Generic filters
Exact matches only
FS Logoi
Das Einschmelzen von Schrotten geringer Packungsdichte im Mittelfrequenz-Induktionstiegelofen, von Frank Donsbach, Steffen Niklaus, Georg Renftle

Fachbeitrag

Kategorie:
Autor: B S

Datum: 11. Apr. 2024

Das Einschmelzen von Schrotten geringer Packungsdichte im Mittelfrequenz-Induktionstiegelofen

Frank Donsbach, Steffen Niklaus, Georg Renftle

Der Mittelfrequenz-Induktionstiegelofen hat sich zum Standardaggregat für das elektrische Schmelzen von Gusseisen entwickelt und dabei den Netzfrequenzofen weitestgehend abgelöst. Auch Stahlgießereien und Microstahlwerke setzten immer häufiger Induktionsöfen zum Schmelzen ein. Das direkte Erwärmungsprinzip des induktiven Schmelzens ist metallurgisch vollständig neutral, energieeffizient und umweltfreundlich.

Beim Schmelzen liegt der NOx-Ausstoß unterhalb der Messbarkeitsschwelle und einen CO2-Ausstoß gibt es ebenfalls nicht, insofern der Ofen mit Strom aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Die heute verfügbare Leistungselektronik ermöglicht es, den Ofen mit einer für das Schmelzgut optimalen Frequenz zu betreiben. Dabei gilt: Je höher die Frequenz des elektromagnetischen Feldes ist, desto geringer ist die elektromagnetische Eindringtiefe und somit nehmen auch kleine Raumvolumina eines leitfähigen Gutes ausreichend viel Leistung auf. In der praktischen Umsetzung haben sich Frequenzen um die 250 Hz für das Schmelzen von Stahl und Gusseisen als vorteilhaft erwiesen. Bei 250 Hz werden schon in „faustgroßem“ Stückgut ausreichend starke Wirbelströme induziert, um das Material zu schmelzen.

Bild 1

Bild 1: Einfluss der Stückigkeit des Einsatzmaterials auf den Wirkungsgrad der induktiven Energieübertragung (Quelle: RWE)

Bild 1 verdeutlicht den zuvor genannten Sachverhalt anhand eines einfachen Versuchs: In eine Induktionsspule wurden metallische Zylinder verschiedenen Durchmessers eingebracht und mit Sand hinterfüllt, anschließend wurde die Spule bei gegebener Frequenz mit Leistung beaufschlagt. Nach geraumer Zeit zeigt sich, dass die Zylinder eine unter- schiedliche Temperatur aufweisen; der zweitgrößte Zylinder ist am wärmsten. Bei diesem passen offenbar Stückigkeit und Frequenz am besten im Hinblick aus den Wirkungsgrad der induktiven Energieübertragung.

Wesentlich höhere Frequenzen als 250 Hz werden bei Öfen mit einem Fassungsvermögen von mehr als 2 t nur selten eingesetzt, da eine zu hohe Betriebsfrequenz wiederum den Nachteil hat, dass auch schon kleine mit Metall gefüllte Risse in der keramischen Ofenauskleidung ausreichend Leistung aufnehmen und dass diese dann bis hin zur Ofenspule durchschmelzen können.
 
Eine Ausnahme bilden Schmelzöfen für Edelstahllegierungen. Hier versucht man, mit höheren Frequenzen (500–1.000 Hz) eine besonders bewegungsarme Badoberfläche zu erhalten. Das Ziel ist hier, eine Gasaufnahme der Schmelze zu vermeiden. Ein weiterer Effekt der Betriebsfrequenz ist, dass höhere Frequenzen im flüssigen Bad bedingt durch die kleinere Eindringtiefe auch weniger Badbewegung verursachen. Dieser Effekt macht es auch möglich, Mittelfrequenzöfen mit erheblich höherer Leistungsdichte als Netzfrequenzöfen zu bauen. So kann man beim 250 Hz-Ofen für Eisenwerkstoffe bis zu 1.000 kW/t Ofenfassung realisieren, während man bei der Netzfrequenz nicht mehr als 300 kW/t Ofenfassung umsetzten sollte. Anderenfalls besteht dort die Gefahr, dass aufgrund zu starker Strömungseffekte die flüssige Schmelze aus dem Ofen geschleudert wird. Zudem wird das Feuerfestmaterial stärker abgetragen.
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass moderne Frequenzumrichter in Thyristor oder IGBT Technologie auch so ausgeführt werden können, dass mehrere Betriebsfrequenzen schaltbar zur Verfügung stehen. Somit kann der Bediener per Knopfdruck eine optimale Frequenz für das Einschmelzen sowie eine optimale Frequenz für das Rühren anwählen. Eine solche Rührfunktion bietet erhebliche Vorteile, zum Beispiel für das Aufkohlen einer Eisenschmelze, für das Legieren von Aluminium- oder Kupferschmelzen oder zum Einschmelzen spezifisch leichter oder kleinstückiger Materialien wie zum Beispiel Spänen.
 
Durch die Möglichkeit, Ofenanlagen mit „Mittelfrequenz“ auszustatten und somit sicherzustellen, dass kleinere Schrott- und Kreislaufstücke induktiv erwärmt und geschmolzen werden, wurden der beim Netzfrequenzofen übliche Sumpfbetrieb, also der Verbleib einer gewissen Menge flüssiger Schmelze im Ofen, überflüssig.
 
 
Insgesamt überwiegen die Nachteile eines Sumpfbetriebs gegenüber der Chargenfahrweise, also dem vollständigen Entleeren des Ofens nach jeder Schmelzcharge. Die Vorteile der Chargenfahrweise des Mittelfrequenztiegelofens im Überblick:
  • Aufgrund der besseren elektromagnetischen Ankopplung bei festem (kaltem) Einsatzmaterial aus Eisenwerkstoffen spart die Mittelfrequenzanlage im Gegensatz zum Netzfrequenzofen ca. 5% Energie, da bis zum Erreichen der Curietemperatur ein deutlich höherer Spulenwirkungsgrad anzusetzen ist.
  • Es wird keine Energie für das Warmhalten des Sumpfes verbraucht.
  • Die Ofengröße kann mindestens um die Sumpfmenge reduziert werden, was Anschaffungs- und Betriebskosten reduziert.
  • Legierungswechsel sind einfacher möglich, da der Ofen bei jedem Abguss komplett entleert wird.
  • Sollte das Einsatzgut trotz der zwingend erforderlichen Trockenlagerung noch Wasser und Eiseinschlüsse aufweisen, so ist die Gefahr einer Wasserdampfexplosion erheblich geringer, wenn man nicht in ein flüssiges Bad chargiert, sondern in einen leeren Ofen oder auf festes Material aufchargiert.
 
 
Es gibt aber auch Vorzüge der Sumpffahrweise:
  • Sie ist insgesamt tiegelschonender, weil sie die keramische Ofenauskleidung geringeren Temperaturwechseleinflüssen aussetzt.
  • Der Sumpf ermöglicht, auch bei sehr sperrigem Einsatzgut noch genügend Material im Ofen zu haben, welches im elektromagnetischen Feld ankoppelt.
  • Sehr kleines Einsatzgut wie zum Beispiel Späne lassen sich mit Hilfe der typischen Badbewegung in einem Induktionsofen niedriger Frequenz sehr gut einrühren.

Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass man Netzfrequenzöfen auch im Chargenbetrieb unter Verwendung eines Anfahrblockes betreiben kann. Dies ist aber unüblich, weil energetisch ungünstig. Der Anfahrblock muss ja praktisch zweimal geschmolzen werden und stellt einen zusätzlichen logistischen Aufwand dar.

Da Energieverbrauch, Investitionskosten, Betriebskosten und Flexibilität bei den Legierungen für viele mittelständische Gießereien im Vordergrund stehen, entscheiden sich heutzutage nahezu alle Kunden für Mittelfrequenzofenanlagen im Chargenbetrieb.

Durch die wachsende Verbreitung des Mittelfrequenztiegelofen bei Gusseisen- und Stahlanwendungen entstehen aber auch immer mehr Anwendungsfälle, in denen die Nutzer gänzlich oder teilweise Materialien zur Verfügung haben, die deutlich geringere Packungsdichten aufweisen, als dies vom Ofenbauer empfohlen wird. Seitens der Ofenbauer wird eine möglichst hohe Packungsdichte des Schmelzgutes empfohlen. Für Eisen- oder Stahlschmelzen ist eine Packungsdichte, auch Schüttdichte genannt, von 2 t/m3 der empfohlene Richtwert. Auf diesen Wert beziehen sich auch die Herstellerangaben für Schmelzleistung und Stromverbrauch eines Mittelfrequenztiegelofens.

Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass man Netzfrequenzöfen auch im Chargenbetrieb unter Verwendung eines Anfahrblockes betreiben kann. Dies ist aber unüblich, weil energetisch ungünstig. Der Anfahrblock muss ja praktisch zweimal geschmolzen werden und stellt einen zusätzlichen logistischen Aufwand dar.

Da Energieverbrauch, Investitionskosten, Betriebskosten und Flexibilität bei den Legierungen für viele mittelständische Gießereien im Vordergrund stehen, entscheiden sich heutzutage nahezu alle Kunden für Mittelfrequenzofenanlagen im Chargenbetrieb.

Durch die wachsende Verbreitung des Mittelfrequenztiegelofen bei Gusseisen- und Stahlanwendungen entstehen aber auch immer mehr Anwendungsfälle, in denen die Nutzer gänzlich oder teilweise Materialien zur Verfügung haben, die deutlich geringere Packungsdichten aufweisen, als dies vom Ofenbauer empfohlen wird. Seitens der Ofenbauer wird eine möglichst hohe Packungsdichte des Schmelzgutes empfohlen. Für Eisen- oder Stahlschmelzen ist eine Packungsdichte, auch Schüttdichte genannt, von 2 t/m3 der empfohlene Richtwert. Auf diesen Wert beziehen sich auch die Herstellerangaben für Schmelzleistung und Stromverbrauch eines Mittelfrequenztiegelofens.

Durchgeführte Schmelzversuche

Um die praktischen Auswirkungen des Einschmelzens von Eisen- und Stahlschrott geringer Schüttdichte festzustellen, wurden entsprechende Versuche in zwei 8t Mittelfrequenztiegelöfen mit einer Leistung von 6MW und einer Nennfrequenz von 250 Hz bei der Firma Eisengießerei Düker in Laufach durchgeführt (Bild 2).
Die Öfen werden mit einer längsverfahrbaren Vibrationsschwingrinne mit einem Fassungsvermögen von 8t) befüllt (Bild 3 und 4). Der Behälter der Schwingrinne für eine Schüttdichte von 1 t/m3 ausgelegt.
Insgesamt wurden nun folgende Szenarien untersucht:
  • Chargenfahrweise (leerer Ofen), Packungsdichte 2 t/m3
 
  • Chargenfahrweise (leerer Ofen), Packungsdichte 1,3 t/m3
 
  • Chargenfahrweise (leerer Ofen), Packungsdichte 0,5 t/m3
 
  • Sumpffahrweise (1 t Sumpf), Packungsdichte 1,3 t/m3
 
  • Sumpffahrweise (1 t Sumpf) zzgl. 1,5 t Späne
Bild 2

Bild 2: MFT Ge 8000 Duomeltanlage der Eisengießerei Düker in Laufach, Fabrikat Otto Junker

Bild 3

Bild 3: Chargiermaschine im Gattierungsbereich mit Durchfahrt zu den Schmelzöfen

Bild 4

Bild 4: Schrottlager- und Gattierungsbereich bei Fa. Düker, Laufach

Ergebnisse

A). Chargenfahrweise (leerer Ofen) Packungsdichte 2 t/m3

 
Die Eisengießerei Düker verfügt über Material guter Packungsdichte, so dass die Herstellervorgabe von 2 t/m3 erfüllt wird.
 
Beim Einsatz dieses Materials beträgt die Schmelzzeit für 8 t Gusseisen im Durchschnitt 43 Minuten.
 
 

B). Chargenfahrweise (leerer Ofen) Packungsdichte 1,3 t/m3

 
Insbesondere in den ersten 8 Minuten des Schmelzvorgangs unterscheidet sich die Leistungsaufnahme zwischen der 1,3- und der 2 t/m3-Charge. In beiden Fällen nimmt die Anlage anfänglich die volle Leistung auf, nämlich 6 MW, diese fällt aber bei der 1,3 t/m3 Packungsdichte nach drei Minuten deutlich ab. Die Anlage fährt in diesem Zeitraum an ihrer Spannungsgrenze. Nach 8 Minuten steigt die Leistung an, jedoch erst nach ca. 22 Minuten gleichen sich die beiden Leistungsverläufe weitgehend an. Der restliche Verlauf der 1,3 t/m3 Charge unterscheidet sich nicht zur 2 t/m3 Charge. Insgesamt dauert die Charge ca. 3 Minuten länger und die mittlere Leistungsaufnahme ist um ca. 8 % geringer.
 
 

C). Chargenfahrweise (leerer Ofen) Packungsdichte 0,5 t/m3

 
Die Charge weist eine so geringen Packungsdichte auf, dass anfänglich nur 533 kg in den Ofen passten. Es zeigte sich ein ähnliches Verhalten wie Szenario B, jedoch noch stärker ausgeprägt. Hier fiel die hohe Anfangsleistung schon nach 30 Sekunden deutlich ab. Insgesamt verlängerte sich die Charge um 5 bis 6 Minuten, bei einer durchschnittlichen Leistungseinbuße von ca. 12 %. Es zeigte sich aber auch, dass die geringe Packungsdichte in der zweiten Hälfte der Charge keinen wesentlichen Einfluss auf die Leistungsaufnahme mehr hat.
 
Man kann also schlussfolgern, dass, wenn sich einmal ein ausreichend großer Sumpf im Ofen gebildet hat, der Einfluss der Packungsdichte vernachlässigt werden kann. Dies gilt auch, wenn weiterhin, wie beim Mittelfrequenzschmelzen üblich, auf noch festes, aber abgesunkenes Material chargiert wird.
 
Bild 5 fasst die bisherigen Ergebnisse zusammen. Aufgrund dieser Effekte lag der Gedanke nahe, eine Charge mit Sumpffüllung durchzuführen.
 
 
 

D.) Sumpffahrweise (1 t Sumpf), Packungsdichte 1,3 t/ m3

 
Bei dieser Charge wurde eine Flüssigeisenmenge in Höhe von von 1 t, also 12,5 % des Ofenfassungsvermögens, vorgelegt. Nach dem ersten Befüllvorgang mit der Schwingförderinne betrug der Ofeninhalt einschließlich Sumpf 2,5 t. Die Packungsdichte des Chargenmaterials betrug wie in Szenario B 1,3 t/ m3. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Ofens war sogar geringfügig (1,5 %) höher als bei Szenario A mit der Normpackungsdichte von 2 t/m3. Die Schmelzzeit ist vergleichbar zu Szenario A, wenn man berücksichtigt, dass ja tatsächlich nur Gesamtcharge minus Sumpfgewicht, also 7 t, geschmolzen wurden.
 
Es ist bekannt, dass der Wirkungsgrad eines Induktionstiegelofens für Eisen etwa 5 % besser ist, wenn das Material im Magnetfeld ferromagnetisch, also unterhalb der Curietemperatur von 768 ºC, ist. Diesen Effekt kann man bei der Sumpffahrweise nur eingeschränkt nutzen, nämlich nur für das Material welches bei Befüllung des Ofens nicht in den Sumpf eintaucht.
 
Im Verlauf einer ganzen Charge verliert sich dieser Wirkungsgradvorteil der Chargenfahrweise zur Sumpffahrweise umso mehr, je größer der Flüssigsumpf im Ofen ist.
 
Deshalb ist anzunehmen, dass der Stromverbrauch für die Sumpffahrweise um wenige Prozent höher sein dürfte als für die Chargenfahrweise.
 

E.) Sumpffahrweise (1t) plus 1,5 t Späne

 
In einem weiteren Versuch wurde ergänzend ermittelt, wie sich das Chargieren eines Späneanteils in der Charge von ca. 20 % unmittelbar zu Beginn der Charge in den flüssigen 1t Sumpf hinein auswirkt. Bei diesem Versuch wurden die rund 1,6 t Späne in 60 Sekunden in den Sumpf chargiert. Die mittlere Leistung der gesamten Charge lag ca. 3 % höher als bei der Szenario A (Schmelze mit Normpackungsdichte). Hinsichtlich des Stromverbrauchs gilt auch für diese Fahrweise, dass er etwas ungünstiger ist als bei Chargenfahrweise.
Bild 5

Bild 5: Einfluss der Packungsdichte des Chargiermaterials auf die Schmelzzeit und die mittlere aufgenommene Leistung

Schlussfolgerungen

Der Einfluss der Packungsdichte des Einsatzgutes eines Mittelfrequenz-Induktionstiegelofens auf die Dauer einer Schmelze und somit auf die Schmelzleistung ist nicht unerheblich. Packungsdichten <1 t/m3 stellen kein unüberwindbares Hindernis dar, führen aber bei einem für gute Packungsdichten dimensionierten Ofen zu Einbußen in der Schmelzleistung in der Größenordnung von 10 % und darüber. Die Einschränkungen nehmen jedoch während der Charge mit zunehmendem Ofeninhalt ab. Man kann sagen, dass bei etwa halber Ofengewichtsfüllung oder nach etwa halber Chargenzeit der Einfluss einer geringen Packungsdichte des Einsatzmaterials nicht mehr messbar ist. Falls man sowohl Material guter als auch schlechter Packungsdichte zur Verfügung hat, ist es also empfehlenswert, zuerst das Material mit der höchsten Packungsdichte zu chargieren.

Eine weitere Möglichkeit, den Leistungseinbußen entgegenzuwirken, wäre es, eine Sumpffahrweise mit einem Sumpf von ca. 10-15 % des Ofeninhaltes zu praktizieren. Damit lassen sich nahezu vergleichbare Schmelzzeiten erreichen, wie dies mit Material guter Packungsdichte möglich ist. In diesem Fall muss man natürlich die Nachteile des Sumpfbetriebs wie zum Beispiel die geringere Abgussmenge und die eingeschränkte Flexibilität bei Legierungswechseln und Betriebsunterbre- chungen in Kauf nehmen.

Die erste Einschmelzphase ist in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich nacheinander die Strom- und Spannungsgrenze des Umrichters über längere Zeiträume erreicht werden, wodurch sich jeweils eine momentane Leistung ergibt, die zumeist unter der Nennleistung liegt. Um hier im Einzelfall, zum Beispiel bei Verwendung ungünstiger Schrotte, eine Leistungserhöhung zu erwirken und somit die Gesamtschmelzzeit zu verkürzen, kann die Auslegung der elektrischen Parameter und der Umrichteranlage so erfolgen, dass größere Strom und Spannungsreserven zur Verfügung stehen. Faktisch würde man hinsichtlich der Leistungshalbleiter dann zum Beispiel eine 8 MW Anlage wie eine Anlage für 10 MW dimensionieren. Die übrigen Komponenten wie zum Beispiel der Transformator und die Rückkühlanlage blieben nach wie vor für 8 MW ausgelegt. Dabei würde dafür Sorge getragen werden, dass die Anlage bei guter Packungsdichte und nach Fortschreiten der Chargierung in ihrer Leistungsaufnahme begrenzt werden kann, auch um zum Beispiel auch Leistungsverfügbarkeiten des Stromversorgers nicht zu überschreiten. Für eine solche Drosselung eignen sich besonders Parallelschwingkreisumrichter in IGBT Technik, da bei diesen Umrichtern mit unvermindert hohem Wirkungsgrad und zusätzlich konstantem Netz Cos phi (0,98) gearbeitet wird.

Autoren

Autor Donsbach

Frank Donsbach, Otto Junker GmbH Simmerath

No Picture

Steffen Niklaus, Otto Junker GmbH Simmerath

No Picture

Georg Renftle, Otto Junker GmbH Simmerath

Erschienen in: Prozesswärme 2 (2022), S. 36–39
Erstveröffentlichung: Giesserei 108 (2021), [Nr. 12], S.52–57.