6. Dezember 2023 | Jens te Kaat, Dan-Adrian Moldovan und Bernd-Henning Feller von Kueppers Solutions wurden für die Entwicklung ihres Dual-Fuel-Brenners iRecu in den „Kreis der Besten“ des Deutschen Zukunftspreises aufgenommen. In einer feierlichen Abendveranstaltung überreichte ihnen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Urkunde für ihre Auszeichnung.
Das Team von Kueppers Solutions hatte 4 Jahre am iRecu geforscht. Inzwischen wurden bereits erste Anlagen auf den Dual-Fuel-Rekuperatorbrenner umgerüstet – ein Erfolg und eine Bestätigung, dass die Innovation entscheidend zur Klimawende in der Industrie beitragen kann.
„Es nun unter die Top Kandidaten für den Deutschen Zukunftspreis geschafft zu haben, ist eine große Ehre und ein absoluter Teamerfolg“, freut sich das Team kurz nach der Preisverleihung in Berlin.
Wesentliche Brennstoffeinsparungen und Wasserstoffbetrieb
Die Dual-Fuel-Mischeinheit kann ohne zusätzlichen Aufwand sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff befeuert werden. Sie ist damit auf die schrittweise Einführung von grünem Wasserstoff in die Industrie sowie die CO₂-neutrale Ausrichtung vieler industrieller Unternehmen zugeschnitten.
Der Wärmetauscher ermöglicht zusätzlich sofortige Brennstoffeinsparungen zwischen 12% bis zu 50%, und zwar unabhängig davon, ob der Brennstoff regenerativ oder fossil hergestellt wird.
„Wird die Technologie flächendeckend eingeführt, könnten damit deutschlandweit 2,1 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, und zwar noch vor dem Hochlauf von grünem Wasserstoff.“ erklärt Dipl.-Ing. Jens te Kaat.
Eine im Brenner integrierte Strahlpumpe sorgt dafür, dass Stickoxide signifikant reduziert werden können. Ein weiteres Merkmal ist, dass der Brenner sowohl mit Erdgas als auch mit Wasserstoff arbeiten kann (Dual Fuel).
Innovation dank additiver Fertigung
Die drei Ingenieure haben den weltweit ersten Serienbrenner dieser Art entwickelt, der im metallischen 3D-Druck hergestellt wird. Dipl.-Ing. Jens te Kaat berichtet von den Schritten, die zurückgelegt wurden, noch bevor sie ihr System zur Serienreife brachten:
„Es war relativ schnell klar, dass ein Wärmetauscher im 3D-Druck wesentlich effektiver zu bauen ist als im konventionellen Verfahren. Wir haben dann festgestellt, dass wir durch den 3D-Druck Mischsysteme bauen können, die Gas und Luft viel genauer mischen und sich dadurch sehr positiv auf die Abgasqualität auswirken. Und dann haben wir festgestellt, dass wir diese Systeme auch zweikanalig bauen, somit also Wasserstoff und Erdgas in einem System verarbeiten können.“
Kueppers Solutions kooperiert bereits mit Unternehmen wie thyssenkrupp und Mannesmann, um den CO₂-Ausstoß ihrer Anlagen zu reduzieren.
Jedoch sei nun die Politik gefragt. Die Regierung müsse nun an der Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie arbeiten, damit noch mehr Anlagen effizient umgerüstet werden können.
Herausragende Projekte im Bereich Wissenschaft und Technik
Der Deutsche Zukunftspreis ist eine der wichtigsten Wissenschaftsauszeichnungen in Deutschland. Er wird vom Bundespräsidenten jedes Jahr für herausragende Projekte im Bereich der Wissenschaft und Technik vergeben. Zu den Kriterien für eine Nominierung zählen u. a. Innovationshöhe, Zukunftspotential und zukünftiger Bestand im Markt.
Zum Kreis der Besten, aus denen der Sieger gewählt wird, zählten dieses Jahr: Kueppers Solutions aus Dortmund („Resilienz für die Gasversorgung“), ein Team von Airbus Operations GmbH, Hamburg („CO₂ aus der Atmosphäre herausfiltern und vielfältig nutzbar machen“) sowie ein Team von Siemens Healthineers AG und Uniklinik Erlangen (neuartige Plattform für die medizinische Anwendung der Magnetresonanztomographie). Der mit 250.000 Euro dotierte Preis wurde zum 27. Mal vergeben und ging an das Team aus Erlangen.
(Quelle: Küppers Solutions/2023)