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Stahlbedarfsprognose 2030 von Bronk & Company

Die europäische Stahlindustrie befindet sich in einer Phase des Umbruchs, bedingt durch die grüne Transformation und beeinflusst von geopolitischen Unsicherheiten, schwankenden Energiepreisen und einer Abschwächung des wirtschaftlichen Wachstums. Ein Jahr nach ihrer ersten Prognose hat Bronk & Company eine aktualisierte Einschätzung des globalen und regionalen Stahlbedarfs bis zum Jahr 2030 vorgelegt.

von | 04.07.24

Bronk & Company, Stahlbedarfsprognose 2030
© Bronk & Company
EUW Stahl Bedarfsprognose 2030

Juli 2024 | Die europäische Stahlindustrie befindet sich in einer Phase des Umbruchs, bedingt durch die grüne Transformation und beeinflusst von geopolitischen Unsicherheiten, schwankenden Energiepreisen und einer Abschwächung des wirtschaftlichen Wachstums. Ein Jahr nach ihrer ersten Prognose hat Bronk & Company eine aktualisierte Einschätzung des globalen und regionalen Stahlbedarfs bis zum Jahr 2030 vorgelegt.

Diese aktualisierte Stahlbedarfsprognose basiert auf einem verbesserten statistischen Ansatz, der die gegenwärtigen Unsicherheiten besser reflektiert und die Prognosegenauigkeit erhöht.

Globale Perspektive

Die globale Nachfrage nach Stahl hat sich im Jahr 2022 im Vergleich zu den Vorjahren abgeschwächt, lag aber immer noch auf dem Niveau von 2020 mit etwa 1,79 Milliarden Tonnen. Trotz dieser Abschwächung zeigt das von B&C entwickelte Modell einen positiven langfristigen Wachstumstrend und prognostiziert eine weltweite Nachfrage von etwa 2,06 Milliarden Tonnen bis 2030, was einem Wachstum von 8,6 % gegenüber 2022 entspricht. Die Konfidenzintervalle (99%) deuten darauf hin, dass die tatsächliche Nachfrage zwischen 1,91 und 2,22 Milliarden Tonnen liegen könnte. Diese Prognose zeigt, dass sich das Wachstum in China wahrscheinlich verlangsamen wird, während Regionen wie Südostasien und Indien weiterhin signifikante Wachstumsraten aufweisen werden.

Quelle: Bronk & Company, Stahlbedarfsprognose 2030

 

Regionale Entwicklungen

Die Prognose für die Hauptabsatzmärkte der europäischen Stahlindustrie – EU-West, EU-Ost und Nordamerika – offenbart ein differenzierteres Bild. In Westeuropa ist ein leicht negativer Trend zu verzeichnen, der im Einklang mit den pessimistischen Wirtschaftsaussichten steht, insbesondere in Deutschland. Für 2030 wird ein Bedarf von ca. 128 Millionen Tonnen vorhergesagt, was im Vergleich zum Jahr 2018 eine Verringerung um ca. 5% darstellt, aber immerhin einen Anstieg von 9% gegenüber dem schwachen Jahr 2022. Der EU-osteuropäische Markt zeigt dagegen einen starken positiven Trend, der durch wirtschaftlichen Aufschwung in den letzten Jahrzehnten gestützt wird. Für 2030 wird eine Nachfrage von 95 Millionen Tonnen erwartet, was einer Steigerung von fast 25% gegenüber 2022 entspricht.

Quelle: Bronk & Company, Stahlbedarfsprognose 2030

 

Quelle: Bronk & Company, Stahlbedarfsprognose 2030

 

Nordamerika

In Nordamerika zeigt sich ebenfalls ein leicht negativer langfristiger Trend in der Stahlnachfrage, der jedoch durch wirtschaftliche Impulse, insbesondere durch den Inflation Reduction Act in den USA, möglicherweise ausgeglichen werden kann. Für 2030 wird eine Nachfrage von 132 Millionen Tonnen vorhergesagt, was gegenüber dem höchsten Wert von 2014 eine Verringerung von ca. 10,7% bedeutet.

Ausblick

Die Ergebnisse der aktualisierten Prognose verdeutlichen, dass die Stahlindustrie global gesehen weiterhin wächst, die europäischen Hauptmärkte jedoch mit zunehmender Wettbewerbsintensität und regional unterschiedlichen Entwicklungen konfrontiert sind. Der Ukraine-Krieg stellt insbesondere für Osteuropa ein signifikantes Risiko dar, das das Wachstum beeinträchtigen könnte. Während Westeuropa sich auf eine potenzielle Veränderung des Produktportfolios vorbereiten muss, könnte Nordamerika durch US-wirtschaftliche Anreize eine positive Abweichung von der Prognose erleben.

Diese Entwicklungen erfordern von den europäischen Stahlunternehmen eine Anpassung ihrer Strategien, um Effizienz zu steigern und in einem sich schnell wandelnden Marktumfeld sowohl regional als auch global wettbewerbsfähig zu bleiben. Bronk & Company betont die Notwendigkeit, die Herausforderungen anzunehmen und die sich bietenden Chancen auf den globalen Märkten zu nutzen.

Über Bronk & Company

Bronk & Company ist ein Beratungsunternehmen, das sich auf das Management von Metall und die Optimierung von Wertschöpfungsketten spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Monheim am Rhein, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Mit einem Team von 10 bis 50 Mitarbeitern bietet Bronk & Company Dienstleistungen in den Bereichen Supply Chain Management, Produktionsprozessoptimierung, Organisationsanalyse und -restrukturierung sowie Strategieentwicklung und Leistungssteigerung.

Bronk & Company positioniert sich als unabhängiger und nachhaltiger Partner seiner Kunden, mit dem Ziel, effiziente und schnelle Lösungen zur Beschleunigung der Transformation ihrer Prozesse zu liefern. Das Unternehmen betont seine Rolle als „Architekten und Bauleiter der Wertschöpfungskette“, was sich in seinem Ansatz widerspiegelt, ausschließlich handlungsorientierte Strategien zu verfolgen, die direkt umsetzbare Ergebnisse liefern​.

 

(Quelle: Bronk & Company/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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