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WV Stahl: Grünen Stahl durch Label-System definieren

Grüne Leitmärkte für Grundstoffe wie grünen Stahl sind ein zentraler Politikbaustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie. Ihre Grundidee ist, auch auf der Nachfrageseite gezielte Anreize zum Einsatz von grünem Stahl zu setzen, um die schrittweise Umstellung auf klimafreundliche Verfahren zu ermöglichen, die mit hohen Investitions- und anfänglich noch höheren operativen Kosten verbunden sind. […]

von | 16.11.22

Grüne Leitmärkte für Grundstoffe wie grünen Stahl sind ein zentraler Politikbaustein auf dem Weg zu einer klimaneutralen Industrie. Ihre Grundidee ist, auch auf der Nachfrageseite gezielte Anreize zum Einsatz von grünem Stahl zu setzen, um die schrittweise Umstellung auf klimafreundliche Verfahren zu ermöglichen, die mit hohen Investitions- und anfänglich noch höheren operativen Kosten verbunden sind. Damit wird die notwendige staatliche Anschubfinanzierung entlastet und perspektivisch abgelöst.

Dafür müssen zunächst definitorische Fragen geklärt werden: Wann ist Stahl als grün bzw. klimaneutral einzustufen? Inwieweit können auch Investitionen anrechenbar gemacht werden, die erst dann zu klimaneutralem Stahl führen, wenn insbesondere auch ausreichend grüne Energie (Strom, Wasserstoff) zur Verfügung steht? Und schließlich: Welche Standards können sicherstellen, dass alle Akteure nach gleichen Regeln rechnen und bilanzieren, damit verschiedene Transformationspfade vergleich- und damit auch bewertbar werden? Die Klärung dieser Fragen ist dringlich und wichtig, um die politischen Weichen stellen zu können und den Unternehmen Planungssicherheit für ihre Investitionsentscheidungen geben.

Erste Eckpunkte einer Definition wurden bereits formuliert

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat bereits im Mai 2022 erste Eckpunkte für eine Definition von grünem Stahl formuliert. Auf dieser Basis legen die Stahlunternehmen in Deutschland jetzt einen Vorschlag für ein Label-System für klimafreundlichen Stahl vor, der über den CO2-Fußabdruck eines spezifischen Produkts hinaus auch transformative Schritte der Unternehmen hin zu Emissionssenkungen berücksichtigt und in einem Klassifizierungssystem bewertbar macht. So könnten gezielt die notwendigen Investitionen zur Klimaneutralität und zum Hochlauf von grünem Stahl angereizt und flankiert werden.

Die Stahlindustrie in Deutschland möchte mit ihrem Vorschlag den politisch gewünschten Aufbau von (Leit-) Märkten für klimafreundliche Produkte in Deutschland und der Europäischen Union unterstützen. Darüber hinaus will die Industrie auch zu der internationalen Diskussion zur Dekarbonisierung der Grundstoffindustrie beitragen. Denn Klimaclubs und Klima-Allianzen können nur dann grüne Märkte weltweit entwickeln, wenn diese auf klaren Definitionen aufbauen. Der Vorschlag der Stahlindustrie trägt dem Rechnung, indem er an ein von der G-7 anerkanntes Konzept der Internationalen Energie Agentur anschließt und dieses weiterentwickelt. Überdies ist das Label-System das weltweit erste Konzept, das von einer Industrie unter Beteiligung aller Hersteller entwickelt wurde.

Starkes Signal für industrielle Transformation

Dazu Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl:

„Die Stahlindustrie in Deutschland setzt mit ihrem Vorschlag für ein Label-System für grünen Stahl ein starkes Signal für die industrielle Transformation. Damit legen wir ein Konzept vor, auf dessen Grundlage konkret diskutiert werden kann, wie grüne Leitmärkte geschaffen werden können, die bereits im Handlungskonzept Stahl aus dem Jahre 2020 und auch im Koalitionsvertrag vorgesehen waren. Wir hoffen, dass die Bundesregierung diesen Impuls nun schnell aufgreift, mit allen relevanten Stakeholdern diskutiert und ihn auch in die laufenden internationalen Diskussionen bei der G-7 und im Rahmen von Klimaclubs einbringt.“

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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