Juni 2024 | ArcelorMittal Bremen kooperiert mit dem lokalen Windenergieprojektierer wpd für Planung, Bau und Betrieb eines Windparks auf dem Werksgelände. Beide Unternehmen haben dazu eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.
Mit der Absichtserklärung legen ArcelorMittal Bremen und wpd den Grundstein für eine langjährige Kooperation. wpd soll auf dem Werksgelände des Stahlherstellers bis zu zehn Windräder mit einer Nennleistung von insgesamt 72 Megawatt in den kommenden Jahren errichten und betreiben. Der erzeugte Strom der Anlagen soll zu hundert Prozent direkt bei ArcelorMittal Bremen für die Stahlproduktion eingespeist werden.
Das Projekt umfasst zwei geplante Phasen. Im ersten Schritt werden in einem Repowering zwei ältere Windenergieanlagen durch modernere und leistungsstärkere Modelle ersetzt. Zusätzlich sollen an bis zu drei neuen Standorten auf dem Gelände neue Anlagen errichtet werden.
In der zweiten Projektphase werden weitere fünf Anlagen geplant und errichtet.
wpd betreibt bereits seit mehreren Jahren diverse Windenergieanlagen in unmittelbarer Umgebung und auf dem Gelände des Stahlwerks. Das Unternehmen kann eine langjährige Erfahrung bei Planung, Bau und Betrieb von Windparks nachweisen. Der Partner aus Bremen verfügt somit über solide Grundlagen für die Entwicklung des Windparks, die technische Umsetzung und die Geschäftsprozesse, um grünen Strom direkt vor Ort zu erzeugen.
Bedarf an Strom zu international wettbewerbsfähigen Preisen
Mit Blick auf die Dekarbonisierungsziele des Unternehmens hebt Dr. Thomas Bünger, CEO von ArcelorMittal Bremen, die Bedeutung wettbewerbsfähiger Strompreise hervor:
„Erneuerbare Energien sind ein wichtiges strategisches Element unserer Transformation. Die Kooperation mit wpd ist eine hervorragende Möglichkeit, um grünen Strom vor Ort zu erzeugen und zu nutzen. Mit dem neuen Windpark gehen wir einen Schritt weiter auf unserem Weg. Um unser Ziel zu erreichen und bis Mitte der 30er Jahre klimaneutral Stahl in Bremen herzustellen, ist es zwingend notwendig, dass uns ausreichend CO2-frei erzeugter Strom zu international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung steht – dafür benötigen wir weiter Unterstützung von der Politik“, so Bünger.
Mit dem Vorhaben kooperieren zwei große Bremer Unternehmen, um das Thema Energiewende vor Ort voranzubringen. So kann in einem bereits vorhandenen Industriegebiet das sogenannte Repowering bestehender und der Bau neuer Windenergieanlagen transparent und nachhaltig umgesetzt werden, um wichtige nächste Schritte zur Umgestaltung des bremischen Industriesektors hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität zu realisieren.
Björn Nullmeyer, Geschäftsführer und CFO von wpd, sagte:
„Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserer Erfahrung und Expertise dieses ebenso spannende wie zukunftsweisende gemeinsame Vorhaben zur Dekarbonisierung der Bremer Wirtschaft forcieren können. Zwei vor Ort gewachsene Unternehmen, die ein solches Projekt gemeinsam angehen – das ist ein starkes Signal für Stadt und Land Bremen.“
Über ArcelorMittal
ArcelorMittal ist ein führendes Stahl- und Bergbauunternehmen mit einer Präsenz in 60 Ländern und primären Stahlerzeugungsanlagen in 16 Ländern. Im Jahr 2022 erzielte ArcelorMittal einen Umsatz von 79,8 Milliarden US-Dollar und eine Rohstahlproduktion von 59 Millionen Tonnen, während die Eisenerzproduktion 45,3 Millionen Tonnen erreichte. Mit einem Produktionsvolumen von rund 8 Millionen Tonnen Rohstahl ist ArcelorMittal einer der größten Stahlhersteller Deutschlands. Das Unternehmen betreibt vier große Produktionsstandorte in Deutschland. Dazu gehören zwei integrierte Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt sowie zwei Langstahlwerke in Hamburg und Duisburg. ArcelorMittal Bremen ist am Unterlauf der Weser auf einem ca. sieben Quadratkilometer großen Gelände im Norden von Bremen gelegen. Seit 1957 wird hier Stahl produziert.
Über wpd
wpd ist als Entwickler und Betreiber (IRPP) von Wind- und Solarparks in Deutschland aktuell an 19 Standorten vertreten und hat seinen Hauptsitz in Bremen. Das IRPP-Geschäft umfasst Projekte im Eigenbestand mit einer Gesamtkapazität von 3.192 MW, davon knapp 1.000 MW in Deutschland. wpd baut seine Aktivitäten vor allem im deutschen Markt stetig aus, aber auch in den internationalen Märkten in Europa, Asien, Nordamerika und Südamerika, und verfügt über eine Projektpipeline von insgesamt 19.320 Megawatt Wind onshore und 5.015 Megawatt Solarenergie.