Dezember 2023 | Der Tech-Konzern Schneider Electric und das Stahl- und Bergbauunternehmen ArcelorMittal kooperieren bei kohlenstoffarmem Stahl. Die Unternehmen wollen künftig enger zusammenarbeiten.
Die Partnerschaft zwischen Schneider Electric und ArcelorMittal ist das Ergebnis einer mehrmonatigen technischen Kooperation. Der französische Elektrotechnik-Konzern aktualisiert sein Portfolio an Schaltanlagen-Gehäusen, um die aktuellen Anforderungen an Nachhaltigkeit zu erfüllen. Hierfür will der Konzern recycelten und auf Basis von erneuerbaren Energien hergestellten Stahl von ArcelorMittal einsetzen. Im Rahmen der Kooperation wird ArcelorMittal künftig seinen kohlenstoffarmen XCarb®-Stahl an Schneider Electric liefern.
Anfang dieses Jahres kündigte der Elektrotechnik-Konzern die Eröffnung einer neuen Walzstraße in seinem Sarel-Werk im Elsass (Frankreich) an, um die Gehäuseteile aus kohlenstoffarmem Stahl vorzubereiten.
„Bei Schneider Electric steht Nachhaltigkeit im Mittelpunkt unserer Mission, die uns immer wieder zu Innovationen und zur Schaffung einer nachhaltigeren Zukunft antreibt. Wir nennen diesen Ansatz Electricity 4.0. Dieser Begriff steht für die nachhaltige Integration digitaler Technologien in die Elektrifizierung von Prozessen. Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsziele setzen wir bewusst auf die Kraft von starken Partnerschaften, um Netto-Null-Ziele noch besser erreichen zu können“, so Rohan Kelkar, Executive Vice President der Power Products Division von Schneider Electric.
Stahlschrankgehäuse zu 50 Prozent aus dekarbonisiertem Stahl
Die neuen bodenstehenden Stahlgehäuse PanelSeT SFN werden vom Tochterunternehmen Universal Enclosures aus 50 Prozent dekarbonisiertem Stahl hergestellt. Diese werden zum Schutz elektrischer Schalttafeln eingesetzt und eignen sich für Energieverteilungen, Motormanagement-Hardware oder die Steuerung von Automatisierungstechnik. Als mögliche Einsatzbereiche kommen industrielle Umgebungen, Solarstromparks, elektrische Verteilnetze, Transport-, Wasser- und Abwasserinfrastrukturen in Frage.
Die Gehäuse sind sowohl in der vormontierten Version als auch in der Bausatz-Variante individuell anpassbar und ermöglichen den Bau maßgeschneiderter Schaltanlagen. Sie sind für den Einsatz in rauen Umgebungen konzipiert sind. Daher erhält der XCarb®-Stahl zusätzlich eine Metallbeschichtung, die einen hohen Korrosionsschutz bietet.

Nachhaltige Gehäuse für den maßgeschneiderten Schaltanlagenbau
Über XCarb®
XCarb® wird am ArcelorMittal-Standort Sestao in Spanien unter Verwendung von recyceltem Stahl in einem Elektrolichtbogenofen hergestellt, der zu 100 Prozent mit erneuerbarem Strom betrieben wird. Laut dem Unternehmen sind das Ergebnis CO₂-Emissionen, die fast 70 Prozent unter denen eines vergleichbaren Produkts liegen, das ohne XCarb®-Verfahren hergestellt wird.
Nachhaltigkeitsziele der Unternehmen
Im Rahmen seines von der Initiative „Science-based Targets“ validierten „Net Zero“-Engagements plant Schneider Electric, bis 2030 eine absolute CO2-Reduktion von 25 Prozent innerhalb seiner gesamten Wertschöpfungskette. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm Schneider Sustainability Impact 2021-2025 hat sich das Unternehmen zudem weitere Ziele gesetzt. So will es die Menge der in seinen Produkten verwendeten umweltfreundlichen Materialien – einschließlich des kohlenstoffarmen Stahls – auf 50 Prozent erhöhen. Schneider Electric ist außerdem Mitglied der Responsible Steel Initiative für verantwortungsvoll beschafften und produzierten Stahl.
ArcelorMittal Europe hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis 2030 um 35 Prozent zu senken und bis 2050 klimaneutral zu werden.