Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Auftragseingänge im September gegenüber dem Vormonat um 4,0 % gesunken. Bereits im August waren sie um 2,0 % gefallen. Insgesamt lagen die Bestellungen zuletzt um 10,8 % unterhalb des Vorjahresniveaus.
Der Rückgang im Vormonatsvergleich war auf einen Einbruch der Auslandsnachfrage zurückzuführen: Während die inländischen Bestellungen noch leicht im Plus lagen, sanken die Auftragseingänge aus dem Ausland um 6,3 % im Nicht-Euroraum beziehungsweise sogar 8,0 % im Euroraum. Auf Branchenebene schlugen kräftige Rückgänge in den beiden größten Industriebereichen Kraftfahrzeuge (-9,0 %) und Maschinenbau (-8,1 %) auf den Gesamtindex durch.
Der Höhenflug der Auftragseingänge, der sich nach der Corona-Pandemie im Zuge von Nachholeffekten eingestellt hatte, scheint beendet zu sein. Die Auftragseingänge liegen nun wieder auf einem Niveau wie vor der Corona-Krise. Dies macht sich auch in der zweistelligen negativen Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr (-10,8 %) bemerkbar. Der Ausblick für die Industriekonjunktur bleibt angesichts der hohen Energiepreise, die immer stärker auf die Endverbraucher durchschlagen, eingetrübt. Nach überraschend positiver Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal droht ein schwaches viertes Quartal.