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Christoph Thelen, Geschäftsführer bei der Thelen Gruppe (r.) und Thomas Kübler (m.) nahmen die Auszeichnung in Berlin gemeinsam entgegen (Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena))
22. November 2016, bcc, Berlin, Deutschland, dena Kongress 2016 – Zukunft der Energiewende

Thelen-Gruppe erhält Energieeffizienzpreis für Hallenbeheizung

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Thema:
Autor: Redaktion

Datum: 23. Nov. 2016

„Die Preisträger sind Vorreiter für gelebte Innovation in der Energiewende“, betonte dena-Geschäftsführerin Kristina Haverkamp bei der Preisverleihung auf dem dena-Kongress 2016. Unter der großen Anzahl von Bewerbern würdigte die Fachjury die hohe Energieeffizienz der Infrarottechnologie mit Restwärmenutzung und die konsequente Digitalisierung des Heizprozesses der Kübler-Anlage mit dem 3. Preis. Der internationale Energy Efficiency Award steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel.
Die Thelen-Gruppe mit Stammsitz Essen ist auf Ankauf, Vermietung und Verwaltung von Immobilien spezialisiert. Zu den über 2,1 Mio. m² vermietbarer Flächen zählen Wohngebäude ebenso wie Gewerbe- und Industrieareale, Produktionsgebäude. Oder Lagerhallen, wie die in der Jagenbergstraße in Neuss. Rund € 500.000 Heizkosten wurden dort p. a. verbraucht. Zu viel, befand man bei Thelen. Und entschied sich, die alte zentrale Anlage durch moderne energiesparende Infrarotheizungstechnologie von Kübler zu ersetzen.
Mit der energieeffizienten und umweltschonenden Beheizung von Hallengebäuden hatte Thelen schon länger Erfahrung. Drei Immobilien wurden bereits mit Hallenheizungssystemen von Kübler beheizt. Die Energieeffizienz dieser Systeme wollte man auch in Neuss nutzen. In der 43.000 m² großen Logistikhalle, 1980 ursprünglich zu Produktionszwecken errichtet. Seitdem war die Halle beheizt mit einer Warmluftheizung, die über ein zentrales Kesselhaus mit drei riesigen Gaskesseln befeuert wurde. In der Heizperiode lag der Energieverbrauch der Anlage bei rund 8.850.000 kWh.
Realisiert wurde H.Y.B.R.I.D. und damit eines der effizientesten Heizungssysteme auf dem Markt. Insgesamt 3.360 kW installierte Leistung aus Infrarot-Hallenheizungen der Reihe Optima plus, betrieben mit Erdgas. Dazu die Wärmetauscher O.P.U.S.X inkl. Pufferspeicher zur effizienten Einspeisung der Abwärme in das vorhandene Büroheizungssystem. Um alle Einsparungspotenziale zu nutzen und flexibel für spätere Nutzungsänderungen zu sein, wurde das neueste Kübler Steuerungssystem Celestra eingesetzt und in die Gebäudeleittechnik von Thelen integriert.
Die dezentrale Infrarottechnologie und die moderne Steuerungstechnik brachten im Rahmen des Projekts weitere Vorteile mit sich: Nach der Übernahme der Liegenschaft durch Thelen im Jahr 2011 war die Halle durch Zwischenwände in vier Abschnitte unterteilt und an unterschiedliche Parteien vermietet worden, die dort ihre Hochregallager und Verwaltungsbüros betreiben. Mit der alten zentralen Warmluftheizung war eine individuelle Anpassung der Beheizung an die jeweiligen Nutzungszeiten und -arten nicht zu machen. Und auch die tatsächlichen Energieverbräuche der Teilbereiche konnten nicht separat ausgewiesen werden. Im Rahmen der Sanierung wurden für jeden Teilabschnitt der bis zu 15 m hohen Halle einzeln steuerbare Heizzonen installiert. Inklusive 12 individueller Gasverteilstationen und Zähler, die eine exakte Verbrauchsabrechnung ermöglichen.
Die Beheizung von Hochregallagern und Büros in der riesigen Halle ist nun komplett dezentralisiert. Mit allen Vorteilen, die die Infrarottechnologie ermöglicht: einzeln anfahrbare Heizzonen, kurze Aufheizzeiten, gleichmäßiges zugfreies Raumklima. Und vor allem dies: der drastisch reduzierte Energieverbrauch.
Die Inbetriebnahme der neuen Heizungsanlage erfolgte bis Mitte Oktober 2015. So konnte die gesamte Heizperiode 2015 / 2016 genutzt werden. Der Energieverbrauch wurde auf rund 3.638.000 kWh gesenkt, eine Einsparung von fast 60 %. Thelen hat mit der  Sanierungsmaßnahme den CO2-Ausstoß dadurch rund 1.300 t p. a. reduziert. Zusätzlich gewinnt Thelen durch die dezentralen Infrarotsysteme Zusatzfläche für die Vermietung. Das alte Kesselhaus konnte komplett stillgelegt werden. Anstelle der großen Kessel sind nun kleinere, moderne Gasthermen im Einsatz. Sie werden dezentral für die verschiedenen Büroheizungen genutzt. Auch die alten Pumpen wurden komplett abgeschaltet und durch eine geringere Anzahl kleinerer und effizienterer Pumpen ersetzt.
(Quelle: Kübler GmbH)