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ArcelorMittal nimmt in seinem Stahlwerk in Gent, Belgien, den Betrieb der Torero-Anlage auf
Foto: ArcelorMittal Belgium

Torero-Anlage von ArcelorMittal in Betrieb genommen

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Thema:
Autor: Charlotte Lange

Datum: 16. Jan. 2024

Januar 2024 | ArcelorMittal nimmt in seinem Stahlwerk in Gent, Belgien, den Betrieb der sogenannten Torero-Anlage auf. Die Anlage ist in der europäischen Stahlindustrie die einzige, welche das Verfahren zur Umwandlung von Holzabfällen in Biokohle nutzt, um den Verbrauch fossiler Kohle zu verringern.

ArcelorMittal Belgien will sich hierbei für mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft einsetzen. Das Unternehmen ist bestrebt, Stahl auf sozial verantwortliche Weise zu produzieren und berücksichtigt die sozialen Auswirkungen entlang der gesamten Produktkette.

Mehr Holz weniger Kohle

In diesem Rahmen hat ArcelorMittal Belgien eine Anlage in Betrieb genommen, in der Holzabfälle zu Biokohle verarbeitet werden, die für den Hochofenprozess geeignet ist, wodurch die Menge der verwendeten fossilen Kohle verringert wird. Dieses Projekt wird die jährlichen Kohlenstoffemissionen um 112.500 Tonnen reduzieren. Die Torero-Anlage wird jährlich 88.000 Tonnen Holzabfälle in 37.500 Tonnen Biokohle umwandeln.

„ArcelorMittal Belgien hat den Ehrgeiz, seine Stahlproduktion zu dekarbonisieren. In diesem Zusammenhang engagieren wir uns voll und ganz für die Umsetzung eines Aktionsplans, um die CO2-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2018 um 35 % zu reduzieren und bis 2050 klimaneutral zu werden. Wir wollen nicht nur unseren Kohlenstoff-Fußabdruck, sondern auch unseren Abfall-Fußabdruck reduzieren – unser Stahlunternehmen hat einen Fahrplan zu null Kohlenstoff-Emissionen und null Abfall.“, erklärt Manfred Van Vlierberghe, CEO ArcelorMittal Belgien.

Biogas mit LanzaTech

Durch die Verwendung von Biokohle im Hochofenprozess entsteht Biogas, das in der Steelanol-Anlage in Ethanol umgewandelt wird, das dann als Baustein für die Herstellung einer Vielzahl chemischer Produkte wie Kraftstoffe, Farben, Kunststoffe, Kleidung und sogar Parfüm verwendet werden kann und somit einen Beitrag zu den Dekarbonisierungsbemühungen des Chemiesektors leistet. Das Ethanol wird von ArcelorMittal und LanzaTech gemeinsam unter dem Markennamen Carbalyst® vermarktet.

Als die neue Anlage gebaut wurde, beschäftigte sie 70 externe Mitarbeiter, der Betrieb dieser Anlage wird zu 16 neuen direkten Dauerarbeitsplätzen bei ArcelorMittal Belgien führen. Das Torero-Projekt wird durch europäische Fördermittel unterstützt, wobei das Projektkonsortium aus der gesamten Wertschöpfungskette besteht.

„Wir freuen uns, dass das Torero-Projekt, das auf der C-Vertr-Karbonisierungstechnologie von Perpetual Next basiert, in einem der größten Stahlwerke Europas in Betrieb genommen wird. Die Umstellung auf Biokohle, die aus lokalem Holzabfall hergestellt wird, ist ein sehr effektiver Weg, um den CO₂-Fußabdruck im heutigen Stahlherstellungsprozess zu verringern und zu einem Kreislaufsystem zu werden.“, so Martijn Dekker, CTO Perpetual Next.

 

(Quelle: ArcelorMittal Belgium)