Generic filters
FS Logoi
Generic filters

voestalpine mit sehr gutem Ergebnis zum Q3 2022/23

Der internationale Stahl- und Technologiekonzern profitierte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 (1. April bis 31. Dezember) von seiner globalen Aufstellung sowie seiner Branchendiversifikation und konnte im Vorjahresvergleich in einem insgesamt herausfordernden Umfeld ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Besonders positiv entwickelte sich in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres der Energiebereich, wobei […]

von | 08.02.23

voestalpine Zentrale
voestalpine Zentrale

Der internationale Stahl- und Technologiekonzern profitierte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 (1. April bis 31. Dezember) von seiner globalen Aufstellung sowie seiner Branchendiversifikation und konnte im Vorjahresvergleich in einem insgesamt herausfordernden Umfeld ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Besonders positiv entwickelte sich in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres der Energiebereich, wobei die Nachfrage nach voestalpine-Produkten auch aus der Solarindustrie international weiter zunahm. Auch im Segment Luftfahrt setzte sich im Verlauf der ersten drei Quartale der klar positive Trend weiter fort; ausschlaggebend dafür ist der zunehmende Bedarf an „Single-Aisle“-Flugzeugen für den regionalen Flugverkehr.

Der Geschäftsbereich Bahninfrastruktursysteme profitierte im Berichtszeitraum insbesondere vom hohen Bedarf an Schienen für die europäischen Kernmärkte. Außerhalb Europas blieb die gute Nachfrage nach Weichen weiter aufrecht. Eine sinkende Dynamik zeigten hingegen die Bereiche Haushaltsgeräte- und Konsumgüterindustrie sowie die Bauindustrie. Die Automobilindustrie war weiterhin von Engpässen in ihren Lieferketten betroffen. In Europa erhöhten sich die Abrufe der Automobilkunden nicht wesentlich. Besser stellte sich das Umfeld für die voestalpine-Standorte außerhalb Europas dar, vor allem in China waren die Rahmenbedingungen eher vorteilhaft. Der Bereich Lagertechnik zeigte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres eine weiterhin solide Auslastung.

„In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres war die Nachfrage nach unseren hochqualitativen Produkten vor allem in den Bereichen Energie, Luftfahrt und Railway Systems sehr stark. In den meisten Geschäftsbereichen ist es uns auch gelungen, die steigenden Rohstoff- und Energiekosten weiterzugeben. Das sehr gute Ergebnis basiert einmal mehr auf unserer breiten Aufstellung in unterschiedlichen Marktsegmenten und Wirtschaftsregionen“, so Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.

Entwicklung von Umsatz- und Ergebnisziffern

Der voestalpine-Konzern konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 den Umsatz im Vorjahresvergleich um 29,3 % von 10,5 Mrd. EUR auf 13,6 Mrd. EUR steigern. Das EBITDA stieg um 23,4 % von 1,5 Mrd. EUR auf 1,9 Mrd. EUR. Das EBIT konnte im Jahresvergleich um 19,4 %

von 955 Mio. EUR auf 1,1 Mrd. EUR erhöht werden, trotz außerplanmäßiger Abschreibungen in der High Performance Metals Division von insgesamt 173 Mio. EUR im 2. Geschäftsquartal (wie bereits berichtet). Das Ergebnis vor Steuern wuchs über die ersten drei Quartale 2022/23 auf 1,1 Mrd. EUR, was einen Anstieg um 16,9 % gegenüber dem Vorjahreswert von 901 Mio. EUR bedeutet. Das Ergebnis nach Steuern konnte um 23,9 % auf 864 Mio. EUR gesteigert werden (Vorjahreswert: 698 Mio. EUR). Das Eigenkapital lag per 31.12.2022 bei 7,6 Mrd. EUR (+20,6 %). Die Nettofinanzverschuldung reduzierte sich innerhalb eines Jahres um 8 % auf 2,7 Mrd. EUR. Die Verschuldungskennzahl Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital) verminderte sich im Jahresvergleich von 46 % auf 35,1 %. Die Anzahl der Beschäftigten (FTE) im voestalpine-Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 1,8 % von 49.157 auf 50.018.

Ausblick

Nach der sehr guten Entwicklung zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23, wurde die wirtschaftliche Stimmung im weiteren Jahresverlauf zusehends schlechter. Im 3. Geschäftsquartal verlangsamte sich dann das Wirtschaftswachstum deutlich. Trotzdem erwiesen sich die Wirtschaftsindikatoren und die tatsächliche Geschäftsentwicklung resilienter als ursprünglich prognostiziert.

Neben einer leichten Entspannung der Inflationsentwicklung trug insbesondere die intakt gebliebene Energieversorgung in Europa zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Stimmung bei. Auch wenn Wirtschaftswissenschafter den Tiefpunkt des ökonomischen Sentiments im 3. Quartal des GJ 2022/23 verorten, bleiben die Prognosen für Konsum- und Investitionsneigung kurz- und mittelfristig verhalten.

In diesem insgesamt herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld kann der voestalpine-Konzern einmal mehr auf seine breite Aufstellung in unterschiedlichen Marktsegmenten und Wirtschaftsregionen bauen. Während insbesondere aufgrund des Krieges in der Ukraine die Unwägbarkeiten in Europa am größten bleiben, wird für Nordamerika – sofern überhaupt – nur noch eine milde Rezession erwartet. In Brasilien herrscht nach der Wahl des neuen Präsidenten noch keine völlige Klarheit über die zukünftige Ausrichtung der Wirtschaftspolitik, wobei sich das aktuelle Umfeld sehr stabil darstellt. Die Wirtschaftsentwicklung in China wird aktuell von der Kehrtwende in der COVID-Politik bestimmt. Bereits gegen Ende der Berichtsperiode wurde das Land von einer massiven COVID-19-Infektionswelle erfasst, die sich in ökonomischer Hinsicht wohl auch auf das letzte Geschäftsquartal auswirken dürfte.

Entwicklungen in Autoindustrie sollen stabil bleiben

Auf Marktseite wird für die Segmente Energie und Luftfahrt für das restliche Geschäftsjahr 2022/23 eine Fortsetzung des Aufwärtstrends erwartet. Auch im Bereich Eisenbahnverkehrsinfrastruktur wird weiterhin mit sehr guter Nachfrage gerechnet. Die Entwicklung in der Automobilindustrie, welche die Probleme in den Lieferketten bislang nicht vollends lösen konnte, wird im Wesentlichen stabil bleiben. Diese Prognose gilt auch für den Maschinenbausektor, der weiterhin von sehr hohen Auftragsständen profitiert. Die Konsumgüterindustrie wurde bereits im Laufe der Berichtsperiode deutlich schwächer und im letzten Geschäftsquartal ist von einer insgesamt geringeren Nachfrage auszugehen. Auch die Verlangsamung der Nachfragedynamik der Bauindustrie wird sich voraussichtlich im 4. Geschäftsquartal weiter fortsetzen.

Der Vorstand der voestalpine AG erwartet für das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 aus heutiger Sicht ein EBITDA in einer Größenordnung von rund 2,5 Mrd. EUR. Diese Zahl beinhaltet positive Einmaleffekte aus einem Grundstücksverkauf in der Höhe von rund 120 Mio. EUR im 4. Geschäftsquartal. Der Abschluss dieser Transaktion ist jedoch noch von behördlichen Genehmigungen abhängig.

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Die ganze Welt der Metallurgie, immer in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Künstliche Intelligenz: Für mehr Produktivität braucht es die richtigen Rahmenbedingungen

Künstliche Intelligenz: Für mehr Produktivität braucht es die richtigen Rahmenbedingungen

Künstlicher Intelligenz (KI) wird ein hohes Potenzial für ökonomische und gesellschaftliche Disruption zugeschrieben. Auch im Bereich der Produktivitätsentwicklung sind die Erwartungen groß. KI kann bereits heute Arbeitsprozesse massiv vereinfachen und beschleunigen. Daher lohnt es sich – abseits von utopischen bzw. dystopischen Zukunftsvisionen –, auf Basis aktueller Studien einen Blick auf konkret zu erwartende Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung zu werfen.

mehr lesen
ResponsibleSteel and LESS aisbl Urge Robust, Scrap-Conscious Approach to Effective European Steel Decarbonisation

ResponsibleSteel and LESS aisbl Urge Robust, Scrap-Conscious Approach to Effective European Steel Decarbonisation

ResponsibleSteel and the Low Emission Steel Standard (LESS aisbl) jointly released a new policy briefing, ‘The Steel Decarbonisation Scale’, urging European policymakers to adopt a more robust and realistic approach to steel decarbonisation – one that recognises the physical limits of scrap supply and incentivises genuine emissions reductions across all steel production routes.

mehr lesen

Fachinformationen für Sie

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Autor: Stefan Baur / Herbert Bauer / Vasile Jechiu
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Bei der Modernisierung und dem Neubau von Thermoprozessanlagen in Stahl- und Aluminiumwerken sind niedrige NOX und CO2- Emissionen ein Hauptanliegen. Der Artikel beschreibt die Entwicklung eines Konzeptes zur Reduzierung des Stickstoffausstoßes ...

Zum Produkt

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Autor: Erwin Dötsch / Wolfgang Ertl
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Die voestalpine-Giesserei Gruppe betreibt in ihrem Stahl-Segment eine Gießerei zur Herstellung von schwerem Stahlguss mit einem Gewicht von 1 bis 200 t pro Gussteil. Die in der Gießerei benötigte Schmelze wird zu einem großen Teil aus dem auf ...

Zum Produkt

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Autor: Karl-Michael Winter
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Nitrieren und Nitrocarburieren haben in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung in der Wärmebehandlung von Bauteilen erlangt. Während es noch vor wenigen Jahren üblich war, diese Prozesse mit fest eingestellten Temperaturen und ...

Zum Produkt