Steigende Nachfrage nach Leichtmetall
Historie
Geplant und gebaut wurde die Aluminiumhütte von der Kaiser-Preussag Aluminium GmbH, die der US-amerikanische Aluminiumhersteller Kaiser Aluminium Corporation unter Beteiligung des deutschen Mischkonzerns Preussag AG gegründet hatte. Für den Standort abseits der traditionellen Industrieregion des Ruhrgebiets sprach die verfügbare Fläche, das benachbarte Grundlast-Kraftwerk und der nahe Rhein als Wasserstraße für die Anlieferung der Rohstoffe. Die Aluminiumhütte mit ihren 188 Elektrolyseöfen war auf eine Kapazität von 64.000 t/a Aluminium angelegt, erreichte aber bereits nach wenigen Jahren eine Produktionsleistung 72.000 t. Seit den 1980er-Jahren erlebte das Aluminiumwerk mehrere Eignerwechsel. 2009 wurde es von einer Private-Equity-Gesellschaft übernommen, die den Standort 2012 aufgab. Aleris übernahm die Gießerei, die heute von Novelis betrieben wird. Die Schmelzhütte mit Anodenfabrik musste Insolvenz anmelden und führte den Betrieb zwei Jahre in Eigenregie weiter.
Im Mai 2014 übernahm die Trimet Aluminium SE den Standort mit den damals 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Der Werkstoffspezialist, der in Deutschland noch zwei weitere Aluminiumhütten sowie Recyclingwerke betreibt, erweiterte damit seine Produktionskapazität für Primäraluminium und setzte seinen Wachstumskurs fort. Das Familienunternehmen hat zusätzliches Personal eingestellt und investiert in die Modernisierung der Anlagen.
Modernisierung
Für die Erneuerung der 188 Elektrolysezellen wendet Trimet einen zweistelligen Millionenbetrag auf. Im vergangenen Jahr wurde dafür bereits mit dem Umbau des Stromschienensystems für die Elektrolyseöfen begonnen. Dadurch wird die Energie effizienter genutzt und der CO2-Ausstoß bei der Primäraluminiumproduktion weiter gesenkt.
„Energieeffizienz ist für uns ein zentrales Thema. Wir arbeiten kontinuierlich daran, dass die Anlagen und Arbeitsprozesse so ressourcenschonend wir möglich laufen. Dazu gehört die digitale Vernetzung sämtlicher Abläufe der Produktion“, sagt Werksleiter Christian Krupp, der seit 23 Jahren in der Aluminiumhütte tätig ist.
Möglichkeiten, Energie einzusparen, nutzt Trimet auch außerhalb der Metallproduktion. Die Aluminiumhütte wird künftig die heiße Abluft der Schmelzöfen als Fernwärme in den Weseler Rhein-Lippe-Hafen leiten, wo sie einem Logistikzentrum als Betriebsenergie dient. Die effektive Nutzung der Abwärme spart rund 27.000 t/a CO2-Emissionen ein.
(Quelle: Trimet Aluminium)