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Übergabe des Förderbescheides. Die zweite Phase dient der Ausweitung auf weitere Industrien und Herstellung der Marktreife (Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe).

Carbon2Chem: erste Projektphase abgeschlossen, Förderbescheid für zweite Phase erhalten

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Autor: Redaktion

Datum: 03. Nov. 2020

2016 förderte das BMBF das Projekt für die erste Phase bereits mit mehr als 60 Mio. €. Seitdem wurden wichtige Meilensteine erreicht. Im März 2018 nahm das Technikum in Duisburg die Arbeit auf. Anschließend konnte es binnen kurzer Zeit erstmals erfolgreich Ammoniak, Methanol und höhere Alkohole aus Prozessgasen der Stahlproduktion herstellen. Neben dem CO2 aus diesen Gasen nutzt Carbon2Chem dazu auch Wasserstoff. Um den Weg für eine klimaneutrale Produktion zu ebnen, betrieb das Technikum eine alkalische Wasser-Elektrolyse von Thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers mit einer Leistung von 2 MW. Es erbrachte den Nachweis, dass die Wasser-Elektrolyse auch mit sehr volatiler erneuerbarer Energie betrieben werden kann, ohne Schaden zu nehmen. Die Durchführung der chemischen Synthese mit kommerziell verfügbaren Katalysatoren und der Betrieb der Gasreinigung mit kommerziell verfügbaren Prozessstufen durch Thyssenkrupp Industrial Solutions bestätigt den hohen technologischen Reifegrad (TRL) des Projekts. Zudem bestätigten alle Projektpartner die Wirtschaftlichkeit sowie den positiven ökologischen Effekt.

Nächste Phase: Ausweitung und Marktreife

In der jetzt gestarteten zweiten Projektphase wird es darum gehen, nachzuweisen, dass die erarbeiteten Lösungen im komplexen Zusammenspiel zwischen Stahlproduktion und chemischer Synthese über lange Zeit stabile laufen. Außerdem will die Phase zeigen, dass die Carbon2Chem-Technologie im industrieübergreifenden Verbund sofort hochskaliert werden kann. Darüber hinaus steht die Anwendbarkeit auf weitere Industrien neben der Stahlherstellung im Mittelpunkt. So sollen zusätzliche Sektoren als große CO2-Quellen in das Projekt aufgenommen werden – etwa die Zement- und Kalkherstellung sowie Müllverbrennungsanlagen. Zuletzt soll die zweite Projektphase dazu dienen, das Projekt zur Markreife zu führen.

Für diesen nächsten, wesentlichen Schritt ebnet die Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von 75 Mio. € den Weg.

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung: „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Menschheit. Wir müssen den CO2-Ausstoß so schnell und effektiv wie möglich senken. Bis 2050 wollen wir Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt machen. Das Projekt Carbon2Chem ist ein Vorzeige-Beispiel dafür, dass wir diese Herausforderung mit klugen Ideen und innovativer Forschung erfolgreich meistern können. Denn mit den Innovationen von Carbon2Chem schützen wir nicht nur das Klima – wir stärken mit ihnen gleichzeitig unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit und sichern hochwertige Arbeitsplätze in der Industrie.“

Dr. Klaus Keysberg, Finanzvorstand der Thyssenkrupp AG: „Wir danken dem Bundesministerium für das Vertrauen und die Unterstützung für unsere Klimatechnologien. Carbon2Chem® kann gerade CO2-intensive Industrien auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen. Wir sehen daher schon heute weltweites Interesse an dieser Technologie. Mit der fortgesetzten Förderung kann das Gemeinschaftsprojekt nun zur Marktreife weiterentwickelt werden. In wenigen Jahren bereits wollen wir Carbon2Chem industriell einsetzen.“
(Quelle: Thyssenkrupp Steel Europe)