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Mittels seiner Steel Division bietet voestalpine alle Flachstahlprodukte bereits jetzt wahlweise in einer CO2-reduzierten greentec steel-Edition an.
voestalpine greentec steel
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Green Steel: Spatenstich bei voestalpine in Linz

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Themen: | |
Autor: Shirin Franke

Datum: 12. Okt. 2023

Nächster Spatenstich für Österreichs größtes Klimaschutzprogramm: Nur wenige Wochen nach dem Spatenstich am Standort Donawitz hat voestalpine mit den offiziellen Bauarbeiten zu greentec steel am Headquarter des Konzerns in Linz begonnen. Mit dem Bau grünstrombetriebener Elektrolichtbogenöfen (EAF) an beiden Standorten plant voestalpine jährlich 4 Mio. t CO2 einzusparen.

Im ersten Schritt des Stufenplans sollen je ein Elektrolichtbogenofen in Donawitz und Linz errichtet werden. Die Integration in die Stahlproduktion ermöglicht energieintensive Prozesse zu elektrifizieren und so ab 2027 rund 30 % an CO₂-Emissionen einzusparen. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO₂ bzw. 5 % der heimischen Emissionen pro Jahr. greentec steel sei damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich.

Ab 2030 ist die Ablöse von zwei weiteren Hochöfen in Linz und Donawitz und die Investition in einen weiteren Elektrolichtbogenofen in Linz geplant. Um das Net-Zero-Ziel bis 2050 zu erreichen, forsche der Konzern bereits jetzt an mehreren neuen Verfahren und investiere in Pilotprojekte, die neue Wege in der Stahlerzeugung aufzeigen.

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG sagt: „Die beiden Spatenstiche in Linz und Donawitz sind mehr als ein symbolischer Akt und der Beginn eines Bauprojekts. Sie sind der sichtbare Grundstein für die grüne Zukunft der voestalpine und ein wichtiger Meilenstein für den Klimaschutz in Österreich.“

Green Steel mit Qualität

voestalpine greentec steel

Quelle: voestalpine

Das Investitionsvolumen für beide Projekte beträgt 1,5 Mrd. €, davon entfallen auf Linz rund 1 Mrd. €. Ab 2027 soll der neue Ofen im Vollbetrieb jährlich rund 1,6 Mio. t CO₂-reduzierten Stahl produzieren.

Um die hohe Produktqualität beibehalten zu können, kommt in den Elektrolichtbogenöfen ein Mix aus Schrott, flüssigem Roheisen und HBI (Hot Briquetted Iron) zum Einsatz.

Hubert Zajicek, Mitglied des Vorstandes der voestalpine AG und Leiter der Steel Division mit Sitz in Linz betont: „Eine Grundvoraussetzung für den Betrieb der Anlagen ist die ausreichende Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Quellen zu wirtschaftlich darstellbaren Preisen. Noch wichtiger ist die Bereitstellung einer leistungsfähigen und integrierten Netzinfrastruktur.“

Bauarbeiten in Linz

Die Großbaustelle besteht aus insgesamt 20 Projekten und verteilt sich über das gesamte Werksgelände – ober- und unterirdisch: Der höchste Baustellenpunkt liege auf rund 60 m, der tiefste auf -25 m. Im Rahmen der Baufeldfreimachung soll eine neue Rohstoffversorgung mit einer ca. 750 m langen Förderbandbrücke errichtet, verschiedene Lagergebäude verlegt, neue Fahrwege errichtet und diverse Adaptierungsarbeiten im Stahlwerk vorgenommen werden.

Die Vergabe für den Anlagenbau des EAF ist im Jänner 2024 geplant. In den kommenden Monaten erfolge die Fertigstellung der neuen Förderbandbrücke und die Inbetriebnahme der neuen Rohstoffversorgung. Anschließend können die alte Rohstoffversorgung und einige Nebenanlagen demontiert werden, um Platz für den EAF zu schaffen.

Ab Ende 2024 will voestalpine die Halle für den EAF errichten sowie einen sogenannten Microtunnel für die neue 220kV-Stromleitung, die ab 2027 den EAF mit Grünstrom versorgt. Der Tunnel, mit einem Durchmesser von rund 2 m, soll in rund 25 m Tiefe zwischen dem Umspannwerk und dem EAF gebohrt werden. Die besondere Herausforderung dabei: Da sich der Tunnel ohne Kühlung auf etwa 280°C erwärmen würde, muss dieser für die Kühlung mit Grundwasser geflutet werden.

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Für die Umsetzung der Großbaustelle ist ein Projektteam aus rund 250 Mitarbeiter:innen zuständig. Mehr als 230 externe Unternehmen, davon 60 Firmen vor Ort, wurden im Zuge des Bauvorhabens bereits beauftragt. (Quelle: voestalpine)

Signifikante ökonomische Effekte österreichweit

Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Institutes vom September 2023 zeigt, dass die Errichtung der beiden EAF maßgebliche volkswirtschaftliche Effekte für Österreich auslösen wird. Die Investitionen an den beiden Standorten generieren allein während der Bauphase eine österreichweite Wertschöpfung von 767 Mio. €. Dazu zählen alle durch die Investition direkten, indirekten und induzierten Produkte und Dienstleistungen. Zusätzlich werden während der Bauphase rund 9.000 Arbeitsplätze in Österreich gesichert.

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Quelle: Goruma

Die am Standort Linz getätigte Investition von rund 1 Mrd. Euro schaffe eine österreichweite Wertschöpfung von 530 Mio. €, davon entfielen bis zu 367 Mio. € auf Oberösterreich. Die Investition in Linz sichere während der Bauphase rund 6.200 Arbeitsplätze in Österreich, davon bis zu 3.800 in Oberösterreich.

Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion. Im Geschäftsjahr 2022/23 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 18,2 Mrd. € ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 2,5 Mrd. € und beschäftigte weltweit rund 51.200 Mitarbeitende.

(Quelle: voestalpine/2023)