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Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, informierte sich in Salzgitter über den Einsatz von Wasserstoff in der Stahlindustrie (Foto: BMBF/Laurence Chaperon)

Karliczek: Grüner Wasserstoff ist der Schlüssel für den Erfolg der Stahlindustrie

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Themen: |
Autor: Redaktion

Datum: 14. Jul. 2020

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und ihre Begleiter besuchten zunächst die Salzgitter AG, in der eine Stahlproduktion mit Grünem Wasserstoff als Energieträger geplant ist. Im Anschluss ließ sich die Bundesforschungsministerin über das Wasserstoffprojekt H2B im Bremer Industriehafen unterrichten und diskutierte mit Wissenschaftlern über die Perspektiven der Nutzung des Wasserstoffs in Deutschland.

Bundesforschungsministerin Karliczek zum Einsatz von Wasserstoff

“Deutschland ist Industrieland und ein Innovationsland. Die Stahlindustrie mit ihren hochwertigen Arbeitsplätzen zeigt dies wie kaum eine andere Branche. Auch auf ihr beruht unser Wohlstand. Sie verkörpert Tradition und Zukunft gleichermaßen. Die Bundesregierung wird daher am kommenden Mittwoch (15.07.2020) das Stahlkonzept im Kabinett verabschieden. Unser Ziel ist klar: Wir wollen eine starke, international wettbewerbsfähige und klimaneutrale Stahlindustrie am Standort Deutschland. Das ist für die Zukunft unseres Landes von herausragender Bedeutung. Dazu werden wir die Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet noch verstärken. Im Konjunkturpaket der Bundesregierung sind dafür mit diesem Ziel vor Augen erhebliche Mittel vorgesehen.”

“Der Schlüssel, um die Arbeitsplätze der Stahlindustrie in Deutschland zu halten, ist der Einsatz von Grünem Wasserstoff.”, erläutert Karliczek weiter. “Durch seine Nutzung lassen sich die klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen vermeiden, die die Stahlproduktion durch die CO2-Bepreisung ansonsten in nächster Zukunft auch immer weiter verteuern würden. Ich habe mich beim Wasserstofftag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über aktuelle Projekte informiert. Die Salzgitter AG hat beispielgebend eine klare Vision von der Zukunft der Stahlproduktion in Deutschland. Mit der Direktreduktion durch Wasserstoff soll ein neues vielversprechendes Kapitel in der Stahlverhüttung aufgeschlagen werden. Auch das Projekt H2B im Industriehafen Bremen setzt auf Grünen Wasserstoff. Neben der Stahlindustrie soll hier Grüner Wasserstoff auch für urbane Infrastrukturprozesse genutzt werden. Ich wünsche beiden Projekten viel Erfolg.”

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, begrüßt Konjunkturpaket der Bundesregierung

“Wasserstoff spielt für den Erfolg der Energiewende eine ganz entscheidende Rolle. Deshalb begrüße ich es sehr, dass die Bundesregierung neun Milliarden Euro für Wasserstoff zur Verfügung stellen wird. Forschung und Innovation sind hierbei zentral. Das innovative Konzept, Wasserstoff ressourcenschonend vor Ort zu gewinnen und damit eine nachhaltige Industrieproduktion zu ermöglichen, macht SALCOS zu einem niedersächsischen Leuchtturmprojekt.”

Innovationsbeauftragter Dr. Stefan Kaufmann sieht Exportmärkte für deutsche Klimaschutztechnologien

“Da geschätzt weltweit rund acht Prozent der CO2-Emmissionen bei der Stahlproduktion anfallen, sollte diese Branche Vorreiter beim Grünen Wasserstoff werden. Deshalb freue ich mich, dass mein erster Besuch mich gerade nach Salzgitter geführt hat. Hier wird die Zukunft der Stahlbranche projektiert. Die Initiative in Bremen zeigt aber auch, dass überall in der Schwerindustrie die Zeichen der Zeit erkannt werden. Das macht mich optimistisch, dass wir diesen Wirtschaftszweig in Deutschland halten und gleichzeitig viel für den globalen Klimaschutz erreichen können. Unsere Innovationen eröffnen neue Exportmärkte für Klimaschutztechnologien ,made in Germany’.”

Projekt SALCOS der Salzgitter AG

Mit dem Konzept SALCOS (Salzgitter Low CO2 Steelmaking) verfolgt die Salzgitter AG eine langfristig angelegte Klimastrategie für nachhaltige Stahlproduktion. >>Mehr Informationen

Wasserstoffprojekt H2B im Bremer Industriehafen

Aktuell führt die Universität Bremen mit verschiedenen Partnern (ArcelorMittal GmbH, Ingaver GmbH, wpd AG, EWE AG) eine Machbarkeitsstudie “H2B” durch (Laufzeit: 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2022). Die Studie wird mit Mitteln der Bremer Aufbaubank und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
Der Bremer Industriehafen plant ein Verbundprojekt der Universität Bremen mit ansässigen Industrieunternehmen und Energieversorgern. Es geht um eine Transformationsplattform für die grüne Wasserstoffwirtschaft. Im Fokus steht die Defossilisierung von Industrieprozessen und Mobilitätsanwendungen auf Basis von Grünem Wasserstoff.
(Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung)