht wurde.
Strategische Bedeutung
Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 strategischen Metallen, die unter anderem bei der Herstellung von Magneten verwendet werden. Sie spielen eine Schlüsselrolle in der Produktion von Elektroautos, Windturbinen, Smartphone-Chips, LCD-Bildschirmen und militärischer Ausrüstung. Es sind ihre besonders begehrten elektromagnetischen Eigenschaften, die sie zu strategischen Metallen machen.
Die USA, die EU und andere Länder betrachten die Versorgung mit diesen Metallen zunehmend als eine Frage der nationalen Sicherheit. Zumal schürt die globale Energiewende die Angst vor einer möglichen Verknappung.
Auswirkungen an der Börse
Diese Entwicklung beunruhigt westliche Länder, die bestrebt sind, ihre Abhängigkeit von chinesischen Seltenen Erden zu reduzieren. China verfügt über fortschrittliche Technologien, die von westlichen Unternehmen schwer reproduziert werden können. US-Unternehmen, die ihre Verarbeitung von Seltenen Erden ausbauen, verzeichneten nach dieser Nachricht erhebliche Kursgewinne an der Börse.
Während westliche Länder versuchen, ihre eigenen Verarbeitungsbetriebe für Seltene Erden aufzubauen, dürfte sich das Verbot am stärksten auf die sogenannten Schweren Seltenen Erden auswirken, die in Elektromotoren, medizinischen Geräten und Waffen Verwendung finden. China hat faktisch ein Monopol für deren Veredelung. Obwohl Seltene Erden weltweit häufiger vorkommen als der Name vermuten lässt, ist ihre Förderung aufwendig und ebenfalls fest in chinesischer Hand. Gleichzeitig steigt mit dem Umbau zu einer weniger CO2-intensiven Wirtschaft die Nachfrage.