Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

VDMA: gute Auftragslage im ostdeutschen Maschinenbau

Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau setzte im dritten Quartal 2022 seinen soliden Wirtschaftskurs fort. Gut drei Viertel der Unternehmen bewerteten ihre Gesamtsituation positiv. Ausschlaggebend waren eine konstant hohe Kapazitätsauslastung von rund 88 Prozent sowie ein gutes Auftragspolster von knapp sechs Monaten. Dennoch ist die Stimmung in der Branche angespannt. Vor allem die Energiekrise, anhaltende Lieferkettenprobleme […]

von | 25.10.22

Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau setzte im dritten Quartal 2022 seinen soliden Wirtschaftskurs fort. Gut drei Viertel der Unternehmen bewerteten ihre Gesamtsituation positiv. Ausschlaggebend waren eine konstant hohe Kapazitätsauslastung von rund 88 Prozent sowie ein gutes Auftragspolster von knapp sechs Monaten. Dennoch ist die Stimmung in der Branche angespannt. Vor allem die Energiekrise, anhaltende Lieferkettenprobleme und starke Preissteigerungen hinterlassen ihre Spuren. So erwarten mehr Betriebe als zuletzt, dass sich die Geschäfte in den kommenden drei Monaten verschlechtern. Das ergab eine Umfrage des VDMA Ost unter den 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

„Die ostdeutschen Maschinenbauunternehmen stemmen sich mit aller Kraft gegen die vielfältigen Krisen. Es ist bemerkenswert, wie sie die Situation bisher meistern und dabei sogar auf dem Weg sind, an die aufstrebende Entwicklung vom Jahresende 2021 anzuschließen. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost. Allerdings könne dieser Trend genauso schnell umschlagen wie die aktuelle Stimmung: „Die drastische Erhöhung der Energiekosten spiegelt sich bereits in den Geschäftserwartungen wider, jedoch noch nicht in der Geschäftslage des dritten Quartals.“

Aufträge reichen bis März 2023

Rund 78 Prozent der Betriebe stuften ihre wirtschaftliche Gesamtsituation im dritten Quartal 2022 als „sehr gut“ oder „gut“ ein – das ist ein leichter Zuwachs gegenüber dem zweiten Quartal 2022 (76 Prozent). Aber fast jede vierte Firma bewertete dagegen die eigene wirtschaftliche Lage als „eher schlecht“. Zögerliche Investitionen verunsicherter Kunden spielen dabei ebenso eine Rolle wie fehlende Materialien oder Teile.

„Können Produkte nicht fertiggestellt oder Maschinen und Anlagen nicht in Betrieb genommen werden, fließt auch kein Geld. Hier zeigt sich, dass eine gute Auftragslage nicht zwingend mit hohen Umsätzen oder gar Gewinnen gleichzusetzen ist“, verdeutlicht Köhn.

Die Kapazitätsauslastung und das Auftragspolster blieben im Vergleich zur Jahresmitte konstant. Die ostdeutschen Maschinenbaubetriebe schöpften ihre vorhandenen Kapazitäten zu durchschnittlich 88,1 Prozent aus. Die Aufträge reichen im Branchenschnitt für knapp sechs Produktionsmonate bis Ende März 2023.

Ungelöste Krisen dämpfen Geschäftserwartungen

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und kaum kalkulierbare politische Entscheidungen mindern indes die Zuversicht der Unternehmen. Zwar rechnet im vierten Quartal 2022 mehr als jeder zweite ostdeutsche Maschinenbauer mit gleichbleibenden Geschäften – ein hoffnungsvolles Zeichen, da fast alle dieser Betriebe ihre Lage positiv beurteilten. Zusätzlich erwarten 19 Prozent ein Auftragsplus. „Ein Warnsignal sollte jedoch sein, dass wieder mehr Betriebe als zuletzt – 29 Prozent – von schlechteren Geschäftschancen ausgehen. Das ist so gut wie jedes dritte Unternehmen“, betont Landesverbands-Geschäftsführer Köhn.

Jeder dritte Maschinenbauer will neue Fachkräfte einstellen

Die Personalplanungen der ostdeutschen Maschinenbaubetriebe bleiben von den Schwierigkeiten unberührt. Etwa 54 Prozent der Unternehmen wollen bis zum März 2023 die Zahl ihrer Beschäftigten beibehalten. Zusätzlich planen rund 34 Prozent der Betriebe, in diesem Zeitraum neue Fachkräfte einzustellen.

„Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Der Maschinen- und Anlagenbau hat sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Mit der Digitalisierung, neuen Technologien und neuen Werkstoffen wandeln sich auch die Anforderungen an die Fertigkeiten der Belegschaften“, erläutert Köhn.

Zusätzlich erschweren die demografische Entwicklung, die Konkurrenzsituation mit Konzernen und eine mangelhafte Infrastruktur im ländlichen Raum, dass Maschinenbauer sowie fachlich und menschlich geeignete Facharbeiter und Ingenieure zusammenfinden. So hatten der Umfrage zufolge 82 Prozent der Firmen Probleme, offene Stellen zu besetzen. Am stärksten betroffen waren in der Momentaufnahme Arbeitsplätze in der Konstruktion, in der Produktion und im Service.

Jetzt Newsletter abonnieren

Die ganze Welt der Metallurgie, immer in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Power-to-Heat technology for sustainable industrial processes
Power-to-Heat technology for sustainable industrial processes

In view of the urgent necessity to switch from conventional technologies to CO2 neutral and green energy sources, OTTO JUNKER SOLUTIONS has developed an innovative Power-to-Heat system which allows a sustainable and efficient process heat production across all branches of industry.

mehr lesen
Schmiedewerke Gröditz GmbH weiht hochmodernen Schmiedeofen ein
Schmiedewerke Gröditz GmbH weiht hochmodernen Schmiedeofen ein

Die Schmiedewerke Gröditz GmbH hat einen neuen hochmodernen Schmiedeofen offiziell in Betrieb genommen und damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion bis 2039 getan: Denn der Ofen ist für den zukünftigen Betrieb mit grünem Wasserstoff ausgelegt. Zur Einweihung drückte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer gemeinsam mit Dr. Alexander Becker, CEO der GMH Gruppe, Dr. Anne-Marie Großmann, CDO und Gesellschafterin der GMH Gruppe, Dr. Jens Overrath, COO der GMH Gruppe, und Hanka Snatkin, Plant Director der Schmiedewerke Gröditz GmbH, symbolisch auf den „grünen Knopf“.

mehr lesen

Fachinformationen für Sie

Ofentechnische Entwicklungen im Schmelztechnikum für kundenspezifische Anforderungen

Ofentechnische Entwicklungen im Schmelztechnikum für kundenspezifische Anforderungen

Autor: Steffen Niklaus, Joachim Reiermann, Wilfried Schmitz
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Die Otto Junker GmbH betreibt seit 20 Jahren ein Technikum zur Durchführung von Schmelz- und Gießversuchen im Rahmen von Kundenprojekten und für eigene Entwicklungsarbeiten. Kernstück dieses Technikums war und ist ein ...

Zum Produkt

Wirtschaftliche Nutzung großer Härteofenanlagen mit reduzierten Beständen

Wirtschaftliche Nutzung großer Härteofenanlagen mit reduzierten Beständen

Autor: Stefan Quaas
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Üblicherweise werden Öfen bei einem Teilewechsel komplett leer gefahren. Die Firma Neapco Europe GmbH hat ihre Teile nach Härteverfahren in Teilefamilien zusammengefasst. Im Falle unterschiedlicher Verweilzeiten ist der Taktzeitausgleich zur ...

Zum Produkt

Verfahrensoptimierung zur Steuerung oder Regelung der Leistung von Hochtemperatur-Heizelementen

Verfahrensoptimierung zur Steuerung oder Regelung der Leistung von Hochtemperatur-Heizelementen

Autor: Bodo Schmitt
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Der JUMO IPC Leistungsumsetzer bietet eine intelligente und innovative Lösung zum Steuern bzw. Regeln von elektrisch betriebenen Thermoprozessanlagen. So wird hierdurch eine Platz sparende, Betriebsmittel schonende und Betriebskosten reduzierende, ...

Zum Produkt