Im Rahmen des von FCH geförderten Forschungsprojekts GrInHy2.0 hat die Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) die weltweit größte Hochtemperatur-Elektrolyse installiert. Am 9. Dezember 2020 hat die Anlage nun erstmals hochreinen Wasserstoff in das werkseigene Netz eingespeist. Damit erreicht das Projekt GrInHy2.0 einen wichtigen Meilenstein.
Mit einer Nominalleistung von 720 kWel kann die Anlage 200 Nm3/h Wasserstoff produzieren. Die Salzgitter Flachstahl GmbH wird diesen Wasserstoff für ihre Glühprozesse nutzen und aus Erdgas erzeugten Wasserstoff verdrängen. Später soll auch die Eisenerz-Direktreduktionsanlage versorgt werden. Diese wird im Rahmen des Technologiekonzepts SALCOS (Salzgitter Low CO2-Steelmaking) in der ersten Hälfte 2022 den Betrieb aufnehmen.
Das Projekt selbst startete bereits im Januar 2019. Das Design, Engineering und Anlagenbau des Prototyps der Hochtemperatur-Elektrolyse fand in enger Abstimmung zwischen Sunfire, Paul Wurth und Salzgitter Flachstahl unter der Projektkoordination der Salzgitter Mannesmann Forschung statt. Parallel zum Bau des Elektrolyseurs und der dazugehörigen Wasserstoffaufbereitungsanlage erweiterte SZFG die nötige Infrastruktur. Im Vergleich zum Vorgängerprojekt GrInHy besteht die jetzige Anlage aus einem fünfmal leistungsstärkeren Elektrolyseur, der nicht einmal doppelt so viel Fläche benötigt. Die Leistungsdichte der Technologie konnte damit verdreifacht werden.
Die nächsten Ziele sind nun von operativer Natur: Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das System mindestens 13.000 h betrieben werden und eine Anlagenverfügbarkeit von mehr als 95 % nachweisen. In diesem Zeitraum soll der Elektrolyseur mindestens 100 t grünen Wasserstoff produzieren und einen elektrischen Wirkungsgrad (ohne Verdichtung) von über 84 % LHV (Lower heating value, unterer Heizwert) nachweisen.
(Quelle: Salzgitter)