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Die Erzeugung von Nicht-Eisen-Metallen (NE-Metallen), wie beispielsweise Aluminium, ist häufig durch einen stromintensiven Produktionsprozess charakterisiert. Der Strompreis hat somit einen signifikanten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit dieser Unternehmen. Das EWI analysiert im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Metalle e.V. die Auswirkungen einer Strompreissteigerung auf die Bruttowertschöpfung einzelner exemplarischer Unternehmen der NE-Metallindustrie. Zudem wird die Bedeutung der geltenden Entlastungsregelungen für die jeweiligen Unternehmen untersucht. Eine grundlegende Annahme ist, dass diese stark im internationalen Wettbewerb stehen. Die Effekte einer Strompreissteigerung können daher nur in geringem Umfang an die Konsumenten weitergegeben werden. Beispielhaft werden eine Aluminiumelektrolyse, ein großes Aluminiumwalzwerk sowie zwei Kupferwalzwerke betrachtet. Die Strombezugspreise der Betriebe der NE-Metallindustrie unterscheiden sich deutlich voneinander: Sie schwankten im Jahr 2017 zwischen 3,6 ct/kWh für eine Aluminiumelektrolyse und 14,0 ct/kWh für ein kleines Kupferwalzwerk. Die großen Unterschiede sind vor allem auf die abweichenden Entlastungsregelungen zwischen den Unternehmen bei der EEG-Umlage und den Netzentgelten zurückzuführen. Die Stromkostenintensität, also das Verhältnis von Stromkosten zu Bruttowertschöpfung, ist ein Indikator für die Bedeutung der Stromkosten für die Betriebe. Dieser Indikator variiert nach Berücksichtigung geltender Entlastungsregelungen zwischen 8 % für das kleine Kupferwalzwerk bis hin zu 87 % bei der Aluminiumelektrolyse. Im Vergleich zu anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes ist die Stromkostenintensität in der Metallindustrie mit durchschnittlich 14,5 % am höchsten. Eine Strompreiserhöhung hat daher vergleichsweise starke Auswirkungen auf die Bruttowertschöpfung der betroffenen Unternehmen. Eine Strompreiserhöhung in Deutschland würde die Bruttowertschöpfung der NE-Metallbetriebe teilweise aufzehren. Eine Erhöhung der Strombezugspreise um 1,0 ct/kWh würde die Bruttowertschöpfung der Metallindustrie um € 439 Mio. (2,3 %) senken. Davon betroffen wäre vor allem die Aluminiumelektrolyse mit € 15 Mio. (24 %). Die gleiche Strompreiserhöhung vermindert die Bruttowertschöpfung des großen Aluminiumwalzwerks um € 6 Mio. (3,5 %), während sie beim großen Kupferwalzwerk zu einer Reduzierung von € 4 Mio. (2,1 %) führen würde. Die Bruttowertschöpfung des kleinen Kupferwalzwerks würde um € 199.000 (0,5 %) sinken. Bei allen Wirtschaftszweigen des verarbeitenden Gewerbes außer Papier, Metall und Chemie liegt die Minderung deutlich unterhalb von 1 %. Dies zeigt die erhöhte Sensibilität der NE-Metallindustrie bei Strompreisanstiegen im Vergleich zu anderen Branchen. (Quelle: EWI, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität Köln)

Hohe Stromkosten belasten Metallindustrie

Kategorien: | |
Autor: Redaktion

Datum: 24. Mai. 2019

Die Erzeugung von Nicht-Eisen-Metallen (NE-Metallen), wie beispielsweise Aluminium, ist häufig durch einen stromintensiven Produktionsprozess charakterisiert. Der Strompreis hat somit einen signifikanten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit dieser Unternehmen.
Das EWI analysiert im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Metalle e.V. die Auswirkungen einer Strompreissteigerung auf die Bruttowertschöpfung einzelner exemplarischer Unternehmen der NE-Metallindustrie. Zudem wird die Bedeutung der geltenden Entlastungsregelungen für die jeweiligen Unternehmen untersucht. Eine grundlegende Annahme ist, dass diese stark im internationalen Wettbewerb stehen. Die Effekte einer Strompreissteigerung können daher nur in geringem Umfang an die Konsumenten weitergegeben werden. Beispielhaft werden eine Aluminiumelektrolyse, ein großes Aluminiumwalzwerk sowie zwei Kupferwalzwerke betrachtet.
Die Strombezugspreise der Betriebe der NE-Metallindustrie unterscheiden sich deutlich voneinander: Sie schwankten im Jahr 2017 zwischen 3,6 ct/kWh für eine Aluminiumelektrolyse und 14,0 ct/kWh für ein kleines Kupferwalzwerk. Die großen Unterschiede sind vor allem auf die abweichenden Entlastungsregelungen zwischen den Unternehmen bei der EEG-Umlage und den Netzentgelten zurückzuführen. Die Stromkostenintensität, also das Verhältnis von Stromkosten zu Bruttowertschöpfung, ist ein Indikator für die Bedeutung der Stromkosten für die Betriebe. Dieser Indikator variiert nach Berücksichtigung geltender Entlastungsregelungen zwischen 8 % für das kleine Kupferwalzwerk bis hin zu 87 % bei der Aluminiumelektrolyse. Im Vergleich zu anderen Branchen des verarbeitenden Gewerbes ist die Stromkostenintensität in der Metallindustrie mit durchschnittlich 14,5 % am höchsten. Eine Strompreiserhöhung hat daher vergleichsweise starke Auswirkungen auf die Bruttowertschöpfung der betroffenen Unternehmen.
Eine Strompreiserhöhung in Deutschland würde die Bruttowertschöpfung der NE-Metallbetriebe teilweise aufzehren. Eine Erhöhung der Strombezugspreise um 1,0 ct/kWh würde die Bruttowertschöpfung der Metallindustrie um € 439 Mio. (2,3 %) senken. Davon betroffen wäre vor allem die Aluminiumelektrolyse mit € 15 Mio. (24 %). Die gleiche Strompreiserhöhung vermindert die Bruttowertschöpfung des großen Aluminiumwalzwerks um € 6 Mio. (3,5 %), während sie beim großen Kupferwalzwerk zu einer Reduzierung von € 4 Mio. (2,1 %) führen würde. Die Bruttowertschöpfung des kleinen Kupferwalzwerks würde um € 199.000 (0,5 %) sinken.
Bei allen Wirtschaftszweigen des verarbeitenden Gewerbes außer Papier, Metall und Chemie liegt die Minderung deutlich unterhalb von 1 %. Dies zeigt die erhöhte Sensibilität der NE-Metallindustrie bei Strompreisanstiegen im Vergleich zu anderen Branchen.
(Quelle: EWI, Energiewirtschaftliches Institut an der Universität Köln)