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Synhelion beginnt mit dem Bau von DAWN

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Autor: Simon Meyer

Datum: 06. Sep. 2022

Mit dem heutigen Spatenstich markiert Synhelion den Beginn der Bauarbeiten an DAWN. Das ist die erste industrielle Anlage der Welt, in der synthetische Treibstoffe mit Hilfe von Solarwärme produziert werden. Die Anlage im nordrhein-westfälischen Jülich demonstriert zum ersten Mal die gesamte Technologiekette vom konzentrierten Sonnenlicht bis zum synthetischen, flüssigen Treibstoff in industriellem Maßstab. Die SWISS wird als erste Airline mit dem dort produzierten CO2-neutralen Solarkerosin fliegen.

Vom Labor zur industriellen Produktion

Synhelion ist ein Spin-off der ETH Zürich und Pionier für Solartreibstoffe, für deren Herstellung der Verbrennungsprozess umgekehrt wird. Dass sich der Herstellungsprozess ausschließlich mit Solarwärme antreiben lässt, wurde 2019 erstmals in einer Mini-Raffinerie auf dem Dach der ETH-Zürich bewiesen. Seither arbeitet Synhelion daran, die Technologie zu skalieren und industriell nutzbar zu machen. Mit der Herstellung von solarem Synthesegas im industriellen Maßstab wurde vor wenigen Wochen der letzte große technische Meilenstein für die industrielle Produktion von Solartreibstoffen erreicht. DAWN wird die erste Anlage sein, in der alle von Synhelion entwickelten Innovationen in industriellem Maßstab zum Einsatz kommen. Die Demonstrationsanlage wird gleichzeitig als Modell für künftige, kommerzielle Anlagen dienen.

DAWN – die Morgenröte der Solartreibstoffe

Die Anlage DAWN besteht aus einem 20 Meter hohen Solarturm und einem Heliostatenfeld mit einer Spiegelfläche von 1’500 m2. Die präzise Steuerungstechnik des Heliostatenfelds wurde von Synhelion entwickelt und garantiert eine optimale Nutzung von Landressourcen und Baustoffen. Im Solarturm befinden sich drei von Synhelion entwickelte Innovationen: ein Solarstrahlungsempfänger (Receiver), ein thermochemischer Reaktor und ein thermischer Energiespeicher, der einen kosteneffizienten Betrieb rund um die Uhr ermöglicht.

Die industrielle Demonstrationsanlage wird mehrere Tausend Liter Treibstoff pro Jahr produzieren. Die produzierten Treibstoffe (solares Kerosin und Benzin) sollen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten aufzeigen. SWISS wird die erste Airline sein, die mit Synhelions Solarkerosin fliegt. Würde die gleiche Anlage an einem besonders sonnigen Standort errichtet und rund um die Uhr betrieben werden, ließen sich damit rund 150’000 Liter Treibstoff pro Jahr herstellen. Zukünftig geplante Anlagen werden die Größe von DAWN übertreffen und damit eine deutlich höhere Produktionskapazität bieten.

Standort Jülich bietet optimale logistische Voraussetzungen

Die Demonstrationsanlage wird im Brainergy Park im nordrhein-westfälischen Jülich gebaut. Dieser bietet Synhelion ideale logistische Voraussetzungen. Jülich ist nicht nur der Sitz von Synhelion Germany, sondern auch Standort von Synhelions Projektpartnern: dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Solar-Institut Jülich der FH Aachen. Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt den Aufbau und Betrieb von DAWN mit einer Fördersumme von 3,92 Millionen Euro. Langfristig soll die DAWN-Anlage insbesondere für Forschungs- und Entwicklungszwecke genutzt werden.

Patrick Hilger, Geschäftsführer von Synhelion Germany kommentiert: „Mit dem Bau von DAWN kann Synhelion sein erfolgreiches Geschäftsmodell beweisen und sich als ernstzunehmender Player unter den Herstellern synthetischer Treibstoffe etablieren. Die Anlage wird zeigen, dass Solartreibstoffe kein theoretisches Konstrukt sind, sondern schon bald aktiv dazu beitragen werden, den Flug- und Langstreckenverkehr zu dekarbonisieren.“

Dr. Gianluca Ambrosetti, CEO und Mitgründer von Synhelion ergänzt: „Mit DAWN legen wir den Grundstein für die industrielle Produktion von Solartreibstoffen. Die Erfahrungen, die wir dabei sammeln, werden uns beim Bau vieler weiterer und grösserer Anlagen zugutekommen. Unser Ziel ist, in zukünftigen kommerziellen Anlagen bis 2030 eine Produktionskapazität von 875 Millionen Liter Treibstoff pro Jahr zu erreichen.“