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Elektrostahl-Konferenz des VDEh mit Teilnehmerrekord

Im Juni fand die diesjährige European Electric Steelmaking Conference in Essen statt. In einem kurzen Resümee betrachtet Peter Schmieding, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit / Leiter Stahl-Akademie, Stahlinstitut VDEh, die Veranstaltung und ihre Bedeutung für die Stahlindustrie.

von | 09.08.24

Schirmherr Professor Klaus Krüger bei der Eröffnung des EEC (Quelle: Stahlinstitut VDEh/Gellinek)
Schirmherr Professor Klaus Krüger bei der Eröffnung des EEC (Quelle: Stahlinstitut VDEh/Gellinek)

Vom 3.-7. Juni 2024 fand in der Philharmonie Essen die 13. European Electric Steelmaking Conference statt. Das Stahlinstitut VDEh konnte den EAF-Experten Prof. Klaus Krüger als Schirmherrn der Veranstaltung gewinnen und ein Programm konzipieren, das überzeugte: Über 350 Teilnehmer aus 30 Ländern kamen in die Ruhrmetropole, um sich über die neuesten Entwicklungen und Innovationen zu informieren, ihre Netzwerke auszubauen und die begleitende Ausstellung der Anlagenbauer und Zulieferer zu besuchen

Eine der Aufgaben des VDEh ist es, die großen europäischen Metallurgie-Konferenzen regelmäßig nach Deutschland zu holen. So auch bei der EEC: Nach 2021 in Sheffield, 2016 in Venedig und 2012 in Graz war in diesem Jahr das Ruhrgebiet Gastgeber der Konferenz. Der Event-Bereich der lichtdurchfluteten Essener Philharmonie erwies sich als perfekter Veranstaltungsort, um auch größere Besucherzahlen aufzunehmen. Denn damit war zu rechnen: Der Elektrolichtbogenofen als eines der Schlüsselaggregate der zukünftigen grünen Stahlherstellung ist aktuell in aller Munde. So kamen nicht nur die Elektrostahlwerker als traditionelle Zielgruppe der EEC nach Essen, sondern auch zahlreiche Ingenieure der integrierten Hüttenwerke.

Dementsprechend konnte der VDEh viele Sponsoren und Aussteller gewinnen, die ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte der 13. EEC schrieben: Resonac, Primetals, Inteco, Danieli, tenova, Stein Injection und UKCG unterstützten die Veranstaltung als Sponsoren, deren begleitende Ausstellung weiterhin von Ständen der Unternehmen Bruker, Elkem, ETS, Metech, Saveway und Velco komplettiert wurden.

Neue Inhalte

Dank der neuen Bedeutung des Lichtbogenofens konnte das Programm nicht nur mit den bewährten Topics aufwarten, sondern auch neue inhaltliche Sessions anbieten, die es so bisher noch nicht gab: z. B. „DRI Melting Furnaces“, in der die Technologie des Einschmelzers bzw. OBF (Open Bath Furnace) behandelt wurde, oder „New Power Supply Solutions“, die neue innovative Energieversorgungskonzepte für den EAF vorstellten. Insgesamt wurden in 13 Sessions knapp 100 Vorträge von gut 80 Unternehmen aus 20 unterschiedlichen Ländern präsentiert.

Politik schafft Sorgen

Die große Rolle, die der EAF zukünftig spielen wird, war denn auch Mittelpunkt der Begrüßung des Konferenz-Schirmherrn. Doch sowohl Prof. Klaus Krüger als auch der VDEh-Vorsitzende Dr. Henrik Adam äußerten auch ihre Sorgen angesichts der politischen Rahmenbedingungen für unsere Industrie in Deutschland und Europa.

Diese Sorgen konnte auch die dritte Rednerin der Eröffnung – Staatssekretärin Silke Krebs, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie – mit ihrem optimistischen Statement über den Wirtschaftsstandort NRW nicht zerstreuen.

Technologiewandel steht ins Haus

Die anschließende Keynote-Session stand unter dem Vorzeichen der Transformation. Die beiden deutschen Protagonisten thyssenkrupp Steel Europe und Salzgitter Flachstahl stellten ihre Pläne für den größten Technologiewandel seit Jahrzehnten vor: Johannes Höffgen zeigte die Umbaupläne für die Direktreduktionsanlage und den Elektrolichtbogenofen in Salzgitter, Dr. Matthias Weinberg begründete in seiner Präsentation die Entscheidung, warum in Duisburg die EAF-Variante des Einschmelzers mit anschließendem Konverterbetrieb gebaut wird.

Auf einer EAF-Konferenz darf natürlich die Perspektive eines Elektrostahlwerks nicht fehlen: Bernhard Rischka von der Swiss Steel Group stellte die Herausforderungen der Transformation für die Elektrostahlbranche dar.

Fazit

Die hohe Qualität der knapp 100 Fachvorträge der drei Konferenztage, die große Präsenz von Sponsoren und Aussteller, ein angenehm ungezwungenes Konferenz-Dinner, interessante Werksbesuche bei Benteler Steel/Tube und der Georgsmarienhütte und schließlich die überragende Teilnehmerzahl machten die 13. EEC zu einem großen Erfolg. Und das Stahlinstitut VDEh freute sich, mit dieser Konferenz als Dreh- und Angelpunkt für Ideen, Innovationen und Kontakte wieder einen Baustein für eine erfolgreiche Transformation gesetzt zu haben.

Peter Schmieding, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit / Leiter Stahl-Akademie, Stahlinstitut VDEh

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