Die strahlend gelbe, auf 1600 Grad erhitzte Schlacke steht im Mittelpunkt der Tests im schwedischen Forschungsinstitut Swerim. Ziel es ist, sie künftig in der Stahlindustrie einzusetzen. Durch das EU-finanzierte Horizon-Projekt RecAL, an dem 19 Partner aus ganz Europa beteiligt sind, wird in Zusammenarbeit mit Swerim, Stena Aluminium und dem britischen Unternehmen Altek Europe an dieser innovativen Lösung gearbeitet.
Ola Falk, Prozessentwicklungsmanager bei Stena Aluminium, betont die Bedeutung dieser Forschung: “Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie unsere Experten Forschung auf Pilotanlagenniveau betreiben.”
Aktuell wird die Salzschlacke, ein Nebenprodukt der Aluminiumherstellung bei Stena, in Zentraleuropa behandelt. Ziel ist, das darin enthaltene Salz zu gewinnen und wieder in den Produktionsprozess einzuspeisen. “Eine lokale Aufbereitung und Rückgewinnung würde jedoch erhebliche ökologische und ökonomische Vorteile bieten und zusätzlich ein wertvolles Nebenprodukt für die Stahlindustrie liefern”, erklärt Falk.
Während der intensiven Testwoche bei Swerim, die rund um die Uhr überwacht wird, konzentrieren sich die Techniker auf die Qualität und mögliche Aufwertung der behandelten Schlacke. Ulf Sjöström, Projektleiter bei Swerim, erläutert: “Nach dieser Woche werden wir intensiv die Qualität der Schlacke prüfen und nach Wegen suchen, sie als Industrieprodukt zu verbessern.”
Ebenfalls vor Ort sind Vertreter von Altek Europe, die die technischen Lösungen zur Salzgewinnung evaluieren. “Ich werde Proben des Salzes für weitere Analysen nach Großbritannien bringen”, sagt Gigi Nicolson, Chemieingenieurin bei Altek Europe. Für sie, die normalerweise im Labor tätig ist, bietet der Besuch bei Swerim einen außergewöhnlichen Einblick in die industrienahe Forschung.