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Für das Geschäftsjahr 2019/2020 (30. September) weist Thyssenkrupp einen Auftragseingang von 28,2 Mrd. € aus, 17 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz verringerte sich um 15 % auf 28,9 Mrd. €. Das Bereinigte EBIT lag mit -1,6 Mrd. € erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert (-110 Mio. €). Dank der Stabilisierung der Geschäfte im 4. Quartal und strikter Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kostensenkung wurde die im August angepasste Ergebnisprognose (-1,7 Mrd. € bis -1,9 Mrd. €) leicht übertroffen. Vorstandsvorsitzende Martina Merz: „Die Corona-Pandemie ist eine gewaltige Belastungsprobe. Oberste Priorität bleibt der Schutz unserer Mitarbeitenden und der Geschäfte. Trotz des Gegenwindes haben wir beim Umbau der Gruppe wichtige Meilensteine erreicht. Insbesondere die gestärkte Bilanz gibt uns Spielraum, um weitere, notwendige Schritte unseres Zukunftsplans mit aller Konsequenz umzusetzen. Aber: Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen. Die nächsten Schritte können schmerzhafter werden als die bisherigen. Wir werden sie dennoch gehen müssen.“

Fortschritte bei Umbau zu „Group of Companies“

Parallel zu den akuten Corona-Maßnahmen hat Thyssenkrupp beim eingeleiteten Umbau des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter Fortschritte erzielt. So wurde das Aufzuggeschäft verkauft und damit die Bilanz des Unternehmens deutlich gestärkt. Zudem wurden weitreichende Restrukturierungen – z.B. im automobilen Anlagenbau, bei Federn & Stabilisatoren, im Zementanlagenbau und im Luftfahrt-Segment – angestoßen. Auch bei Stahl werden bereits seit dem Frühjahr umfangreiche Restrukturierungen durchgeführt. Um der spezifischen Marktsituation gerecht zu werden und den Auswirkungen von Corona zu begegnen, wird derzeit an Anpassungen bei der Umsetzung der Stahlstrategie 20-30 und auch an weiteren Kostensenkungen gearbeitet. Das Unternehmen hatte im Mai 2019 einen für die Transformation der Gruppe erforderlichen Abbau von 6.000 Stellen innerhalb von drei Jahren angekündigt. Durch die im letzten Jahr begonnenen und umgesetzten Restrukturierungen wurde davon bereits ein Abbau von etwa 3.600 Stellen realisiert. Um den langfristigen Marktentwicklungen und den Auswirkungen von Corona gerecht zu werden, sieht Thyssenkrupp momentan weiteren Abbaubedarf von – gemessen an der Ausgangssituation – insgesamt 11.000 Stellen. Diese zusätzlichen 7.400 Stellen sollen in den kommenden drei Jahren reduziert werden. Personalvorstand Oliver Burkhard: „Wir befinden uns mitten im größten Restrukturierungsprozess. Dazu gehört auch ein weiterer Stellenabbau, daran führt leider kein Weg vorbei. Wir werden das gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern vor Ort angehen und passende Instrumente finden – je nach Ausmaß und Härte der wirtschaftlichen Lage. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach wie vor die Ultima Ratio. Wir können sie im Moment aber nicht ausdrücklich ausschließen.“

Gespräche im Stahlbereich kommen planmäßig voran

Um die strukturellen Herausforderungen im Stahlgeschäft anzugehen und die Transformation zu grünem Stahl voranzubringen, sondiert Thyssenkrupp ergebnisoffen verschiedene Optionen im Wettbewerb miteinander. Eine Grundsatzentscheidung für den Stahlbereich wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 getroffen.

Fortschritte in Multi Tracks-Geschäften

Im Segment Multi Tracks hat Thyssenkrupp weitere Fortschritte erzielt: Für unterschiedliche Konstellationen im Anlagenbau und für das Edelstahlwerk im italienischen Terni (AST) hat das Unternehmen indikative Angebote beziehungsweise eine Reihe von Interessensbekundungen erhalten. Diese werden derzeit eingehend geprüft. In den Bereichen Federn & Stabilisatoren und System Engineering treibt Thyssenkrupp die angestoßenen Restrukturierungen konsequent voran. Für Infrastructure wird derzeit ein Verkaufsprozess vorbereitet. Bei Grobblech steigt die Wahrscheinlichkeit für die vereinbarte Schließung, da sich kein Interessent mehr im Bieterprozess befindet. Im Bereich Chemical Process Technologies (CPT) verzeichnet Thyssenkrupp aktuell eine enorm gestiegene Nachfrage und zahlreiche Projektankündigungen. Die Einheit profitiert von der stark wachsenden Nachfrage nach Wasserstofftechnologien. Thyssenkrupp prüft deshalb, wie es die gute Ausgangsposition in diesem wachsenden Markt durch Kooperationen weiter stärken kann. Martina Merz: „Wir sind bei der Transformation erste kraftvolle Schritte nach vorn gegangen. Es liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor uns. Wir werden noch weiter in den ‚roten Bereich‘ gehen müssen, ehe wir Thyssenkrupp zukunftsfähig aufgestellt haben. Es gibt nach wie vor keine Sicherheit darüber, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Deshalb werden wir noch härter in allen Geschäftsbereichen an der Performanceverbesserung arbeiten. Außerdem streben wir eine Lösung für das Stahlgeschäft an und werden Richtungsentschei-dungen für unsere Multi Tracks-Geschäfte treffen.“

Stärkung der Bilanz durch Elevator-Verkauf

Für das Geschäftsjahr 2019/2020 weist Thyssenkrupp (inkl. nicht fortgeführter Aktivitäten) einen Jahresüberschuss von 9,6 Mrd. € auf (Vorjahr: -260 Mio. €). Darin enthalten ist der erzielte Gewinn aus dem Verkauf des Aufzuggeschäfts von rund 15 Mrd. €. Gegenläufig wirkte die schwache operative Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie. Diese war auch maßgeblicher Grund für weiteren Wertminderungsbedarf: So hat Thyssenkrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt rund 3 Mrd. € auf langfristige Vermögensgegenstände abgeschrieben – insbesondere bei Steel Europe und Automotive Technology durch die mittelfristig geschwächte Nachfrage aus der Automobilindustrie. Zudem belasteten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 600 Mio. € den Jahresüberschuss. Das Ergebnis je Aktie betrug 15,40 € (Vorjahr: - 0,49 €). Durch den erzielten Jahresüberschuss erhöhte sich das Eigenkapital von Thyssenkrupp zum Stichtag 30. September 2020 auf 10,2 Mrd. € (Vorjahr: 2,2 Mrd. €). Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote auf 28 % (Vorjahr: 6 %). Finanzvorstand Klaus Keysberg: „Mit einer gestärkten Bilanz schaffen wir die Basis für die zukünftige Aufstellung. Den Grundstein für den Umbau des Unternehmens haben wir mit den Erlösen aus der Elevator-Transaktion gelegt. Zugleich konnten wir – wie angekündigt – die bisher üblichen Jahresendmaßnahmen beim Cash-Management auf ein normales Niveau herunterfahren und damit die Transparenz und die Kontinuität der Geschäftsentwicklung weiter verbessern.“

Corona beeinträchtigt Performance der Geschäfte

Mit Ausnahme des Bereichs Steering – der vom Hochlauf neuer Werke und Projekte profitiert hat – musste Automotive Technology pandemiebedingt deutliche Nachfragerückgänge hinnehmen. Auftragseingang und Umsatz gingen um 12 bzw. 13 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Diese Entwicklung macht sich auch im operativen Ergebnis bemerkbar. Insgesamt lag das Bereinigte EBIT mit -260 Mio. € deutlich unter dem Vorjahr (-22 Mio. €). Bei Industrial Components zeigten sich die Großwälzlager insbesondere aufgrund der guten Auftragslage in Deutschland und China im Bereich Windenergie weiterhin stark. Beim Schmiedegeschäft belasteten – in einem ohnehin schwachen Markt für Lkw- und Baumaschinen-Komponenten – das temporäre Herunterfahren bzw. der stark eingeschränkte Betrieb aller wesentlichen Werke in Folge der Corona-Pandemie das Geschäft. Insgesamt verringerten sich Auftragseingang und Umsatz um 21 bzw. 17 %. Das Bereinigte EBIT lag mit 138 Mio. € unter Vorjahresniveau (230 Mio. €). Die Geschäftsentwicklung bei Steel Europe war weiterhin durch die äußerst herausfordernde Lage im Stahlmarkt gekennzeichnet. Nach einer bereits spürbar gesunkenen Nachfrage aus der Automobilindustrie zu Beginn des Geschäftsjahres kamen im Verlauf des 3. Quartals zunehmend die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinzu. In der Summe lagen Auftragseingang und Umsatz im Gesamtjahr um 17 bzw. 20 % unter Vorjahr. Das Bereinigte EBIT verzeichnete durch den Versandeinbruch sowie dem Kostendruck aus der schwachen Auslastung einen Verlust von -946 Mio € nach 31 Mio € im Vorjahreszeitraum.

Prognose 2020/2021

Thyssenkrupp blickt trotz der weiter erwarteten Erholung wichtiger Märkte und der sichtbaren strukturellen Verbesserung der Geschäfte vorsichtig auf das Geschäftsjahr 2020/2021. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten geben der Gruppe insbesondere in den zyklischen Geschäften mit Werkstoffen und bei den Auto-Komponenten eine nur eingeschränkt verlässliche Planbarkeit. Beim Umsatz rechnet der Vorstand in Abhängigkeit der Erholung des weltweiten Automobilmarktes mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich (Vorjahr: 28,9 Mrd. €). (Quelle: Thyssenkrupp AG)

Thyssenkrupp setzt Umbau fort, weiterer Stellenumbau umumgänglich

Kategorien: |
Autor: Redaktion

Datum: 19. Nov. 2020

Für das Geschäftsjahr 2019/2020 (30. September) weist Thyssenkrupp einen Auftragseingang von 28,2 Mrd. € aus, 17 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz verringerte sich um 15 % auf 28,9 Mrd. €. Das Bereinigte EBIT lag mit -1,6 Mrd. € erwartungsgemäß unter dem Vorjahreswert (-110 Mio. €). Dank der Stabilisierung der Geschäfte im 4. Quartal und strikter Maßnahmen zur Liquiditätssicherung und Kostensenkung wurde die im August angepasste Ergebnisprognose (-1,7 Mrd. € bis -1,9 Mrd. €) leicht übertroffen.

Vorstandsvorsitzende Martina Merz: „Die Corona-Pandemie ist eine gewaltige Belastungsprobe. Oberste Priorität bleibt der Schutz unserer Mitarbeitenden und der Geschäfte. Trotz des Gegenwindes haben wir beim Umbau der Gruppe wichtige Meilensteine erreicht. Insbesondere die gestärkte Bilanz gibt uns Spielraum, um weitere, notwendige Schritte unseres Zukunftsplans mit aller Konsequenz umzusetzen. Aber: Wir sind noch nicht da, wo wir hin müssen. Die nächsten Schritte können schmerzhafter werden als die bisherigen. Wir werden sie dennoch gehen müssen.“

Fortschritte bei Umbau zu „Group of Companies“

Parallel zu den akuten Corona-Maßnahmen hat Thyssenkrupp beim eingeleiteten Umbau des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter Fortschritte erzielt. So wurde das Aufzuggeschäft verkauft und damit die Bilanz des Unternehmens deutlich gestärkt. Zudem wurden weitreichende Restrukturierungen – z.B. im automobilen Anlagenbau, bei Federn & Stabilisatoren, im Zementanlagenbau und im Luftfahrt-Segment – angestoßen. Auch bei Stahl werden bereits seit dem Frühjahr umfangreiche Restrukturierungen durchgeführt. Um der spezifischen Marktsituation gerecht zu werden und den Auswirkungen von Corona zu begegnen, wird derzeit an Anpassungen bei der Umsetzung der Stahlstrategie 20-30 und auch an weiteren Kostensenkungen gearbeitet.

Das Unternehmen hatte im Mai 2019 einen für die Transformation der Gruppe erforderlichen Abbau von 6.000 Stellen innerhalb von drei Jahren angekündigt. Durch die im letzten Jahr begonnenen und umgesetzten Restrukturierungen wurde davon bereits ein Abbau von etwa 3.600 Stellen realisiert. Um den langfristigen Marktentwicklungen und den Auswirkungen von Corona gerecht zu werden, sieht Thyssenkrupp momentan weiteren Abbaubedarf von – gemessen an der Ausgangssituation – insgesamt 11.000 Stellen. Diese zusätzlichen 7.400 Stellen sollen in den kommenden drei Jahren reduziert werden.

Personalvorstand Oliver Burkhard: „Wir befinden uns mitten im größten Restrukturierungsprozess. Dazu gehört auch ein weiterer Stellenabbau, daran führt leider kein Weg vorbei. Wir werden das gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern vor Ort angehen und passende Instrumente finden – je nach Ausmaß und Härte der wirtschaftlichen Lage. Betriebsbedingte Kündigungen sind nach wie vor die Ultima Ratio. Wir können sie im Moment aber nicht ausdrücklich ausschließen.“

Gespräche im Stahlbereich kommen planmäßig voran

Um die strukturellen Herausforderungen im Stahlgeschäft anzugehen und die Transformation zu grünem Stahl voranzubringen, sondiert Thyssenkrupp ergebnisoffen verschiedene Optionen im Wettbewerb miteinander. Eine Grundsatzentscheidung für den Stahlbereich wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 getroffen.

Fortschritte in Multi Tracks-Geschäften

Im Segment Multi Tracks hat Thyssenkrupp weitere Fortschritte erzielt: Für unterschiedliche Konstellationen im Anlagenbau und für das Edelstahlwerk im italienischen Terni (AST) hat das Unternehmen indikative Angebote beziehungsweise eine Reihe von Interessensbekundungen erhalten. Diese werden derzeit eingehend geprüft. In den Bereichen Federn & Stabilisatoren und System Engineering treibt Thyssenkrupp die angestoßenen Restrukturierungen konsequent voran. Für Infrastructure wird derzeit ein Verkaufsprozess vorbereitet. Bei Grobblech steigt die Wahrscheinlichkeit für die vereinbarte Schließung, da sich kein Interessent mehr im Bieterprozess befindet. Im Bereich Chemical Process Technologies (CPT) verzeichnet Thyssenkrupp aktuell eine enorm gestiegene Nachfrage und zahlreiche Projektankündigungen. Die Einheit profitiert von der stark wachsenden Nachfrage nach Wasserstofftechnologien. Thyssenkrupp prüft deshalb, wie es die gute Ausgangsposition in diesem wachsenden Markt durch Kooperationen weiter stärken kann.

Martina Merz: „Wir sind bei der Transformation erste kraftvolle Schritte nach vorn gegangen. Es liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor uns. Wir werden noch weiter in den ‚roten Bereich‘ gehen müssen, ehe wir Thyssenkrupp zukunftsfähig aufgestellt haben. Es gibt nach wie vor keine Sicherheit darüber, wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. Deshalb werden wir noch härter in allen Geschäftsbereichen an der Performanceverbesserung arbeiten. Außerdem streben wir eine Lösung für das Stahlgeschäft an und werden Richtungsentschei-dungen für unsere Multi Tracks-Geschäfte treffen.“

Stärkung der Bilanz durch Elevator-Verkauf

Für das Geschäftsjahr 2019/2020 weist Thyssenkrupp (inkl. nicht fortgeführter Aktivitäten) einen Jahresüberschuss von 9,6 Mrd. € auf (Vorjahr: -260 Mio. €). Darin enthalten ist der erzielte Gewinn aus dem Verkauf des Aufzuggeschäfts von rund 15 Mrd. €. Gegenläufig wirkte die schwache operative Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie. Diese war auch maßgeblicher Grund für weiteren Wertminderungsbedarf: So hat Thyssenkrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt rund 3 Mrd. € auf langfristige Vermögensgegenstände abgeschrieben – insbesondere bei Steel Europe und Automotive Technology durch die mittelfristig geschwächte Nachfrage aus der Automobilindustrie. Zudem belasteten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von rund 600 Mio. € den Jahresüberschuss. Das Ergebnis je Aktie betrug 15,40 € (Vorjahr: – 0,49 €).

Durch den erzielten Jahresüberschuss erhöhte sich das Eigenkapital von Thyssenkrupp zum Stichtag 30. September 2020 auf 10,2 Mrd. € (Vorjahr: 2,2 Mrd. €). Damit verbesserte sich die Eigenkapitalquote auf 28 % (Vorjahr: 6 %).

Finanzvorstand Klaus Keysberg: „Mit einer gestärkten Bilanz schaffen wir die Basis für die zukünftige Aufstellung. Den Grundstein für den Umbau des Unternehmens haben wir mit den Erlösen aus der Elevator-Transaktion gelegt. Zugleich konnten wir – wie angekündigt – die bisher üblichen Jahresendmaßnahmen beim Cash-Management auf ein normales Niveau herunterfahren und damit die Transparenz und die Kontinuität der Geschäftsentwicklung weiter verbessern.“

Corona beeinträchtigt Performance der Geschäfte

Mit Ausnahme des Bereichs Steering – der vom Hochlauf neuer Werke und Projekte profitiert hat – musste Automotive Technology pandemiebedingt deutliche Nachfragerückgänge hinnehmen. Auftragseingang und Umsatz gingen um 12 bzw. 13 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Diese Entwicklung macht sich auch im operativen Ergebnis bemerkbar. Insgesamt lag das Bereinigte EBIT mit -260 Mio. € deutlich unter dem Vorjahr (-22 Mio. €).
Bei Industrial Components zeigten sich die Großwälzlager insbesondere aufgrund der guten Auftragslage in Deutschland und China im Bereich Windenergie weiterhin stark. Beim Schmiedegeschäft belasteten – in einem ohnehin schwachen Markt für Lkw- und Baumaschinen-Komponenten – das temporäre Herunterfahren bzw. der stark eingeschränkte Betrieb aller wesentlichen Werke in Folge der Corona-Pandemie das Geschäft. Insgesamt verringerten sich Auftragseingang und Umsatz um 21 bzw. 17 %. Das Bereinigte EBIT lag mit 138 Mio. € unter Vorjahresniveau (230 Mio. €).

Die Geschäftsentwicklung bei Steel Europe war weiterhin durch die äußerst herausfordernde Lage im Stahlmarkt gekennzeichnet. Nach einer bereits spürbar gesunkenen Nachfrage aus der Automobilindustrie zu Beginn des Geschäftsjahres kamen im Verlauf des 3. Quartals zunehmend die Auswirkungen der Corona-Pandemie hinzu. In der Summe lagen Auftragseingang und Umsatz im Gesamtjahr um 17 bzw. 20 % unter Vorjahr. Das Bereinigte EBIT verzeichnete durch den Versandeinbruch sowie dem Kostendruck aus der schwachen Auslastung einen Verlust von -946 Mio € nach 31 Mio € im Vorjahreszeitraum.

Prognose 2020/2021

Thyssenkrupp blickt trotz der weiter erwarteten Erholung wichtiger Märkte und der sichtbaren strukturellen Verbesserung der Geschäfte vorsichtig auf das Geschäftsjahr 2020/2021. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten geben der Gruppe insbesondere in den zyklischen Geschäften mit Werkstoffen und bei den Auto-Komponenten eine nur eingeschränkt verlässliche Planbarkeit.

Beim Umsatz rechnet der Vorstand in Abhängigkeit der Erholung des weltweiten Automobilmarktes mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich (Vorjahr: 28,9 Mrd. €).
(Quelle: Thyssenkrupp AG)