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US-Autozölle wären für Deutschland teuer. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (Preise 2014) würde um etwa 5,0 Milliarden Euro niedriger liegen als im Status Quo, das sind 0,16 % des deutschen BIP, wie das ifo Institut berechnet hat. „Kein Land hätte höhere absolute Verluste durch einen solchen Zoll zu befürchten als Deutschland“, sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenhandel. Für die Simulationen wurde das ifo-Handelsmodell eingesetzt. „Die Effekte der ab 1. Juli vermutlich geltenden Zölle auf Aluminium- und Stahlprodukte sind mit etwa 40 Millionen Euro dagegen vergleichsweise vernachlässigbar“, sagt Felbermayr. In der EU wären kleinere Zulieferländer in Europa, allen voran Ungarn, relativ zur Wirtschaftsleistung am stärksten von den Zöllen betroffen. Mexiko und Kanada müssten bei US-Autozöllen Einbußen von 3,7 bzw. 3,2 Milliarden Euro hinnehmen, das sind 0,39 % und 0,23 % der jeweiligen Wirtschaftsleistungen. Auch Japan und Korea, ebenfalls wichtige Auto-Exporteure in die USA, kämen auf Verluste von 4,3 und 2,3 Milliarden Euro (Länder-Tabelle im Anhang). Die USA hingegen könnten ihre preisbereinigte Wirtschaftsleistung durch Autozölle um 5,7 Milliarden Euro erhöhen. Dahinter verbergen sich starke Verteilungseffekte. Die amerikanischen Autokäufer müssten mit circa 20 % höheren Preisen für Import-Autos rechnen. In den USA produzierende Auto-Hersteller (darunter auch BMW, Daimler und Volkswagen) würden unter höheren Produktionskosten leiden, könnten aber höhere Preise durchsetzen. Der US-Staat würde Zoll-Einnahmen in der Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Euro erhalten. US-Präsident Donald Trump hat am 23. Mai seinen Handelsminister beauftragt, zu prüfen, ob die Sicherheit Amerikas durch Importe von Autos beeinträchtigt sei, und gegebenenfalls die Erhöhung der US-Importzöllen um 25 %-Punkte (von 2,5 % auf 27,5 %) angekündigt. Die Importe der USA von Autos und Autoteilen beliefen sich im Jahr 2017 auf 360 Miliarden US-Dollar. (Quelle: ifo Institut)

US-Autozölle würden Deutschland fünf Milliarden Euro kosten

Kategorien: | |
Autor: Redaktion

Datum: 24. Mai. 2018

US-Autozölle wären für Deutschland teuer. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (Preise 2014) würde um etwa 5,0 Milliarden Euro niedriger liegen als im Status Quo, das sind 0,16 % des deutschen BIP, wie das ifo Institut berechnet hat. „Kein Land hätte höhere absolute Verluste durch einen solchen Zoll zu befürchten als Deutschland“, sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenhandel. Für die Simulationen wurde das ifo-Handelsmodell eingesetzt.
„Die Effekte der ab 1. Juli vermutlich geltenden Zölle auf Aluminium- und Stahlprodukte sind mit etwa 40 Millionen Euro dagegen vergleichsweise vernachlässigbar“, sagt Felbermayr. In der EU wären kleinere Zulieferländer in Europa, allen voran Ungarn, relativ zur Wirtschaftsleistung am stärksten von den Zöllen betroffen. Mexiko und Kanada müssten bei US-Autozöllen Einbußen von 3,7 bzw. 3,2 Milliarden Euro hinnehmen, das sind 0,39 % und 0,23 % der jeweiligen Wirtschaftsleistungen. Auch Japan und Korea, ebenfalls wichtige Auto-Exporteure in die USA, kämen auf Verluste von 4,3 und 2,3 Milliarden Euro (Länder-Tabelle im Anhang). Die USA hingegen könnten ihre preisbereinigte Wirtschaftsleistung durch Autozölle um 5,7 Milliarden Euro erhöhen. Dahinter verbergen sich starke Verteilungseffekte. Die amerikanischen Autokäufer müssten mit circa 20 % höheren Preisen für Import-Autos rechnen. In den USA produzierende Auto-Hersteller (darunter auch BMW, Daimler und Volkswagen) würden unter höheren Produktionskosten leiden, könnten aber höhere Preise durchsetzen. Der US-Staat würde Zoll-Einnahmen in der Höhe von mehreren Dutzend Milliarden Euro erhalten.
US-Präsident Donald Trump hat am 23. Mai seinen Handelsminister beauftragt, zu prüfen, ob die Sicherheit Amerikas durch Importe von Autos beeinträchtigt sei, und gegebenenfalls die Erhöhung der US-Importzöllen um 25 %-Punkte (von 2,5 % auf 27,5 %) angekündigt. Die Importe der USA von Autos und Autoteilen beliefen sich im Jahr 2017 auf 360 Miliarden US-Dollar.
(Quelle: ifo Institut)