Trendumfrage und Frühindikatoren zeigen pessimistische Aussichten in den kommenden Monaten für die Massivumformung. Über 50 Prozent der IMU-Mitglieder erwarten 2023 eine schlechte wirtschaftliche Entwicklung für ihre Betriebe.
Die durch den IMU durchgeführte Konjunktur-Befragung zu Beginn des dritten Quartals 2022 zeigt ein geteiltes Lagebild. Während die gegenwärtige Geschäftslage von 59 Prozent gut und von 31 Prozent befriedigend eingestuft wird, kommenden nur zehn Prozent der Betrieb zu einer negativen Lagebewertung. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind jedoch mehrheitlich negativ.
52 Prozent bewerten die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden sechs Monaten abwärtsgerichtet. Dies dürfte mit den stark steigenden Energiekosten zusammenhängen. Da Energielieferverträge Ende des Jahres auslaufen, sind Mehrbelastungen unausweichlich. Viele Unternehmer haben in ihren Verträgen einen Strompreis von etwa 6 Cent enthalten, der aktuelle Preis für den Strombezug im Jahr 2023 liegt an der Börse zwischen 51,1 Cent/kWh (Base) und 73,5 Cent/kWh (Peak).
In einer aktuellen Kurzumfrage im Rahmen des vergangenen IMU-Mittagsforum bestätigen sich die negativen Aussichten für die kommenden Monate. Während nur 14 Prozent der Betriebe eine konjunkturelle Belebung in der zweiten Jahreshälfte erwarten, gehen 53 Prozent der Betriebe von einer verschlechterten Geschäftslage im Vergleich zum ersten Halbjahr aus.
Auch das vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklima zeichnet im August ausblickend ein äußerst pessimistisches Bild. Innerhalb der Branche wird die Geschäftslage jedoch unterschiedlich eingestuft. Vor allem bei den Freiformschmieden wird die Geschäftslage äußerst positiv bewertet. Kein Unternehmen beurteilt hier aktuell die Geschäftslage negativ. Konträr zeichnet sich das Bild hingegen bei den Herstellern von Gesenkschmiedestücken. Hier überwiegen im August die negativen Lagebewertungen deutlich.
Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate zeichnen auch hier eine merkliche Eintrübung. Sowohl bei den Freiformschmieden als auch bei den Gesenkschmieden geht kein Betrieb von einer Geschäftsbelebung im kommenden Halbjahr aus. Vielmehr erwartet ein Großteil der Schmiedebetriebe eine Verschlechterung der Geschäftslage.