Mit dem strategischen Fokus auf hochtechnologische Produkte und einer breiten Aufstellung nach Regionen und Branchen konnte sich der weltweit tätige Stahl- und Technologiekonzern im vor allem in Europa schwierigen Umfeld gut behaupten. Insbesondere die Bereiche Bahninfrastruktur und Luftfahrt entwickelten sich sehr positiv. Ebenso verzeichnete das Segment Lagertechnik eine hohe Nachfrage. Die Konsumgüter- und Maschinenbauindustrie verharrte weiterhin auf niedrigem Niveau und der Energiebereich schwächte sich im Laufe des Geschäftsjahres ab. Die Nachfrage der Automobilindustrie nach Produkten der Steel Division der voestalpine verlief stabil, während die deutschen Automotive-Components-Standorte der Metal-Forming-Division eine geringe Auslastung aufwiesen. Das Management reagierte darauf aktiv und initiierte ein umfassendes Reorganisationsprogramm der europäischen und insbesondere der deutschen Standorte des Geschäftsbereichs Automotive Components. Auch in der High Performance Metals Division erfolgten Reorganisationsmaßnahmen. Durch den zum Ende Januar 2025 abgeschlossenen Verkauf des Geschäftsbetriebs von Buderus Edelstahl konzentriert die High Performance Metals Division ihr Produktportfolio auf das technologisch anspruchsvolle Segment der Hochleistungswerkstoffe.
„Unsere Antwort auf die herausfordernde wirtschaftliche Lage vor allem in Europa war aktives Management mit dem Fokus auf Ergebnisqualität, der Generierung von Free Cashflow, der Sicherstellung einer stabil niedrigen Verschuldung sowie der Start notwendiger Reorganisationsmaßnahmen in einigen Geschäftsbereichen. Gleichzeitig wurden Wachstumsprojekte weitergeführt. Unsere Konzernstrategie bildet dafür eine solide Basis“,
sagt Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.
Ausblick Geschäftsjahr 2025/26
Zu Beginn des neuen Geschäftsjahres 2025/26 ist die globale Wirtschaftsentwicklung von Unsicherheit geprägt. Auslöser hierfür sind die am 2. April 2025 von der US-Administration verhängten Zölle gegen nahezu alle Volkswirtschaften, die mit den USA Handel treiben. Die Aussetzung der Zölle für 90 Tage konnte zwar die zuvor eingebrochenen Kapitalmärkte beruhigen, nicht aber die Realwirtschaft, die sich auf zunehmend unberechenbare Rahmenbedingungen einstellt.
Die Aussetzung für 90 Tage konnte die zuvor eingebrochenen Kapitalmärkte zwar beruhigen, nicht aber die Realwirtschaft, die sich auf zunehmend unberechenbare Rahmenbedingungen einstellt. Infolgedessen haben die meisten Ökonomen ihre Erwartungen an das Weltwirtschaftswachstum für die Jahre 2025 und 2026 nach unten korrigiert. Neben diesen makroökonomischen Effekten ist der voestalpine-Konzern im Geschäftsjahr 2025/26 auch unmittelbar von den Zöllen betroffen, welche die US-Administration am 12. März 2025 gegen Stahl- und Aluminiumimporte in die USA verhängt hat. Aus heutiger Sicht werden diese einen negativen Effekt in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags auf das Ergebnis des Konzerns im Geschäftsjahr 2025/26 haben.
Vor diesem Hintergrund ist die Einschätzung der Ergebnisentwicklung für das gesamte Geschäftsjahr 2025/26 mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Das Wirtschaftswachstum in Nordamerika scheint sich aus heutiger Sicht einzubremsen, jedoch im positiven Bereich zu bleiben. Auch Europa sollte nach zwei schwierigen Jahren wieder ein leichtes Wirtschaftswachstum erzielen können. Die Auswirkungen der US-Zollpolitik sind aktuell noch schwer einschätzbar. China behält das kommunizierte strategische Wachstumsziel von 5 % unverändert bei. Sollte sich der Handel mit den USA im Zuge der wechselseitigen Zölle abkühlen, könnte dies jedoch schwer erreichbar werden.
Bei den Marktsegmenten der voestalpine wird für die konjunktursensitiven Bereiche Bau-, Maschinenbau und Konsumgüterindustrie eine weitgehend stabile Entwicklung auf niedrigem Niveau mit einer potenziell leichten Erholung zu Ende des Geschäftsjahres 2025/26 erwartet. Die Bereiche Eisenbahninfrastruktur, Lagertechnik sowie die Luftfahrtindustrie sollten die gute Performance auch im Geschäftsjahr 2025/26 weiter fortsetzen können. Die Nachfrage der Automobilindustrie wird insgesamt auf dem aktuellen Niveau stabil eingeschätzt. Die in der abgelaufenen Berichtsperiode eingeleiteten Reorganisationsmaßnahmen sollten im Geschäftsjahr 2025/26 bereits positive Ergebnisbeiträge bringen.
Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand der voestalpine AG aus heutiger Sicht für das Geschäftsjahr 2025/26 ein EBITDA in einer Bandbreite von 1,40 bis 1,55 Mrd. EUR.
(Quelle: voestalpine)