Generic filters
FS Logoi
Generic filters

SMS erhält den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens

Die SMS group, Düsseldorf, erhält den Auftrag von thyssenkrupp Steel. Er beinhaltet das Engineering, der Lieferung und dem Bau der ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg. Damit startet eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte, mit dem zukünftig bereits über 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden können. Das Auftragsvolumen für SMS beträgt über 1,8 Milliarden […]

von | 01.03.23

Osburg Dahmen
Osburg Dahmen
Osburg Dahmen

Die SMS group, Düsseldorf, erhält den Auftrag von thyssenkrupp Steel. Er beinhaltet das Engineering, der Lieferung und dem Bau der ersten wasserstoffbetriebenen Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg. Damit startet eines der weltweit größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte, mit dem zukünftig bereits über 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden können. Das Auftragsvolumen für SMS beträgt über 1,8 Milliarden Euro und markiert zugleich den größten Einzelauftrag in der Geschichte des Unternehmens.

Darüber hinaus sind erhebliche weitere bautechnische Leistungen sowie die Infrastruktur und Medienanbindung erforderlich. Im Rahmen der Gewährung eines vorgezogenen Maßnahmenbeginns kann mit den Vorarbeiten unverzüglich begonnen werden. Die Fertigstellung der Anlage mit einer Kapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen (DRI) ist für Ende 2026 geplant. Das Gesamtprojekt steht weiterhin unter den Vorbehalten der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Europäische Union und des finalen Zuwendungsbescheides. Beides wird in den nächsten Monaten erwartet. Das Land NRW und die Bundesregierung signalisierten bereits eine substanzielle finanzielle Unterstützung für das Vorhaben.

Ablösung der CO2-intensiven Primärstahlherstellung beginnt

Die Auftragsvergabe markiert für den größten deutschen Stahlhersteller eine entscheidende technologische Wende in seiner mehr als 200-jährigen Geschichte: Im Rahmen des Transformationskonzepts tkH2Steel beginnt nun der Ersatz der CO2-intensiven Stahlproduktion durch klimafreundliche Technologien. Bislang werden durch die kohlebasierte Roheisenproduktion im Hochofen große Mengen CO2 emittiert.

Allein am Standort Duisburg sind dies rund 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Wasserstoffbasierte Verfahren in Direktreduktionsanlagen bieten hier eine wesentliche Grundlage, Stahl in Zukunft klimaneutral herzustellen. thyssenkrupp Steel plant, 2030 bereits 6 Millionen Tonnen CO2 und damit weit mehr als 30 Prozent seiner Emissionen zu vermeiden. Spätestens 2045 soll die Transformation zur klimaneutralen Produktion abgeschlossen sein.

Bernhard Osburg, CEO thyssenkrupp Steel:

„Mit der Auftragsvergabe gehen wir jetzt in die Umsetzung und Industrialisierung unserer Transformation. Ein historischer Moment für thyssenkrupp Steel und ein guter Tag für den industriellen Klimaschutz, denn bereits mit unserer ersten Direktreduktionsanlage können wir 3,5 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Wir freuen uns sehr, für den Technologiesprung in die wasserstoffbasierte Stahlproduktion SMS als Partner an unserer Seite zu haben. Gemeinsam wollen wir den Beweis antreten, dass eine innovative und zukunftsfähige Transformation der Stahlindustrie in Deutschland und Europa möglich ist. Wir schaffen damit die Basis für die grünen Stahlmärkte von morgen.“

Auftrag geht an SMS group: Global tätiger Anlagenbauer mit Sitz in NRW

Mit der SMS group hat ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen den Zuschlag für die zukunftsweisende Anlage bei thyssenkrupp Steel erhalten. SMS beschäftigt an rund 100 Standorten gut 14.500 Mitarbeiter und gestaltet als Spezialist für Produktionsanlagen der Stahlindustrie den Wandel der Branche aktiv mit. Auch für SMS ist der jetzt erteilte Auftrag historisch: Es ist der größte Einzelauftrag in der über 150-jährigen Geschichte.

Burkhard Dahmen, CEO SMS group:

„Dieses Projekt bedeutet uns sehr viel. thyssenkrupp und SMS arbeiten seit vielen Jahrzehnten eng zusammen. Wir freuen uns darauf, auch bei diesem zukunftsweisenden Projekt Verantwortung zu übernehmen und die grüne Transformation von Deutschlands größtem Stahlproduzenten mit unserer Technologie, unserem Know-how und unserer Expertise im Projektmanagement zu unterstützen. Wir alle wissen: Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur grünen Metallindustrie.”

Hightech für die klimaneutrale Stahlproduktion

Im Streben nach der besten technologischen Lösung wird thyssenkrupp als erster Stahlhersteller der Welt eine 100 Prozent wasserstofffähige Direktreduktionsanlage mit innovativen Einschmelzern kombinieren. Durch die Positionierung der beiden Einschmelzer direkt neben der Direktreduktionsanlage wird das dort erzeugte feste Vormaterial unmittelbar in flüssiges Eisen umgewandelt; dies macht den gesamten Prozess besonders effizient. Darüber hinaus können die räumlichen Gegebenheiten eines komplexen Hüttenwerks berücksichtigt werden.

Die Direktreduktionsanlage basiert auf der MIDREX Flex-Technologie. SMS liefert auch die innovativen Einschmelzer, die Schlackengranulierung und andere Hilfseinrichtungen, zum Beispiel die Wasseraufbereitung. SMS errichtet die Anlage auf EPC-Basis. Das heißt, das Unternehmen trägt die Gesamtverantwortung für die Entwicklung (engineering), die Beschaffung (procurement) und den Bau (construction) der Anlage. Darüber hinaus sind erhebliche weitere Arbeiten im Bereich des Hoch- und Tiefbaus, der Infrastruktur und der Medienversorgung notwendig.

Das innovative Konzept gewährleistet eine gleichbleibend hohe Produktqualität, da es sich nahtlos in das bestehende Hüttenwerk integriert. Es ermöglicht die Beibehaltung aller nachfolgenden Prozessschritte ab dem Stahlwerk. Damit kann auf effiziente Weise die bestehende Anlagenstruktur genutzt werden. Die Kunden erhalten weiterhin das komplette, hochwertige Produktportfolio in der gewohnten Premiumqualität.

Martina Merz, CEO thyssenkrupp: „Wir bei thyssenkrupp tun alles, was in unserer Hand liegt, um die grüne Transformation zu beschleunigen. Das ist auch der Grund, warum wir die Direktreduktionsanlage trotz aller Herausforderungen und Unsicherheiten schon jetzt auf den Weg bringen. Wir können nicht warten, bis alle Fragen geklärt sind. Wenn wir die Klimaziele erreichen und den Industriestandort sichern wollen, müssen wir jetzt handeln und jetzt investieren. Deshalb ist heute sowohl ein guter Tag für das Klima als auch für die Transformation der Industrie in unserem Land.“

Großer Schritt für innovativen, industriellen Klimaschutz

Die Kooperation zwischen thyssenkrupp Steel und SMS ist auch ein starkes Signal für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen. Beide Unternehmen bilden durch den Bau der Direktreduktionsanlage eine Partnerschaft für Innovation und für effizienten industriellen Klimaschutz. Verursacht thyssenkrupp Steel heute noch 2,5 Prozent der deutschen CO2-Emissionen, können mit der ersten Direktreduktionsanlage bereits über 3,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Das entspricht rund 20 Prozent der heutigen Emissionen des Unternehmens. Damit unterstreicht thyssenkrupp Steel seine führende Rolle bei der Transformation der Stahlindustrie. Das zugrunde liegende technologische Konzept kann zugleich Vorbild für viele weitere Dekarbonisierungsprojekte der Branche in Europa und darüber hinaus werden.

Zugleich werden mit diesem Schritt in die Transformation viele tausend gute und qualifizierte Arbeitsplätze erhalten. Durch den Innovationsverbund zwischen thyssenkrupp Steel und SMS werden im Zuge der Errichtung der größten deutschen Direktreduktionsanlage auch neue Qualifikationen benötigt und Arbeitsplätze geschaffen.

Im Rahmen der von der Bundesregierung erteilten Gewährung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns wird mit der Detailplanung und den vorbereitenden Arbeiten zum Bau der Direktreduktionslage unmittelbar begonnen. Zu den jetzt anstehenden Maßnahmen zählt zum Beispiel die Vorbereitung des Baufeldes auf dem Werksgelände von thyssenkrupp Steel.

thyssenkrupp Steel wird projektbegleitend in einen offenen und transparenten Dialog mit Nachbarschaft, Politik und Zivilgesellschaft treten, um das nun entstehende, wegweisende Projekt zur Dekarbonisierung der Stahlherstellung am Standort Duisburg vorzustellen.

 

Burkhard Dahmen, CEO SMS group, Bernhard Osburg, CEO thyssenkrupp Steel; Hendrik Wüst, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen, Martina Merz, CEO thyssenkrupp, Sören Link, Oberbürgermeister Duisburg, Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender thyssenkrupp Steel (Quelle: thyssenkrupp Steel)

Burkhard Dahmen, CEO SMS group, Bernhard Osburg, CEO thyssenkrupp Steel; Hendrik Wüst, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen, Martina Merz, CEO thyssenkrupp, Sören Link, Oberbürgermeister Duisburg, Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender              thyssenkrupp Steel (Quelle: thyssenkrupp Steel)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Bernhard Osburg, CEO thyssenkrupp Steel und Burkhard Dahmen, CEO SMS group (Quelle: thyssenkrupp Steel)

Jetzt Newsletter abonnieren

Die ganze Welt der Metallurgie, immer in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Radial Forging Technology from SMS group: Precision Forging for Aerospace Excellence

Radial Forging Technology from SMS group: Precision Forging for Aerospace Excellence

SMS group’s SMX radial forging technology features a new compact hydraulic drive system with dual pumps, integrated flywheel, and frequency inverter that reduces hydraulic room space by 50% and energy consumption by 30% while providing precise control essential for aerospace materials like titanium and Inconel. The company offers complete automated forging lines from a single source, including open-die presses, radial forging machines, and integrated production control systems that enable “operator-free forging” with enhanced precision and efficiency for aerospace applications.

mehr lesen
SMS group liefert hochmodernes Schienen- und Profilwalzwerk an Hoa Phat in Vietnam

SMS group liefert hochmodernes Schienen- und Profilwalzwerk an Hoa Phat in Vietnam

Die Hoa Phat Dung Quat Rail and Special Steel Joint Stock Company mit Sitz in Vietnam hat die SMS group mit der Lieferung eines hochmodernen Schienen- und Profilwalzwerks mit einer jährlichen Produktionsleistung von 700.000 Tonnen beauftragt. Das Werk wird in der Wirtschaftszone Dung Quat in Binh Dong, Bezirk Binh Son, in der Provinz Quang Ngai errichtet. Der Projektumfang umfasst die Lieferung der wesentlichen technologischen Ausrüstung, einschließlich der Vorstraße, einer Universal-Reversier-Tandemwalzstraße, einem Inline-Profilmessgerät mit SurfTech, Richtmaschinen für Profile und Schienen, Warm- und Kaltsägen sowie Spezialmaschinen für die finale Adjustage.

mehr lesen

Fachinformationen für Sie

_temp_Strategische Einsichten aus aktuellen Studien zur Zukunft der Gasinfrastruktur mit Wasserstoff

_temp_Strategische Einsichten aus aktuellen Studien zur Zukunft der Gasinfrastruktur mit Wasserstoff

Autor: Ulrich Bünger

Im Zuge der Energiewende ist auch die Gasindustrie von der Europäischen Kommission aufgefordert, Strategien zur Defossilisierung der Gasversorgung bis 2050 zu entwickeln. Diese Entwicklung soll im europäischen Konsens der Akteure im Gassektor und ...

Zum Produkt

Praktische Erfahrungen bei Regelung von Gasnitrierprozessen

Praktische Erfahrungen bei Regelung von Gasnitrierprozessen

Autor: Stefan Heineck
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Die Anforderungen an Wärmebehandlungsbetriebe sowie an den Anlagenbau steigen ständig und es werden effektivere Technologien gesucht. Der im letzten Jahr durch die Sensorentwicklung erzielte Fortschritt eröffnet neue Möglichkeiten der ...

Zum Produkt

Thermisch induzierte Spannungen am Strahlheizrohr unter Berücksichtigung von Fluid-Struktur-Interaktion

Thermisch induzierte Spannungen am Strahlheizrohr unter Berücksichtigung von Fluid-Struktur-Interaktion

Autor: Martin Hellenkamp/Ralf Bölling/Nils Giesselmann/Herbert Pfeifer
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Hohe Temperaturen sowie vor allem lokale Temperaturspitzen und deren Gradienten in den unterschiedlichen Komponenten des Industrieofens stellen ein Problem für die Haltbarkeit der Ofenkonstruktion oder einzelner Ofenkomponenten dar. Um ...

Zum Produkt