Die Modernisierung beinhaltet die Erneuerung der technologischen Regelungen mit Dicken- und Planheitsregelung, den Austausch der technologischen Messgeräte, die Implementierung der Prozessautomatisierung (Level 2), die Erneuerung der Elektro- und Automatisierungstechnik samt Sensorik und Verkabelung, sowie den Austausch der Bundumreifung, Signiermaschine, Videosystem, Gegensprechanlage und die Modernisierung des Hülsentransportkrans und der Bandmittenregelung. Ein Bestandteil ist dabei die Sicherheitstechnik, welche auf den neuesten Stand der Technik ist.
Das Kaltquarto-Gerüst besteht im Wesentlichen aus Bundvorbereitung, Hülsenmanipulation, Abhaspel, Walzgerüst, Aufhaspel, Umreifung, Signierung, Conveyer-System, Bandvisitierung und dem Bundtransport. Die Haupt- und Haspelantriebe stattete Primetals bereits 2016 mit modernster Antriebstechnik aus. In den vergangenen Jahren hatte Primetals in Ranshofen mehrere Modernisierungsprojekte erfolgreich umgesetzt. U. a. im letzten Jahr die Modernisierung des Banddurchzugsofen. Ziel ist es, durch den Einsatz standardisierter Lösungen die Instandhaltung des Gerüstes zu vereinfachen. Außerdem soll sich die Verfügbarkeit erhöhen und die neue Sicherheitstechnik nach der Maschinensicherheitsverordnung implementiert werden.
Zum Einsatz kommt ein modular aufgebautes Standard-Automatisierungssystem mit separaten Prozessoren für Prozess- und Sicherheitsfunktionen. Diese sorgen für einfache Handhabung der Systeme und der Anwendersoftware. Die Anbindung der peripheren Signale an die Zentraleinheiten realisiert ein gemeinsam genutztes Prozess-Feldnetzwerk. Die Signalein- und Auskopplung erfolgt über dezentrale Peripheriebaugruppen. Diese werden in Schaltschränken auf der Anlage verteilt aufgestellt. Die sichere und zuverlässige Führung des Prozesses soll in Zukunft über Thin-Client-Operator-Stations durch das Bedienpersonal erfolgen.
Zum Auftrag gehören auch das Erstellen der Risikoanalyse und das Hard- und Software-Engineering. Ebenfalls beinhaltet sind Fertigung, Dokumentation, Integrationstest, Montage, Schulung, Inbetriebsetzung und ein detaillierter Nachweis der Leistungsgarantien. In einem auf das Minimum reduzierten Hauptstillstand im Sommer 2021 tauscht man die Hauptkomponenten und führt die Inbetriebnahme durch. Eine besondere Herausforderung an das Team besteht darin, bereits kurz nach Produktionsstart die strengen Qualitätsansprüche von AMAG rolling voll zu erfüllen und diese in einem anspruchsvollen Leistungstest nachzuweisen.
Die Abwicklung erfolgt im Rahmen eines Primetals-internen Konsortiums. Wobei Projektleitung, Elektrik & Automation für Ablauf-, Medien-, Transportsteuerung, Hardware-Engineering, Sicherheitstechnik, Montage und Bauleitung in der Verantwortung des Standorts Linz, Österreich, liegen. Die Gesamtintegration der Anlage, die Prozessautomation und die Funktionen der Leitebene, Dickenregelung, Planheitsregelung, sowie technologischer Messgeräte, Visualisierungssystem, Prozessaufzeichnungsystem und die Inbetriebnahmeleitung verantwortet der Standort Erlangen, Deutschland.
Die Softwareerstellung und Inbetriebnahme erfolgt gemäß Lieferaufteilung. Für den Anteil der Sicherheitstechnik-Mechanik einschließlich Zäune, Türen, Tore und Modifikationen der Medienanlagen liefert eine Spezialabteilung aus Linz Ausrüstungskomponenten und Engineering.
Die AMAG rolling GmbH ist ein weltweit tätiger Hersteller hochwertiger Walzprodukte aus Aluminium. Das Unternehmen gehört zur österreichischen AMAG-Gruppe, einem Premiumanbieter von qualitativ hochwertigen Aluminiumguss- und -walzprodukten, die verschiedenste Industrien wie der Luftfahrt-, Fahrzeug-, Maschinenbau-, Bau-, Verpackungs-, Elektro- und Konsumgüterindustrie einsetzen.
(Quelle: Primetals Technologies, Limited)