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KI in Deutschland: KfW-Bericht zeigt gemischtes Bild

Juli 2024 | Ein aktueller Bericht von KfW Research, veröffentlicht am 21. Juni 2024, analysiert die Stellung Deutschlands in der Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI). Es bestehe die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im Bereich der KI zu sichern und auszubauen.

von | 11.07.24

© Gordon Johnson Pixabay
Gordon Johnson Pixabay

Dr. Volker Zimmermann, Autor der KfW-Studie, attestiert Deutschland eine starke akademische Forschung im Bereich der KI, deren Qualität international anerkannt ist. Zudem nutzen deutsche Unternehmen KI intensiv und liegen im europäischen Vergleich im Vorderfeld. Dennoch zeigten sich deutliche Schwächen in der kommerziellen Umsetzung und Patentierung von KI-Technologien. Der Anteil Deutschlands an weltweiten KI-Patenten liege lediglich bei 6 %, weit hinter den führenden Ländern wie China und den USA.

Zimmermann betont das Potenzial von KI, die Produktivität zu steigern, die demografischen Herausforderungen zu bewältigen und die Klimaziele zu erreichen. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen sollten darauf abzielen, die Nutzung von KI in der Breite zu fördern und Deutschland als Anbieter technologisch hochwertiger KI-Lösungen zu etablieren.

Gemischte Bilanz

Deutschland zeigt bei der Künstlichen Intelligenz eine durchwachsene Leistung. KI gehört nicht zu den starken Zukunftstechnologien des Landes, was insbesondere auf die vergleichsweise geringe Anzahl an Patentanmeldungen zurückzuführen ist. Diese Schwäche hat sich in den letzten Jahren verschärft und spiegelt sich auch in der negativen Außenhandelsbilanz bei KI-Produkten wider.

 

Positiv hervorzuheben ist die hohe Qualität der akademischen Forschung im Bereich KI in Deutschland.

Zwar liegt Deutschland auch bei der Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen zur Künstlichen Intelligenz hinter den führenden Ländern zurück und der Abstand zu den führenden Ländern hat sich auch bei den Publikationen im Zeitablauf vergrößert. Jedoch wird die Qualität der Publikationen als hoch eingeschätzt. So ist die deutsche Wissenschaft international stark vernetzt und beheimatet internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher. Unter den Top-50-Wissenschaftseinrichtungen für Künstliche Intelligenz befinden sich mehrere deutsche Institutionen, wie die TU Darmstadt, die TU München, das KIT in Karlsruhe, die Universitäten Bonn und Nürnberg sowie die Max-Planck-Institute in Saarbrücken und Tü-
bingen. Ausländische KI-Talente, insbesondere aus Asien, zieht es als Studenten und Doktoranden häufig an deutsche Universitäten.

 

Vielfältige Potenziale von KI für Deutschland

KI bietet für Deutschland zahlreiche Chancen. Neben der allgemeinen Steigerung der Produktivität und des Wirtschaftswachstums kann KI spezifische Herausforderungen des Landes angehen. Dazu gehören die Integration von Informationstechnologien in traditionelle Branchen, die Bewältigung demografischer Veränderungen und das Erreichen von Klimazielen.

Angesichts dieser Potenziale erscheint es lohnenswert, die Position Deutschlands bei der Entwicklung und Nutzung von KI zu stärken. KI kann einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes leisten.

 

Strategien zur Verbesserung der deutschen Position in der KI

Um die Position Deutschlands zu verbessern, empfiehlt der Bericht eine Doppelstrategie: Kurzfristig sollten KI-Anwendungen breit in Unternehmen implementiert werden, um digitale Kompetenzen und den Reifegrad zu erhöhen. Langfristig müsse die Forschung intensiviert und der Aufbau einer wettbewerbsfähigen KI-Industrie vorangetrieben werden, um mit den führenden Ländern mithalten zu können.

Ein zentraler Ansatzpunkt zur Beschleunigung der KI-Anwendung ist die Beseitigung von Verbreitungshemmnissen. Digitale Kompetenzen sind ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Digitalisierung. Zudem müssen Unternehmen eine höhere Stufe der Digitalisierung erreichen, um KI gewinnbringend einsetzen zu können. Wichtige Maßnahmen umfassen den Abbau von Finanzierungshemmnissen, die Sensibilisierung für die strategische Bedeutung der Digitalisierung und den Ausbau der digitalen Infrastruktur.

Langfristig sind die Intensivierung der Forschung, der Aufbau einer KI-Industrie, die Verbesserung der Recheninfrastruktur und der Zugang zu Trainingsdaten entscheidend, um Deutschland als internationalen Anbieter hochwertiger KI-Lösungen zu etablieren. Zusätzlich gilt es, das Vertrauen in deutsche und europäische KI-Lösungen zu stärken.

Mehr Informationen

Dr. Volker Zimmermann (2024) Künstliche Intelligenz in Deutschland: aktueller Stand, Chancen und Handlungsoptionen der Wirtschaftspolitik, KfW Research Fokus Volkswirtschaft, Nr. 463, 21. Juni 2024, Download: kfw.de/Fokus-Nr.-463-Juni-2024-KI

 

(Quelle: KfW/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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