Juli 2024 | Die GMH Gruppe investiert in Qualitätsmanagement. Eine der größten Messmaschinen der Welt und eine mobile Ultraschall-Prüfmaschine sind ab sofort bei der Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik (WSK) GmbH in Brandenburg im Einsatz.
Die Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik (WSK) ist auf die Produktion von Kurbelwellen mit bis zu 12 Metern Länge und bis zu 20 Tonnen spezialisiert. Diese kommen zum Beispiel in Großmotoren zur stationären Energieerzeugung oder in Schiffsantrieben, in Kompressoren oder auch in Großpumpen auf Baustellen oder im Bergbau zum Einsatz. Um die Passgenauigkeit und Materialbeständigkeit dieser Kurbelwellen, die individuell nach den vorgegebenen Maßen der Kunden hergestellt werden, exakt nachweisen zu können, hat die WSK in eine Koordinatenmessmaschine und ein Ultraschall-Prüfgerät investiert.
Die Koordinatenmessmaschine kann Schmiedeteile und Kurbelwellen von bis zu 15 Metern Länge und je zwei Metern Höhe und Breite mit einer Genauigkeit von 0,005 mm messen. Hierfür ist die Messmaschine auf einem Granitbett auf einem Luftpolster gelagert. Der CNC-gesteuerte Vorgang wird bei konstant 20 Grad Celsius in einer separat um die Messvorrichtung gebauten, klimatisierten Kabine durchgeführt. Das dient der Vergleichbarkeit und Wiederholbarkeit des Verfahrens. Auf dem Messtisch können Bauteile von maximal 60 Tonnen Gewicht vermessen werden.
Mithilfe des kompakten Ultraschallgerätes kann die WSK winzigste Materialfehler erkennen. Hierzu fährt ein Ultraschallschwinger mit insgesamt 128 miteinander verschalteten Ultraschallsendern am Produkt entlang und erkennt Fehler, die einer Schallschwächung einer Bohrung mit einem Durchmesser von 0,3 mm entsprechen. Je nach Größe des Werkstücks dauert diese Ultraschallprüfung bis zu acht Stunden. Das Prüfgerät ist mobil und kann inklusive Prüfwagen und Schwingarm anderen Unternehmen der GMH Gruppe zum Ausschluss von Materialfehlern zur Verfügung gestellt werden.
Beide Geräte dienen der Steigerung der Qualitätssicherung und der exakten Nachweisbarkeit der geforderten Qualitätsmerkmale. Nach ausführlichen Testläufen wurde die Messmaschine im März diesen Jahres in den Regelbetrieb übernommen. Die Phased Array Anlage befindet sich derzeit in der Endabnahme und soll ab Mitte Juli in Betrieb gehen.
„Sowohl unsere Ansprüche also auch die Qualitätsanforderungen unserer Kunden an verschleißfeste Kurbelwellen sind gestiegen. Die neue installierte Koordinatenmessmaschine, eine der größten der Welt, garantiert unseren Kunden zur Abnahme ihrer individuell gefertigten Schmiedeprodukte die Einhaltung engster Toleranzvorgaben“, erklärt Dr. David Biere, Plant Director der Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik GmbH. „Die Kurbelwellen sind oft für einen jahrzehntelangen Einsatz vorgesehen. Mit unserem neuen Ultraschall-Prüfverfahren können wir kleinste Verunreinigungen im Material sicher nachweisen. Unsere Kunden erhalten Kurbelwellen die zu 100% ihren Vorgaben entsprechen.“
Insgesamt belaufen sich die Investitionen für diese Qualitätsoffensive der WSK auf zwei Millionen Euro.
Über die GMH Gruppe
Die GMH Gruppe ist ein führender Hersteller von Stahlprodukten und montagefertigen Komponenten aus recyceltem Metallschrott und gehört zu den größten privat geführten Metallverarbeitern Europas. Das Unternehmen umfasst 16 mittelständische Firmen in der Stahl-, Schmiede- und Gussindustrie und ist in über 50 Ländern aktiv. Mit etwa 6.000 Mitarbeitern erwirtschaftet die Gruppe einen Jahresumsatz von zwei Milliarden Euro. GMH setzt auf nachhaltige Stahlproduktion, ist Mitglied im „Verband der Klimaschutzunternehmen“ und produziert grünen Stahl. Durch den Einsatz von Elektrolichtbogenöfen an vier Standorten reduziert die Gruppe die CO2-Emissionen erheblich. Zu den Kunden zählen globale Akteure aus Automobilbau, Maschinenbau, Bahntechnik, Energieerzeugung, Transportlogistik sowie Luft- und Raumfahrt, Landwirtschaft und Baumaschinenindustrie. GMH strebt an, bis 2039 klimaneutral zu sein.
Über Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik
Die Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik GmbH aus Brandenburg ist auf die Herstellung von großen Schmiedeteilen und einbaufertigen Kurbelwellen spezialisiert. Die Sicherheitskomponenten decken eine Produktpalette von niedrig- bis hochlegierten Stahlwerkstoffen ab, die aufgrund ihrer Produktionsweise einen geringen CO2-Fußabdruck aufweisen. Das Produktportfolio umfasst Pleuelstangen und Kurbelwellen für Großmotoren sowie Pumpen und Verdichter und große Gesenkschmiedeteile, die u.a. in der Bahntechnik, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Lebensmittelproduktion eingesetzt werden.