Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Projektabschluss ELSTA: Beitrag zur Förderung der Elektromobilität

Nach viereinhalb Jahren intensiver Arbeit endete das Projekt ELSTA (Förderung der Elektromobilität durch Normung und Standardisierung) im Dezember 2024. Unter der Leitung von DIN (Deutsches Institut für Normung) und in enger Zusammenarbeit mit DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) und VDA (Verband der Automobilindustrie) hat das Projekt nationale Stakeholder erfolgreich entlastet und die internationale Normung im Bereich Elektromobilität vorangetrieben.

von | 21.01.25

(Quelle: Adobe Stock)
(Quelle: Adobe Stock)

Ziel von ELSTA war es, die Elektromobilität durch eine gezielte Weiterentwicklung von Normen und Standards auf nationaler und internationaler Ebene zu unterstützen. So konnte Deutschland seine Vorreiterrolle in dieser Schlüsseltechnologie weiter festigen und zukunftsweisende Impulse für die globale Normung setzen.

Deutschland: Leitmarkt für die Elektromobilität – Ausbau der nationalen Vorreiterposition mittels Normung und Standardisierung. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (ehemals Wirtschaft und Energie) entschieden, koordinierende Handlungen sowie geeignete Begleitmaßnahmen im Bereich von Normung und Standardisierung in einem Verbundprojekt zwischen DIN, DKE (VDE) und NAAutomobil (VDA) zu fördern. So entstand das Projekt ELSTA.

Schlüsselthemen und Meilensteine von ELSTA

Im Rahmen des ELSTA-Projekts wurden verschiedene Schwerpunktthemen bearbeitet, die für die nachhaltige und sichere Weiterentwicklung der Elektromobilität von zentraler Bedeutung sind. Zu den wichtigsten Themenfeldern gehörten:

  1. Schwerlastverkehr: Die Elektromobilität im Schwerlastverkehr stellt besondere Anforderungen, insbesondere in Bezug auf die Ladeinfrastruktur und die Reichweite. Hier wurden Standards entwickelt, um die Integration von elektrischen Schwerlastfahrzeugen zu ermöglichen. Dabei wurden sowohl Aktivitäten bezüglich dem Megawatt Charging System als auch die Definition einer Hochvolt-Schnittstelle unterstützt. Auch die Erstellung der Übersicht der relevanten Normen und Standards für die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs leistet einen wichtigen Beitrag, um die frühzeitige Integration existierender Normen und Standards zu gewährleisten und Lücken zu identifizieren.
  2. Netzintegration und Bidirektionales Laden: Um die steigende Anzahl von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz zu integrieren, sind Normen notwendig. ELSTA hat wichtige Beiträge zur Netzintegration von Ladeinfrastrukturen geleistet, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Auch die Möglichkeit, Energie aus Fahrzeugbatterien zurück in das Stromnetz einzuspeisen, ist ein entscheidender Faktor für die Energiewende. ELSTA hat die Erarbeitung von Standards aber auch sonstige Aktivtäten wie die Erstellung der Normungsroadmap BiDi-Laden der ETA begleitet oder die Erstellung der Gefahren- und Risikoanalyse Bidi-Laden erarbeiten lassen, um diese Technologie normativ voranzubringen.
  3. Batteriemanagementsysteme und Traktionsbatterien: Diese Systeme sind das Herzstück der Elektromobilität. Im Rahmen des Projekts wurden begleitende Maßnahmen für die Erarbeitung von Normen durchgeführt, die Lebensdauer, Leistung und Sicherheit von Batterien verbessern.
  4. Vergleich von Ladeleistungen und Fehlercodes: Um den Ladeprozess für verschiedene Fahrzeugtypen vergleichen zu können, unterstützte ELSTA die Entwicklung von Normen für die standardisierte Bestimmung von Ladeleistungen. Auch die Vereinheitlichung der Fehlercodes im Rahmen der DIN DKE SPEC 99003 Einheitliche Fehlercodes für ein zuverlässiges Ökosystem zum Laden von Elektrofahrzeugen sind die Basis für die Steigerung der Zuverlässigkeit von Ladeinfrastruktur und eine gesteigertem Kund*innenerlebnis.
  5. Batteriepass und Nachhaltigkeit: Die Rückverfolgbarkeit und das Recycling von Batterien sind wesentliche Themen für die Nachhaltigkeit der Elektromobilität. Der Batteriepass wurde im Rahmen der DIN DKE SPEC 99100 Anforderungen an Datenattribute des Batteriepasses vorangetrieben, um Transparenz über die Herkunft und den Lebenszyklus von Batterien zu schaffen. Auch die Publikation Schwere Nutzfahrzeuge – Standards und Normen für alternative Antriebe im Rahmen der NPM wurden durch ELSTA begleitet.
  6. Sicherheit und Barrierefreiheit: Die Sicherheit von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastrukturen sowie die barrierefreie Nutzung dieser Technologien standen ebenfalls im Fokus von ELSTA. Hier legen die DIN SPEC 91489 – Anforderungen an Brandbegrenzungsdecken für den Einsatz bei Elektrofahrzeugen und die DIN SPEC 91504 – Barierrefreie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge erste Grundlagen für zukünftige Normungsarbeiten.

Internationale Zusammenarbeit und Stärkung der deutschen Interessen

Ein zentrales Ziel von ELSTA war es, Deutschlands Interessen in der internationalen Normung wirkungsvoll zu vertreten. Durch die engmaschige Begleitung und Unterstützung nationaler Expert*innen in internationalen Normungsgremien konnte sichergestellt werden, dass deutsche Innovationen und technologische Standards dort bestmöglich integriert werden konnten. So trägt das Projekt maßgeblich dazu bei, die deutsche Industrie im globalen Wettbewerb zu stärken und die Akzeptanz der Elektromobilität weiter zu fördern.

Zukunftsperspektiven

Die im Rahmen von ELSTA entwickelten Normen und Standards sind entscheidend für die Zukunft der Elektromobilität. Sie bilden die Grundlage für eine breitere Marktakzeptanz, höhere Sicherheitsstandards und eine verbesserte Netzintegration von Elektrofahrzeugen. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Projekts wird der Weg für eine weitergehende Internationalisierung und Harmonisierung von Normen geebnet, die nicht nur die Elektromobilität, sondern auch die Energiewende insgesamt vorantreiben.

Deutschland hat mit ELSTA einmal mehr seine Position als Vorreiter in der Elektromobilität und der dazugehörigen Normung gefestigt. Die Ergebnisse dieses Projekts werden noch lange nachwirken und den globalen Fortschritt auf diesem Gebiet maßgeblich mitbestimmen.

Projektlaufzeit von ELSTA

07/2020 – 06/2024, verlängert bis 12/2024

Projektkoordination

DIN Deutsches Institut für Normung

Projektpartner

DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik in DIN und VDE
VDA Verband der Automobilindustrie

Projektförderung

Das Projekt ELSTA wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

(Quelle: DIN)

Jetzt Newsletter abonnieren

Die ganze Welt der Metallurgie, immer in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Kooperation von ENERCON, Salzgitter AG und TMGROUP bei erstem emissionsreduzierten Stahlturm für Onshore-Windenergieanlage in Deutschland
Kooperation von ENERCON, Salzgitter AG und TMGROUP bei erstem emissionsreduzierten Stahlturm für Onshore-Windenergieanlage in Deutschland

Der Windenergieanlagenhersteller ENERCON, die Salzgitter AG-Tochter Ilsenburger Grobblech GmbH und die zur TMGROUP zugehörige SMB Schönebecker Maschinenbau GmbH kooperieren bei der Herstellung eines emissionsreduzierten Stahlturms und machen damit einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in Produktionsprozessen von Windenergieanlagen.

mehr lesen
thyssenkrupp erhält Bestnote im CDP Klimaschutz-Rating
thyssenkrupp erhält Bestnote im CDP Klimaschutz-Rating

thyssenkrupp hat zum neunten Mal in Folge die höchste Bewertung im renommierten CDP Klimaschutz-Rating erhalten. Diese Auszeichnung unterstreicht das kontinuierliche Engagement des Unternehmens für den Klimaschutz sowie den transparenten Umgang bei der Offenlegung der eigenen CO2-Emissionen und der Strategie für den Übergang zu einer klimafreundlichen Wirtschaft.

mehr lesen

Fachinformationen für Sie

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Autor: Stefan Baur / Herbert Bauer / Vasile Jechiu
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Bei der Modernisierung und dem Neubau von Thermoprozessanlagen in Stahl- und Aluminiumwerken sind niedrige NOX und CO2- Emissionen ein Hauptanliegen. Der Artikel beschreibt die Entwicklung eines Konzeptes zur Reduzierung des Stickstoffausstoßes ...

Zum Produkt

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Autor: Erwin Dötsch / Wolfgang Ertl
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Die voestalpine-Giesserei Gruppe betreibt in ihrem Stahl-Segment eine Gießerei zur Herstellung von schwerem Stahlguss mit einem Gewicht von 1 bis 200 t pro Gussteil. Die in der Gießerei benötigte Schmelze wird zu einem großen Teil aus dem auf ...

Zum Produkt

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Autor: Karl-Michael Winter
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Nitrieren und Nitrocarburieren haben in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung in der Wärmebehandlung von Bauteilen erlangt. Während es noch vor wenigen Jahren üblich war, diese Prozesse mit fest eingestellten Temperaturen und ...

Zum Produkt