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Ärger nach thyssenkrupp-Teilverkauf

Tausende Beschäftigte von thyssenkrupp protestieren gegen den Einstieg der EPCG-Holding von Milliardär Daniel Kretinsky in die Stahlsparte.

von | 01.05.24

Beschäftigte von thyssenkrupp protestieren gegen den Einstieg der EPCG-Holding von Milliardär Daniel Kretinsky in die Stahlsparte
©BS/DALL·E

Mai 2024 | Tausende Beschäftigte von thyssenkrupp protestieren gegen den Einstieg der EPCG-Holding von Milliardär Daniel Kretinsky in die Stahlsparte.

Nach monatelangen Verhandlungen gab thyssenkrupp bekannt, dass sich die EP Corporate Group (EPCG), Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinskys, an thyssenkrupp Steel Europe beteiligt. Laut Handelsblatt sei die Option vereinbart, dass Kretinsky binnen sechs Monaten zum gleichen Preis wieder aussteigen könne, solle die Geschäftsentwicklung nicht den Erwartungen entsprechen.

Trotz der finanziellen Vorteile, die sich aus der Partnerschaft ergeben könnten, hat diese Ankündigung des Teilverkaufs innerhalb der Belegschaft für Proteste gesorgt. Die Transaktion sei vorbei an wesentlichen Gremien wie dem Aufsichtsrat und Betriebsrat geführt worden.

Die Kritik der Arbeitnehmervertreter, darunter Jürgen Kerner, Vize-Vorsitzender der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von thyssenkrupp, sowie Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, konzentriert sich darauf, dass die Entscheidung für sie überraschend kam. Nasikkol und die IG Metall haben zu großangelegten Protesten aufgerufen, um ihre Forderungen nach mehr Transparenz und Einbeziehung in den Entscheidungsprozess deutlich zu machen.

Zudem gäbe es Bedenken bezüglich der langfristigen Absichten Kretinskys und der Auswirkungen auf die Stahlproduktion und die Beschäftigung. Kretinskys Holding EP Corporate Group (EPCG) solle zunächst 20 Prozent der Stahlsparte übernehmen, über weitere 30 Prozent werde verhandelt.

Laut der ARD haben Experten Zweifel, ob der Deal eine echte Hilfe für den Umbau von thyssenkrupp Steel zu einem klimaneutralen Unternehmen sein kann. Felix Christian Matthes vom Freiburger Öko Institut sehe in Kretinsky einen typischen Vertreter sogenannter “tail end”-Investoren: “Die gehen in niedergehende Branchen, holen raus, was noch da ist und überlassen die entstehenden Kosten dem Staat.”

Politische Stimmen, darunter Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, hoben die Bedeutung der Einbindung der Arbeitnehmerseite hervor. Jede Transformation der Industrie müsse sozialverträglich gestaltet werden.

Laut Handelsblatt sagte Mona Neubaur, Wirtschafts- und Klimaschutzministerin von Nordrhein-Westfalen, außerdem, dass die Entscheidung ein guter Schritt sein könne.

 

(Quellen: thyssenkrupp, Handelsblatt, ARD/2024)

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