Generic filters
FS Logoi
Generic filters

Koalitionsvertrag 2025: Weichenstellung für die deutsche Metallurgieindustrie

Mit dem am 9. April 2025 vorgestellten Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD setzt die neue Bundesregierung bedeutende Akzente für die Zukunft der deutschen Metallurgieindustrie.

von | 17.04.25

(Quelle: Adobe Stock)
(Quelle: Adobe Stock)

Der Koalitionsvertrag adressiert zentrale Herausforderungen und bietet Perspektiven für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie.

Ein zentrales Anliegen der energieintensiven Metallurgiebranche ist die Reduzierung der Stromkosten. Der Koalitionsvertrag sieht eine Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß und eine Reduktion der Netzentgelte vor. Zusätzlich ist die Einführung eines verlässlichen Industriestrompreises geplant, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Förderung von Wasserstofftechnologien und CCS

Die Koalition bekennt sich zur Förderung von Wasserstofftechnologien und zur Offenheit gegenüber verschiedenen Wasserstofffarben. Dies soll den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen. Zudem wird die Nutzung von Carbon Capture and Storage (CCS) für schwer vermeidbare Emissionen ermöglicht, um die Klimaziele zu erreichen.

Handelsschutz und Carbon Leakage

Angesichts globaler Überkapazitäten plant die Regierung, sich für eine effektive Nachfolgelösung der EU-Safeguards einzusetzen. Ein funktionierender CO₂-Grenzausgleich (CBAM) soll eingeführt werden, um Carbon Leakage zu verhindern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Kreislaufwirtschaft und Stahlschrott

Die Aufnahme von Stahlschrott in den Koalitionsvertrag wird als positives Signal für die mittelständischen Elektrostahlproduzenten gewertet. Es wird betont, dass die Versorgung mit hochwertigem Sekundärrohstoff sichergestellt werden muss. Ein Monitoring auf EU-Ebene ist vorgesehen, wie es im Critical-Raw-Material-Act vorgesehen ist.

Infrastruktur und Leitmärkte

Die Koalition plant, ein nachhaltiges Infrastrukturprogramm aufzulegen, das bei emissionsarmen Grundstoffen ansetzt. Dies soll einen Impuls für die ansässige Grundstoffindustrie und ihren Umbau zur Klimaneutralität geben. Die im Koalitionsvertrag beschriebenen Leitmärkte für emissionsarme Grundstoffe werden als wichtiger Baustein betrachtet. Ein konkretes Pilotprojekt der Deutschen Bahn ist vorgesehen, um die Umsetzung zu demonstrieren.

Fazit

Der Koalitionsvertrag bietet der deutschen Metallurgieindustrie eine solide Grundlage für die kommenden Jahre. Die geplanten Maßnahmen adressieren zentrale Herausforderungen und eröffnen Perspektiven für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Industrie. Die Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen wird entscheidend sein, um die Transformation der Branche erfolgreich zu gestalten.

Quellen:

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Die ganze Welt der Metallurgie, immer in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Fachinformationen für Sie

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Brenner mit niedrigem Stickoxidausstoß

Autor: Stefan Baur / Herbert Bauer / Vasile Jechiu
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Bei der Modernisierung und dem Neubau von Thermoprozessanlagen in Stahl- und Aluminiumwerken sind niedrige NOX und CO2- Emissionen ein Hauptanliegen. Der Artikel beschreibt die Entwicklung eines Konzeptes zur Reduzierung des Stickstoffausstoßes ...

Zum Produkt

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Schmelzen von großen Stahlgussteilen im Induktionstiegelofen

Autor: Erwin Dötsch / Wolfgang Ertl
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Die voestalpine-Giesserei Gruppe betreibt in ihrem Stahl-Segment eine Gießerei zur Herstellung von schwerem Stahlguss mit einem Gewicht von 1 bis 200 t pro Gussteil. Die in der Gießerei benötigte Schmelze wird zu einem großen Teil aus dem auf dem ...

Zum Produkt

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Auswirkungen zugelassener Toleranzen auf das Ergebnis beim Nitrieren

Autor: Karl-Michael Winter
Themenbereich: Thermoprozesstechnik

Nitrieren und Nitrocarburieren haben in den letzten Jahren eine immer größere Bedeutung in der Wärmebehandlung von Bauteilen erlangt. Während es noch vor wenigen Jahren üblich war, diese Prozesse mit fest eingestellten Temperaturen und Gasmengen ...

Zum Produkt