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Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen gegen den Fachkräftemangel

Das Programm „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“ bietet eine fachlich versierte Anlaufstelle für alle Betriebe, die Unterstützung bei der Bewerbersuche wünschen oder sich für die Integration von ausländischen Fachkräften und Geflüchteten interessieren.

von | 20.06.25

(Quelle: Adobe Stock)
(Quelle: Adobe Stock)

Um dem unterschiedlichen Aufwand bei der (Ausbildungs-)Stellenbesetzung mit inländischen Jugendlichen im Verhältnis zu Ausbildungssuchenden aus dem Ausland sowie mit Fluchthintergrund Rechnung zu tragen, ist die Förderrichtlinie in zwei Module „Passgenaue Besetzung“ (für die Ausbildungsstellenbesetzung mit Jugendlichen ohne Flüchtlingsstatus) sowie „Willkommenslotsen“ (für die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit) unterteilt.

Die Förderung richtet sich an Kammern und Wirtschaftsorganisationen (projektumsetzende Stellen), die Beratungskräfte einstellen, um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze mit geeigneten in- und ausländischen Jugendlichen oder bei der Integration von Geflüchteten zu unterstützen. Die projektumsetzenden Stellen beteiligen sich mit 40 Prozent an den Kosten der Förderung.

Die Beratungskräfte besuchen und beraten die Betriebe, ermitteln den betrieblichen Bedarf an Auszubildenden, erstellen Anforderungsprofile, suchen nach potenziellen Auszubildenden, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Auswahlgespräche und Einstellungstests durch. Für Fragen der Integration stehen im Modul „Willkommenslotsen“ speziell geschulte Beratungskräfte zur Verfügung, die sich z.B. mit Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten auskennen. Vor Ort kooperieren die Beratungskräfte und Lotsen mit anderen in der Berufsausbildung oder Integration tätigen Stellen, unter anderem den Arbeitsagenturen und Ausländerbehörden. Auf dieser Grundlage können sie eine Vorauswahl geeigneter Personen treffen und den Betrieben geeignete Vorschläge unterbreiten. Für den Personenkreis der Geflüchteten ist im Modul „Willkommenslotsen“ auch die Begleitung bei einer Integration in Arbeit möglich.

Neue innovative Wege im Ausbildungs-Matching gehen

Ausbildungsbetriebe stehen vor zunehmenden Herausforderungen bei der Besetzung von Ausbildungsstellen. So kamen in den Jahren 2023/2024 auf 100 Ausbildungsplätze nur 86 Bewerber. Auch blieben bundesweit rund 13,4 Prozent der Ausbildungsstellen unbesetzt – ein neuer Höchstwert. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, insbesondere KMU für die Erschließung verschiedener Bewerbergruppen zu sensibilisieren und ihnen neue Wege bei der Suche nach Bewerbern aufzuzeigen.

Die Beratungskräfte sprechen die Jugendlichen über Social-Media-Kanäle an oder nehmen über digitale Klassenzimmer Kontakt zu den Abschlussjahrgängen auf. Kontaktaufnahmen und Beratungen werden wahlweise persönlich, per Telefon oder Videokonferenz sowie teilweise auf Wunsch per WhatsApp ermöglicht.

Eine individuelle Begleitung bei der Suche nach geeigneten Bewerbern stellt insbesondere für KMU eine große Unterstützung dar. Neben der Begleitung bei Bewerbungsgesprächen werden durch die Beratungskräfte auch andere Formate, wie z.B. die Organisation von Azubi-Speed-Datings oder Ausbildungsmessen angeboten. Hierbei sind Angebote in Präsenz oder digital möglich.

Die Beratungskräfte stehen auch nach einer erfolgreichen Vermittlung als Ansprechpersonen zur Verfügung, wenn Auszubildende (z.B. aufgrund von Betriebsaufgabe) gezwungen sind, Ihren Ausbildungsbetrieb zu wechseln. Bei auftretenden Fragen oder Problemen im Nachgang einer erfolgreichen Vermittlung können die Berater geeignete Anlaufstellen empfehlen.

2025 beteiligen sich bundesweit rund 100 projektumsetzende Stellen mit 200 Beratungskräften an dem Programm. Im Jahr 2024 haben über 6.600 Betriebe sowie 10.155 junge Menschen (davon über 1.600 Geflüchtete) eine individuelle Beratung in Anspruch genommen. Insgesamt konnten 4.908 Vermittlungen in Ausbildung, Arbeit und Einstiegsqualifizierung realisiert werden, davon 510 mit geflüchteten Personen.

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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