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Stahlindustrie ist größter Hebel der Energiewende

Vergangenen Donnerstag trafen sich in Berlin die führenden Stahlunternehmen Deutschlands mit Politikern und Mitstreitern. Auf dem Treffen, zu dem die DWV-Fachkommission HySteel geladen hatte, stand die elementare Rolle der Stahlindustrie bei der Dekarbonisierung im Fokus.

von | 21.11.23

Die DWV-Fachkommission HySteel lud zur Paneldiskussion mit Vertretern aus Politik und führenden Stahlunternehmen Deutschlands
©DWV-Fachkommission HySteel|Logo des DWV

21. November 2023 | Vergangenen Donnerstag trafen sich in Berlin die führenden Stahlunternehmen Deutschlands mit Politikern und Mitstreitern. Auf dem Treffen, zu dem die DWV-Fachkommission HySteel geladen hatte, stand die elementare Rolle der Stahlindustrie bei der Dekarbonisierung im Fokus.

Staatssekretär Thorsten Bischoff, Bevollmächtigter des Saarlandes beim Bund in Berlin, empfing am 17. November 2023 zur Paneldiskussion Vertreter aus Politik und führenden Stahlunternehmen Deutschlands. An dem Gespräch nahmen teil: Andreas Rimkus, MdB und Wasserstoff-Beauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Axel Bree, Referatsleiter für die Förderprogramme zur Dekarbonisierung der Industrie und Klimaschutzverträge im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Dr. Bettina Hübschen, Geschäftsführerin der saarländischen Wasserstoffagentur H2Saar sowie Dr. Peter Maagh, technischer Vorstand der Stahl-Holding-Saar (SHS) und Gerrit Riemer, Leiter Governmental Affairs bei thyssenkrupp Steel Europe.

Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands (DWV) adressierte als Vorsitzender des HySteel-Sprecherkreises die fehlende Planungssicherheit als derzeit größte Herausforderung für die Stahlindustrie:

„Auf regulatorischer Ebene muss noch mehr passieren. Hier spielen neben der CAPEX-Förderung auch die Verteilung und Speicherung von Wasserstoff für die gesicherte Versorgung der Industrie eine wesentliche Rolle.“

Aktueller Stand der Transformation und Arbeitsplatzsicherung

Staatssekretär Bischoff hob in seiner Ansprache die Bedeutung der Stahlindustrie für das Saarland hervor. Dr. Axel Bree verwies darauf, dass das BMWK die Dekarbonisierung der Industrie auch weiterhin unterstützen wolle, um die Wettbewerbsfähigkeit erhalten zu können.

Dr. Peter Maagh von SHS verwies darauf, dass ein erheblicher Anteil an H2 aufgrund der hohen Strompreise importiert werden müsse. Gerrit Riemer, thyssenkrupp Steel, hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Wasserstoff-Speichern für eine gesicherte Energieversorgung hervor. Dr. Bettina Hübschen sagte dazu:

„Die Stahlindustrie ist der Kristallisationspunkt, der Kern und Hebel, für den Hochlauf des Wasserstoffs. Die Pipeline kommt nicht ohne die Nachfrage der Stahlindustrie ins Saarland.“

Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben müssen. Damit Fachkräfte mit den wachsenden Anforderungen mitgehen können, arbeite man bei thyssenkrupp gemeinsam mit der IHK intensiv an der Qualifizierung der Belegschaft, so Riemer. Der Erhalt der Stahlindustriestandorte sei für die Regionen wichtig, auch im Hinblick auf die Kaufkraft und die Beschäftigung, ergänzte Hübschen.

Besondere Erfolge von HySteel

Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) e.V. setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis von grünem Wasserstoff ein. Er vertritt die Interessen von 182 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien hinsichtlich des Aufbaus einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft.

In der DWV-Kommission HySteel arbeiten mittlerweile seit 3 Jahren Unternehmen und Forschungseinrichtungen gemeinsam an der Transformation zu einer klimaneutralen Stahlindustrie. Simon Morgeneyer, Leiter der Fachkommissionen beim DWV, stellt die Leistungen von HySteel heraus:

„Wir haben neben wichtigen Studien und dem Dialog aller Akteure entlang dieser Wertschöpfungskette vor allem auch den Dialog mit der Politik gefördert.“

Über die DWV-Fachkommission HySteel

Die Fachkommission HySteel des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) e.V. ist ein branchenübergreifender Zusammenschluss von derzeit 24 Mitgliedern im Bereich Energieerzeugung, Forschung, Anlagenbau, Stahlherstellung und Netzbetreiber. Ziel ist die Erarbeitung einer zukunftsweisenden Strategie für die emissionsarme wasserstoffbasierte Stahlproduktion im Jahr 2045. HySteel wird seit Ende 2020 vom Bundesministerium für Umwelt, Landwirtschaft, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, BMUV, gefördert. Mit der neuen Legislaturperiode ist die Verantwortlichkeit in das BMWK übergegangen. Weitere Informationen unter www.dwv-hysteel.de.

(Quelle: DWV⁄2023)

Logo des DWV, Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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