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Testanlage von Synhelion in Spanien mit einem 1.000 m2 großen Solarfeld zur Entwicklung und Erprobung der solaren Brennstofftechnologie in mittelgroßem Umfang
Testanlage von Synhelion in Spanien mit einem 1.000 m2 großen Solarfeld zur Entwicklung und Erprobung der solaren Brennstofftechnologie in mittelgroßem Umfang
Testanlage von Synhelion in Spanien mit einem 1.000 m2 großen Solarfeld zur Entwicklung und Erprobung der solaren Brennstofftechnologie in mittelgroßem Umfang

SMS group und Synhelion kooperieren beim Bau von Industrieanlage mit modernster Solartechnik

Kategorien: |
Themen: |
Autor: Simon Meyer

Datum: 02. Nov. 2021

Der Verkehrssektor ist mit einem Anteil von rund 25 % für den größten Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Genau wie andere energieintensive Branchen, zu denen auch die Metallindustrie gehört, steht er vor einer Heraus­forderung: immer strengere Vorgaben für Dekarbonisierung, um so klimafreundlicher zu werden und den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen zu reduzieren.

Im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung zur Senkung von CO2-Emissionen und dem Ziel, mittelfristig klimaneutral zu werden, ist SMS Concast eine strategische Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen Synhelion eingegangen. SMS Concast  ist ein Unternehmen der SMS group mit Sitz in Zürich, Schweiz. Das Unternehmen hat nun in größerem Umfang in die hochmoderne Solartechnologie investiert. Die von der SMS group und anderen Partnern beigesteuerten finanziellen Mittel ermöglichen es Synhelion, die welt­weit erste Produktionsanlage für solare Treibstoffe zu bauen und betreiben. Die Anlage in Jülich, Deutschland, wird den gesamten Prozess der Konzentration von Sonnenlicht bis zur Herstellung von synthetischem, flüssigem Treibstoff im industriellen Maßstab abdecken. Synhelion kann mit dieser Anlage solare Treib­stoffe zu einem so niedrigen Preis produzieren, dass sie mit fossilen Alternativen konkurrieren können.

Auch wenn der Schwerpunkt der Entwicklungen bei Synhelion zunächst auf dem Transportwesen liegt, umfasst das Verfahren Solartechnologien, die auch auf andere Sektoren übertragen werden können. In der Metallindustrie kann die von der Sonne erzeugte Prozesswärme mit bislang unerreicht hohen Temperaturen von über 1.500 Grad Celsius für energieintensive Prozesse in der Stahlerzeugung genutzt werden.

Sun-to-Liquid-Technologie und „Solarstahl“

Synhelion nutzt Sonnenwärme zur Umwandlung von CO2 in synthetische Kraftstoffe, sogenannte solare Treibstoffe. Die Sonnenstrahlung wird durch ein Spiegelfeld reflektiert, auf einen Receiver konzentriert und in Hochtemperatur-Prozesswärme umgewandelt. Die so erzeugte Wärme wird einem thermo­chemischen Reaktor zugeführt, der CO2 und H2O in Synthesegas, ein Gemisch aus H2 und CO, umwandelt. Das Synthesegas wird dann mit der üblichen Gas-to-Liquids-Technologie zu Treibstoffen wie Benzin, Diesel oder Flugzeugtreibstoff verarbeitet. Überschüssige Wärme wird im thermischen Energiespeicher (TES) gespeichert, um einen kontinuierlichen 24/7-Betrieb zu ermöglichen.

„Wir haben das Potenzial dieses innovativen Prozesses von Synhelion, einem Spin-off der ETH Zürich, sofort erkannt. Über die solaren Treibstoffe hinaus bietet die Technologie viele Anwendungs­möglichkeiten in der Stahlindustrie, und das sowohl für die SMS group als auch für unsere Kunden. Sie trägt dazu bei, den grünen Wandel und damit die Entwicklung hin zu einer CO2-neutralen und nachhaltigen Metallindustrie voranzutreiben. Das Team von SMS Concast freut sich auf eine fruchtbare Partnerschaft mit einem intensiven Wissensaustausch‟, sagt Dr. Stephan Feldhaus, CEO von SMS Concast.

Auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft

Dr. Philipp Furler, CEO und Gründer von Synhelion, kommentiert: „SMS group wird uns mit ihrem umfassenden Know-how im Anlagen­design und -betrieb sowie in der Umwelttechnik unterstützen. Gemeinsam werden wir die Kommerzialisierung unserer einzig­artigen, bewährten Technologie weltweit beschleunigen und unsere Lösungen, wie den thermischen Energiespeicher, für weitere Anwendungen in der Metallindustrie integrieren.“

Tim Ovelgönne, Corporate Development bei der SMS group und zuständiger Projektleiter, ergänzt: „Wir sehen in der Sun-to-Liquid-Technologie ein sehr großes Potenzial, da sie in verschiedenen Industriezweigen eingesetzt werden kann. Wir sind gespannt auf eine äußerst vielversprechende Partnerschaft mit dem Team von Synhelion. Diese Investition ist ein wichtiger Schritt in der Dekarbonisierungsstrategie der SMS group.“