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Das Risiko des Wissensverlust: Der Maschinenbau im Kampf gegen das Vergessen

Was bleibt vom Wissen übrig, wenn eine ganze Experten-Generation in den Ruhestand geht? Welche Methoden und Technologien sind am besten geeignet, um Wissen von erfahrenen Mitarbeitern für die nächste Generation im Maschinenbau zu sammeln und aufzubereiten?

von | 30.12.24

(Quelle: Adobe Stock)
(Quelle: Adobe Stock)

In der neuen Folge des VDMA Industrie Podcast erläutern Christine Erlach, Dipl.-Psychologin, Autorin und Gründerin von NARRATA Consult, Eric Brabänder, Dipl.-Wirtschaftsingenieur und Chief Product Officer bei der Empolis Information GmbH sowie Thomas Riegler, Referent des VDMA Software und Digitalisierung, wie Unternehmen im Maschinenbau verhindern, dass Wissen beim Ausscheiden von Mitarbeitern verloren geht.

„Das Wissen steckt in den Köpfen der Mitarbeitenden. Bevor es also in Datenbanken gelangt, muss es bei den Mitarbeitenden gesammelt und dann aufbereitet werden“, sagt Erlach. „Mit den richtigen Technologien kann das Wissen dann digitalisiert, verwaltet und schließlich auch ausgewertet werden. GenAI und Lage Language Models (LLMs) helfen dabei, aus dem erfassten Wissen strukturierte Informationen zu erstellen“, ergänzt Brabänder.

Wie lässt sich der Erfolg von Wissensmanagement-Initiativen im Maschinenbau messen?

Nach einem Wissenstransferprozess kann sich die Anzahl der Fehler, die der Wissensnehmer macht, reduzieren.

Brabänder nennt ein erfolgreiches Beispiel aus dem Automobil-Reparaturverfahren: „Wir haben eine Lösungs- und Wissensdatenbank mit geführten Dialogen aufgebaut und Ergebnisse gemessen. Auf Basis dieser Daten kam raus, dass ein Techniker, der weniger als fünf Jahre Berufserfahrung hat, durch diese Datenbank die Reparaturzeit von 33 Minuten auf unter 15 Minuten reduzieren konnte. So können wir die Produktivität optimieren.“

Und wo bleibt der Mensch?

Trotz KI-basierter Lösungen muss der Mensch nach wie vor im Zentrum des Wissensmanagements bleiben, das stellen die Podcast-Fachleute in den Vordergrund.

„Das berechtigte Bemühen, Wissen vom Wissensträger abzukoppeln, darf von der Unternehmenskultur und -strategie her nicht ausarten und den Wert des Wissensträgers kleiner machen oder gar negieren. Denn dann kommt die Angst und der Widerstand der Mitarbeitenden zu kooperieren. Haben die Mitarbeitenden aber eine Rolle, fühlen sie sich nicht wegrationalisiert“, erklärt Erlach.

 

„Im Unternehmen muss verankert werden, dass die Mitarbeitenden selbst etwas davon haben, wenn sie ihr Wissen teilen“, erläutert Riegler abschließend.

Die neue Folge des Industrie Podcast des VDMA ist auf SpotifyApple Podcast und Podigee verfügbar.

(Quelle: VDMA)

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