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Die Digitalisierung wird in ihren Auswirkungen nur von einem kleinen Anteil negativ eingeschätzt. Vor allem die Verfügbarkeit von Fachkräften bereitet den Unternehmen Sorgen. 53,9 % der befragten Unternehmen erwarten eher negative oder stark negative Auswirkungen auf die Geschäftigkeit. Aus Sicht der Unternehmen sind dabei zusätzliche Impulse des Staates in Form von Bildungsinvestitionen, Investitionen in die Infrastruktur und verstärkten FuE-Ausgaben wichtig. Rund 60 % der Unternehmen beurteilen mehr Anstrengungen des Staates im Bereich der Investitionen für Bildung als sehr wichtig, 29,3 % als eher wichtig. Branchenanalysen zeigen, dass innerhalb Deutschlands MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke eng miteinander verzahnt sind. Eine besonders hohe Beschäftigungsintensität an MINT-Kräften weisen die hochinnovativen Branchen der M+E-Industrie auf, in denen im Jahr 2017 zwischen 56 % (Elektroindustrie) und 68 % (Technische FuE-Dienstleistungen) aller Erwerbstätigen MINT-Akademiker waren oder eine berufliche Qualifikation in einer MINT-Fachrichtung hatten. Allein die M+E-Industrie wiederum zeichnete im Jahr 2017 für Innovationsaufwendungen in Höhe von € 99,9 Mrd. verantwortlich und bestritt damit rund 62,9 % der volkswirtschaftlichen Innovationsaufwendungen Deutschlands. Im Jahr 2010 betrugen die Innovationsaufwendungen der M+E-Industrie noch € 66,3 Mrd., was einem Anteil von 55 % entsprach. Erhöhung der FuE-Ausgaben erhöht Bedarf um 220.000 MINT-Erwerbstätige Deutschland hat sich im Koalitionsvertrag der Bundesregierung zu einem 3,5 %-Ziel der Forschungsausgaben gemessen am BIP bekannt. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2015 rund 1,3 Mio. Personen in Forschungsabteilungen in Deutschland. 83 % aller Erwerbstätigen in Forschungsabteilungen hatten eine MINT-Qualifikation. Allein die Anzahl der MINT-Erwerbstätigen in Forschungsabteilungen müsste in den nächsten Jahren um etwa 220.000 Personen zunehmen, um das 3,5-%-Ziel zu erreichen. Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern steigt stark an Für Innovationskraft, Wachstum und Wohlstand ist es wichtig, dass die MINT-Erwerbstätigkeit in Deutschland zunimmt. Vor diesem Hintergrund ist die Zunahme der Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern von 2,37 Mio. im Jahr 2011 auf 2,95 Mio. im Jahr 2017 positiv zu bewerten. Besonders hoch waren die Zuwächse unter Frauen (plus 37,3 %), Älteren ab 55 Jahren (plus 46,1 %) und Zuwanderern (plus 62,2 %). Bei beruflich qualifizierten MINT-Kräften stagniert die MINT-Erwerbstätigkeit (minus 0,2 %). Deutlich positiv entwickelt hat sich die MINT-Erwerbstätigkeit in der besonders innovativen M+E-Industrie. Zwischen den Jahren 2011 und 2017 nahm die Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern von 568.800 auf 706.700 um 24,2 % zu. Unter den Frauen war sogar ein Plus von 66,1 % zu verzeichnen. Auch bei MINT-Fachkräften nahm die Erwerbstätigkeit in der M+E-Industrie im selben Zeitraum zu – von 2.421.700 auf 2.435.700. Deutschland bei Digitalisierungspatenten europaweit nur im Mittelfeld Deutschland landet europaweit bei den Anmeldungen von Digitalisierungspatenten beim Europäischen Patentamt im Jahr 2017 im guten Mittelfeld. Je 100.000 Erwerbspersonen wurden im Jahr 2017 in Deutschland 10,6 Digitalisierungspatente angemeldet. Damit landet Deutschland hinter Schweden (23,4), Finnland (22,9), den Niederlanden (13,3) und der Schweiz (12,7) auf Platz 5. Mit 13,5 % wird nur ein vergleichsweise kleiner Anteil aller Patente mit Digitalisierungsbezug angemeldet. China (46,2 %) und Finnland (41,4 %) weisen den höchsten Spezialisierungsgrad auf Digitalisierung bei den Patentanmeldungen auf. Große Streuung bei Digitalisierungspatenten innerhalb Deutschlands Innerhalb Deutschlands zeigt sich eine große Streuung bei den Digitalisierungspatenten. In Bayern werden je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2017 rund 28,5 Digitalisierungspatente angemeldet. Auch Baden-Württemberg erreicht mit 21,8 einen vergleichsweise hohen Wert. Betrachtet man die Kreise mit dem höchsten Anteil an angemeldeten Digitalisierungspatenten, ragen Regensburg, Stuttgart, Ingolstadt, München und Wolfsburg heraus. Dies verdeutlicht, dass in Deutschland die M+E Industrie und hierbei vor allem die Automobilindustrie eine hohe Bedeutung für die Forschung im Bereich der Digitalisierung hat. Beschäftigung von IT-Kräften nimmt stark zu Die hohe Bedeutung der Digitalisierung wird auch bei der Beschäftigung in den IT-Berufen deutlich. Während die Beschäftigung in den MINT-Facharbeiterberufen von Ende 2012 bis zum Ende des ersten Quartals 2019 um 4,9 % anstieg, nahm die Zahl der IT-Fachkräfte um 42,7 % zu. Bei den Spezialistenberufen (Meister/Techniker) waren die Zuwächse mit 10,1 % für die MINT-Berufe insgesamt und 11,1 % für die IT-Spezialisten ähnlich. Bei den akademischen Berufen wiederum war der Zuwachs in den IT-Expertenberufen mit 72,2 % deutlich höher als bei den MINT-Experten insgesamt mit einem Plus von 29,8 %. IT-Beschäftigung – Stärken im Süden, Nachholbedarf im Osten Bei der IT-Beschäftigung zeigt sich eine Kluft zwischen Stadt und Land sowie zwischen Süddeutschland und Ostdeutschland. Neben den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen ist der Anteil der IT-Beschäftigten an allen Beschäftigten besonders hoch in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Auf den hinteren sechs Plätzen befinden sich die fünf ostdeutschen Flächenländer und Schleswig-Holstein. Defizite bei der schulischen Bildung in Digitalisierung Der jüngste internationale Kompetenztest ICILS 2018 zeigt, dass die Defizite bei der Bildung in dem Bereich Digitalisierung bereits in den Schulen entstehen. Deutschland konnte sich im Vergleich zu ICILS 2013 bei den IT-Kompetenzen nicht signifikant verbessern. Rund ein Drittel der getesteten Achtklässler hat nur rudimentäre Computerkenntnisse. Die Computerausstattung im Elternhaus und der Bildungsstand der Eltern hat großen Einfluss auf die Kompetenzen. Die Schülerinnen schneiden signifikant besser ab als die Schüler. Gegenüber den besten Ländern weist Deutschland bei der Computerausstattung an Schulen Nachholbedarf auf. Die gesamte Studie zum Download finden Sie hier.

Basis zur Zukunftssicherung durch Forschung und Digitalisierung

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Thema:
Autor: Redaktion

Datum: 29. Nov. 2019

Die Digitalisierung wird in ihren Auswirkungen nur von einem kleinen Anteil negativ eingeschätzt. Vor allem die Verfügbarkeit von Fachkräften bereitet den Unternehmen Sorgen. 53,9 % der befragten Unternehmen erwarten eher negative oder stark negative Auswirkungen auf die Geschäftigkeit. Aus Sicht der Unternehmen sind dabei zusätzliche Impulse des Staates in Form von Bildungsinvestitionen, Investitionen in die Infrastruktur und verstärkten FuE-Ausgaben wichtig. Rund 60 % der Unternehmen beurteilen mehr Anstrengungen des Staates im Bereich der Investitionen für Bildung als sehr wichtig, 29,3 % als eher wichtig.
Branchenanalysen zeigen, dass innerhalb Deutschlands MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke eng miteinander verzahnt sind. Eine besonders hohe Beschäftigungsintensität an MINT-Kräften weisen die hochinnovativen Branchen der M+E-Industrie auf, in denen im Jahr 2017 zwischen 56 % (Elektroindustrie) und 68 % (Technische FuE-Dienstleistungen) aller Erwerbstätigen MINT-Akademiker waren oder eine berufliche Qualifikation in einer MINT-Fachrichtung hatten. Allein die M+E-Industrie wiederum zeichnete im Jahr 2017 für Innovationsaufwendungen in Höhe von € 99,9 Mrd. verantwortlich und bestritt damit rund 62,9 % der volkswirtschaftlichen Innovationsaufwendungen Deutschlands. Im Jahr 2010 betrugen die Innovationsaufwendungen der M+E-Industrie noch € 66,3 Mrd., was einem Anteil von 55 % entsprach.
Erhöhung der FuE-Ausgaben erhöht Bedarf um 220.000 MINT-Erwerbstätige
Deutschland hat sich im Koalitionsvertrag der Bundesregierung zu einem 3,5 %-Ziel der Forschungsausgaben gemessen am BIP bekannt. Insgesamt arbeiteten im Jahr 2015 rund 1,3 Mio. Personen in Forschungsabteilungen in Deutschland. 83 % aller Erwerbstätigen in Forschungsabteilungen hatten eine MINT-Qualifikation. Allein die Anzahl der MINT-Erwerbstätigen in Forschungsabteilungen müsste in den nächsten Jahren um etwa 220.000 Personen zunehmen, um das 3,5-%-Ziel zu erreichen.
Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern steigt stark an
Für Innovationskraft, Wachstum und Wohlstand ist es wichtig, dass die MINT-Erwerbstätigkeit in Deutschland zunimmt. Vor diesem Hintergrund ist die Zunahme der Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern von 2,37 Mio. im Jahr 2011 auf 2,95 Mio. im Jahr 2017 positiv zu bewerten. Besonders hoch waren die Zuwächse unter Frauen (plus 37,3 %), Älteren ab 55 Jahren (plus 46,1 %) und Zuwanderern (plus 62,2 %). Bei beruflich qualifizierten MINT-Kräften stagniert die MINT-Erwerbstätigkeit (minus 0,2 %). Deutlich positiv entwickelt hat sich die MINT-Erwerbstätigkeit in der besonders innovativen M+E-Industrie. Zwischen den Jahren 2011 und 2017 nahm die Erwerbstätigkeit von MINT-Akademikern von 568.800 auf 706.700 um 24,2 % zu. Unter den Frauen war sogar ein Plus von 66,1 % zu verzeichnen. Auch bei MINT-Fachkräften nahm die Erwerbstätigkeit in der M+E-Industrie im selben Zeitraum zu – von 2.421.700 auf 2.435.700.
Deutschland bei Digitalisierungspatenten europaweit nur im Mittelfeld
Deutschland landet europaweit bei den Anmeldungen von Digitalisierungspatenten beim Europäischen Patentamt im Jahr 2017 im guten Mittelfeld. Je 100.000 Erwerbspersonen wurden im Jahr 2017 in Deutschland 10,6 Digitalisierungspatente angemeldet. Damit landet Deutschland hinter Schweden (23,4), Finnland (22,9), den Niederlanden (13,3) und der Schweiz (12,7) auf Platz 5. Mit 13,5 % wird nur ein vergleichsweise kleiner Anteil aller Patente mit Digitalisierungsbezug angemeldet. China (46,2 %) und Finnland (41,4 %) weisen den höchsten Spezialisierungsgrad auf Digitalisierung bei den Patentanmeldungen auf.
Große Streuung bei Digitalisierungspatenten innerhalb Deutschlands
Innerhalb Deutschlands zeigt sich eine große Streuung bei den Digitalisierungspatenten. In Bayern werden je 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2017 rund 28,5 Digitalisierungspatente angemeldet. Auch Baden-Württemberg erreicht mit 21,8 einen vergleichsweise hohen Wert. Betrachtet man die Kreise mit dem höchsten Anteil an angemeldeten Digitalisierungspatenten, ragen Regensburg, Stuttgart, Ingolstadt, München und Wolfsburg heraus. Dies verdeutlicht, dass in Deutschland die M+E Industrie und hierbei vor allem die Automobilindustrie eine hohe Bedeutung für die Forschung im Bereich der Digitalisierung hat.
Beschäftigung von IT-Kräften nimmt stark zu
Die hohe Bedeutung der Digitalisierung wird auch bei der Beschäftigung in den IT-Berufen deutlich. Während die Beschäftigung in den MINT-Facharbeiterberufen von Ende 2012 bis zum Ende des ersten Quartals 2019 um 4,9 % anstieg, nahm die Zahl der IT-Fachkräfte um 42,7 % zu. Bei den Spezialistenberufen (Meister/Techniker) waren die Zuwächse mit 10,1 % für die MINT-Berufe insgesamt und 11,1 % für die IT-Spezialisten ähnlich. Bei den akademischen Berufen wiederum war der Zuwachs in den IT-Expertenberufen mit 72,2 % deutlich höher als bei den MINT-Experten insgesamt mit einem Plus von 29,8 %. IT-Beschäftigung – Stärken im Süden, Nachholbedarf im Osten Bei der IT-Beschäftigung zeigt sich eine Kluft zwischen Stadt und Land sowie zwischen Süddeutschland und Ostdeutschland. Neben den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen ist der Anteil der IT-Beschäftigten an allen Beschäftigten besonders hoch in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Auf den hinteren sechs Plätzen befinden sich die fünf ostdeutschen Flächenländer und Schleswig-Holstein.
Defizite bei der schulischen Bildung in Digitalisierung
Der jüngste internationale Kompetenztest ICILS 2018 zeigt, dass die Defizite bei der Bildung in dem Bereich Digitalisierung bereits in den Schulen entstehen. Deutschland konnte sich im Vergleich zu ICILS 2013 bei den IT-Kompetenzen nicht signifikant verbessern. Rund ein Drittel der getesteten Achtklässler hat nur rudimentäre Computerkenntnisse. Die Computerausstattung im Elternhaus und der Bildungsstand der Eltern hat großen Einfluss auf die Kompetenzen. Die Schülerinnen schneiden signifikant besser ab als die Schüler. Gegenüber den besten Ländern weist Deutschland bei der Computerausstattung an Schulen Nachholbedarf auf.
Die gesamte Studie zum Download finden Sie hier.